Josef Cola
Vita
Textilkaufmann
Cola, Josef, geb. am 07.12.1902 in Pabianice, Ausweisungshaft von Oktober bis November 1938, Emigration nach Frankreich im Januar 1939, Internierung in mehreren Lagern in der Schweiz bis September 1945, Rückkehr ins Saargebiet im März 1948, verstorben in Montreal am 24.05.1975
Wohnort als Antragsteller Saarbrücken
(MK) Kaufmann, verh.
v. Tuszyn/Lodz
22.03.1928 Ludwigstr. 62 bei Frysz
05.07.1928 Walter-Rathenaustr. 11 bei Anton
11.08.1928 Auf der Höh 5
05.01.1929 Auf Reisen
18.04.1929 v. Fischbach
18.04.1929 Breitestr. 21 bei Heinz
13.08.1929 — " — 79 Mann
v. Tuszyn/Lodz
09.08.1929 Breitestr. 79 Frau & Kind
01.11.1929 Felgentreustr. 31 Alle
06.01.1931 Scheidterstr. 20 b/Altpeter Alle
09.11.1933 Gustav Bruchstr. 50 – " –
01.02.1934 Neugäßchen 17 Alle
03.02.1935 Mainzerstr. 21 – " –
lt. Führungszeugnis vom 25.11.1938 s. Mainzerstr. 14
Besitzt franz. Pass ausgestellt am 28.01.1948 in Nice
(Mk-M) 06.04.1937 Mainzer Str. 14
22.04.1939 Paris
Mann v. Nice, Aven. Borriglione
30.03.1948 Brentanostr. 18 I. OG b/Schmidt
10.04.1948 Mainzerstr. 20 II. OG b/Schäffer
29.09.1948 v. Nice, rue Borriglioni
Mainzerstr. 20 (Frau)
13.05.1949 Sbr. 3, Scheidterstr. 20 b/Altpeter (beide)
Beide 09.01.1952 Sbr. 3, Korn?-Str. 29I b/Blumann
01.07.1961 beide amtl. n. Kanada
(OdN-Akte) StAr SB V43/2-185
19.11.1948 Anerkennung:
Der Antragsteller, der im Saarland seinen Wohnsitz hat, wurde im
Jahre 1933 als Ausländer aus dem Saarland ausgewiesen. Er hielt
sich bis zum Jahre 1948 in Frankreich und in der Schweiz auf. Die
Ausweisung wurde von der Kommission nicht als politische Emigration angesehen, da der Antragsteller jedoch wegen seiner Rassezugehörigkeit Schäden in Sinne des § 1 des Gesetzes über die Wiedergutmachung der den Oplern des Nationalsozialismus zugefügten Schaden vom 31.7.1948 erlitten hat, wurde die Anerkennung ausgesprochen.
22.04.1949 Beschluss: Unter Abänderung des Feststellungsbescheides des Ministeriums des Innern vom 19.11.48 wird Beschwerdeführer unter Gruppe C als Opfer des Nat.Soz. endgültig anerkannt.
vom 10.11.-23.11.1938 inhaftiert [Gefängnis Lerchesflur]
12.10.1949 Gutachten:
zum Entschädigungsantrag des Josef Cola, geb. 7.12.02 Pabianice
(Polen), wohnhaft: Saarbrücken 3, Scheidterstr. 20.
C. besitzt die saarländische Staatsangehörigkeit durch Aufenthalt.
Er wurde gemäss Besohluss des Verwaltungsgerichtshofes des Saarlandes vom 22.4.49 unter Abänderung des Feststellungsbescheides des Ministeriums des Innern vom 19.11.48 unter Gruppe C als OdN. endgültig anerkannt.
Der Antragsteller wurde 1938 von der Gestado verhaftet. Nach einer
ganz kurzen Inhaftierung in dem Gefängnis Lerchesflur emigrierte der
Genannte nach Frankreich. C. war gezwungen, das Saarland zu verlassen, da er, wie vor kurzem vor dem Landgericht in Saarbrücken
(Synagogenprozess) bekundet wurde, durch die Nationalsozialisten,
ganz besonders am 7.11.38, schweren Misshandlungen ausgesetzt war.
C, macht nun für die Zeit von 1938 bis 1945 Lohnausfall geltend.
Da der Genannte bis zur damaligen Zeit ein selbständiges Textilgeschäft betrieb, so wird sein Lohnausfall bestimmt die gesetzliche Höchstsumme von 10.000.- ffrs. monatlich erreichen.
Des weiteren wird für Möbel- und Kleiderveruste der gesetzliche
Höchstbetrag von 100.000.- bzw. 50.000.- ffrs. in Vorschlag ge-
bracht. Dass der Antragsteller die Möbel verloren hat, ist durch
mehrere eidesstattliche Erklärungen erwiesen, welche dem Antrag
beigefügt sind.
Da die Verhältnisse des C. aus dem Jahre 1938 auf hiesiger Dienststelle gut bekannt sind und darüber hinaus der Antragsteller sich bis jetzt einwandfrei geführt hat, kann der Antrag von hier aus nur befürwortet werden.
12.10.1949 Ansprüche im Gesamtbetrag von 1.720.000.-- ffrs.
17.11.1949 Rate in Höhe von 125.800.-- ffrs.
10.01.1950 Ratenzahlung in Höhe von 50.000.-- ffrs.
22.07.1950 Ratenzahlung in Höhe von 45.800.-- ffrs.
Notes
[verm. Ehemann der Cola, Fela 15.02.1898, LEA 10831 10832]
Ehefrau Cola Fela geb. Cola 15.02.1898 Tuszyn, Polen
Tochter Cola Ruchla 09.03.1925 Tuszyn, Polen