Ottilie Eppstein (Katzenberg)
Vita
(ML) Ottilie Katzenberg, geborene Eppstein
13.07.1875 in Hoppstädten-Weiersbach / Birkenfeld / Oldenburg
Todesdatum: vor 08.05.1945
Verfolgungsgrund: rassisch
Gestorben an den Folgen der NS-Verfolgung
Deportation 27.07.1942
Ziel der Deportation: Theresienstadt, Ghetto
Deportation ab: Trier - Köln (Abholorte auf der Deportationsroute)
Deportation 19.09.1942
Ziel der Deportation: Treblinka, Extermination Camp
Tod vor 08.05.1945
(GB-BA) Katzenberg, Ottilie geb. Eppstein
geboren am 13. Juli 1875
in Hoppstädten-Weiersbach/Birkenfeld/Oldenburg
wohnhaft in Duisburg und in Hoppstädten-Weiersbach
Deportation ab Trier - Köln
27. Juli 1942, Theresienstadt, Ghetto
19. September 1942, Treblinka, Vernichtungslager
(St-BIR) Elise Eppstein und Ottilie Katzenberg
Elise Eppstein (geb. Franken) kam am 17. August 1848 in Emmerich zur Welt, später lebte sie zusammen mit ihrem Ehemann Ferdinand Eppstein (geb. 1838) zusammen in Hoppstädten. Dieser war dort in der jüdischen Gemeinde als Kantor und Lehrer tätig. Er starb noch über ein Jahrzehnt vor Hitlers Machtergreifung 1933 am 29. Oktober 1920. Sein Grab ist heute noch auf dem jüdischen Friedhof in Hoppstädten zu finden. Elise blieb nach dem Tod ihres Ehemanns in Hoppstädten, sie wohnte als seine Witwe weiterhin im gemeinsamen Haus, damals Haus Nr. 19, heute Hauptstraße Nr. 30. Vor dem Haus befindet sich ein Stolperstein für sie und ihre Tochter Ottilie Katzenberg.
Ottilie wurde am 13. Juli 1875 in Hoppstädten geboren, später zog sie zu ihrem Geliebten und Ehemann Sally Katzenberg (geb. 1869) nach Duisburg. Bis zu seinem Tod im Januar 1931 lebten die beiden zusammen dort und hatten drei Kinder, Toni, Paul und Liddy. 1936 kehrte Ottilie zurück nach Hoppstädten zu ihrer Mutter und beantragte im Mai 1937 einen Reisepass, um ihren Bruder Jakob in Luxemburg zu besuchen. Man ging ihrem Wunsch nach, stellte ihr sogar entgegen der Regel noch einen Pass aus (für gewöhnlich verweigerte man es Juden zu dieser Zeit einen Reisepass auszustellen), ihr Vorhaben schien tatsächlich zu gelingen. Doch kurz vor der luxemburgischen Grenze wurde sie in Igel, einem Grenzort, zurückgewiesen. Ihr Passbild war nicht abgestempelt, die Einreise wurde ihr verwehrt.
Elise und Ottilie wurden vermutlich Anfang der 40er Jahre aus ihrem Haus vertrieben und in der Judenschule zwangseinquartiert, die schräg gegenüber ihrem Wohnhaus auf der anderen Straßenseite liegt. Wie die noch vorhandene Sterbeurkunde nachweist, verstarb Elise dort Ende Juni 1941 an Altersschwäche. Knapp über ein Jahr später wurde Ottilie am 27.07.1942 von Neubrücke über Trier und Köln nach Theresienstadt deportiert. Mitte September des gleichen Jahres folgte eine weitere Deportation nach „Treblinka“, einem Vernichtungslager. Dort wurde Ottilie mit großer Wahrscheinlichkeit sofort nach ihrer Ankunft ermordet.
Heute leben die Nachkommen von Ottilie Katzenberg und Elise Eppstein unter anderem in Schweden, von wo sie zur Stolpersteinverlegung im Jahr 2022 anreisten.
Notes
(RS) Vater Ferdinand Mayer-Eppstein 1838–1920
Mutter Elise Mayer-Eppstein geb. Franken 1848–1941
Geschwister:
Jacob Eppstein 1867–1956
Emil Eppstein 1870–1881
Julius Eppstein 1871–
Paula Eppstein 1873–1936
Heinrich Eppstein 1877–1942
Elma Eppstein 1879–1881
Max Eppstein 1881–1881
Ludwig Eppstein 1882–1958
Friedrich Eppstein 1887–1941
Helene Eppstein 1889–1918
Ehemann Sally Katzenberg 1869–1931
Kinder:
Toni Katzenberg 1908–1999
Paul Katzenberg 1909–1996
Liddy Katzenberg 1911–1996