Arthur August Hanau

State:
Persecution-related death
Gender:
male
Maiden name:
Not known
So called:
-
Alias:
-
Date of birth:
19. Juni 1893
Birthplace:
Residence:
Not known
Place of persecution:
Not known
Date of death:
22. Juni 1941
Deceased in:
LEA file number:
9777
*Hidden due to legal regulations

Vita

Viehhändler in Saarwellingen, von 1940-1941 im Lager Gurs inhaftiert, Überstellung an 308.
Fremdarbeitergruppe von Cassenueil in Agen, während dortiger Tätigkeit an Krankheit verstorben
gel. Viehhändler, zul. Kellner
v. Lebach
10.08.1929 Saarwellingen
ohne Abmeldung nach unbekannt verzogen
25.10.1940 interniert Camp de Gurs
20.01.1941 dirigé sur le 308. G.T.E. à Agen
im Lager gestorben
(RS) Heirat 2 Mar 1922 Lebach, Saarlouis, Saarland
(GB-BA) Hanau, Arthur August
geboren am 19. Juni 1893
in Lebach/Saarlouis/Rheinprovinz
wohnhaft in Lebach
Internierung/Inhaftierung 25. Oktober 1940 - 20. Januar 1941,
Gurs, Internierungslager
Emigration 00. Dezember 1935, Frankreich
Todesdatum 22. Juni 1941
Todesort Tombeboeuf, Internierungslager
(G40) Hanau, Arthur, Metzger, *19.06.1893 Lebach. Verheiratet mit Rosa Lazar, *20.12.1898 Saarwellingen, Köchin. Sohn: Robert *03.08.1923, Lebach; Sohn: Paul *20.03.1926, Lebach, dann Montreuil. 1930 wohnte er mit seiner Familie in Lebach, Kirchenstraße 45. Er übernahm das Geschäft seines Vaters und verkaufte das Elternhaus. Ab dem 10.08.1929 lebte die Familie in Saarwellingen in der Wilhelmstraße 9. Am 11.12.1935 floh die Familie nach Forbach und von dort nach Montreuil bei Paris. Dort führte der Sohn Paul ein Restaurant. Arthur Hanau wurde im Lager St. Cyprien interniert, kam von dort am 30.10.1940 nach Gurs (Ilot C, Baracke 7); kam am 20.11.1941 von Gurs über Agen zur 308. GTE. Seine Frau Rosa Hanau, geb. Lazar, wohnte in Paris. Sein Name ist nicht im Gedenkbuch des Bundesarchivs verzeichnet.

Notes

[Vater Hanau Josef, Handelsmann
Mutter Hanau Karoline geb. Marx]
Ehefrau Hanau Rosa geb. Lazar 20.12.1898 Saarwellingen
Sohn Hanau Robert 03.08.1923 Lebach
Sohn Hanau Paul 20.03.1926 Lebach
[prüfen, ob LEA 9777 die Eltern von LEA 9776, sonst dort nachsehen]
TO in Akte als Tombeboue und Combeboue angegeben
erwähnt: Lager Saint-Cyprien
Bl. 14-17 zweite Pag. Auskunft der Dt. Botschaft in Paris über die frz. Gesetzgebung die "überzähligen Ausländer in der Wirtschaft" und die Behandlung der Juden, die nach dem 01.01.1936 eingewandert sind, betreffend; betraf alle Ausländer von 18-55 Jahren, nicht speziell Juden; eine fremdenpolizeitliche Maßnahme, die keine Prinzipien der Rechtstaatlichkeit verletzt [??]
Stellungnahme des Saar. Ministeriums für Finanzen und Forsten Bl. 46-49
"Statut des Juifs" v. 04.10.1940 = judenfeindliche Maßnahme
Bl. 59 Liste der Lager, die als Freiheitsberaubung gelten (Anordnung Nr. 183 vom 29.08.1960 zur Durchführung des BEG)
s. 84-89 Stellungnahme des Wiedergutmachungsreferenten der Dr. Botschaft in Paris, Eberhard von Krause: Vichy-Regierung zum Erlass des geannten Gesetzes [v. 04.10.1940] durch die nationalsozialistische deutsche Regierung veranlasst
Zeuge Kaufmann Adolf, ehem. Lagerinsasse von Tombebouc, G.T.E. 308
(RS) Vater Hanau Joseph 05.12.1859 Brotdorf, Merzig – 20.12.1929 Lebach, Saarlouis
Mutter Hanau Karoline geb. Marx 08.07.1863 Bettingen, Saarlouis – ?
Geschwister:
Hanau Barbara Bertha 14.07.1882 Bettingen, Saarlouis – 10.12.1920 Saarbrücken
Hanau Rudolf Alexander 14.09.1885 Hüttersdorf, Saarlouis – 09.06.1968 Saarbrücken
Hanau Max Eduard 28.09.1886 Hüttersdorf, Saarlouis – 15.12.1941 Ghetto Riga
Hanau Martha Auguste 25.10.1887 – 09.01.1888 Hüttersdorf, Saarlouis
Hanau Clothilde Elenore 27.02.1889 Hüttersdorf, Saarlouis – 03.08.1939 Paris, verh. Spira
Hanau Alice Hermine 31.10.1894 Lebach, Saarlouis – 24.06.1967 New York City, verh. Kahn
Hanau Hugo Hermann 15.01.1897 Lebach, Saarlouis – 26.11.1970 Saarbrücken
Antrag auf Schaden am Leben gestellt von Witwe
letztlich nicht entschieden, sondern durch außergerichtlichen Vergleich geregelt
Ein Großteil der Akte behandelt die Streitfrage, ob die Internierung im Lager eine Freiheitsberaubung war oder "nur" eine Art Kasernierung.
Ein Großteil der überwiegend jüdischen Lagerinsassen wurde im August 1942 ins KL Auschwitz deportiert, ca 30 gelangt vorher die Flucht.
Opferstatus wird zuerkannt, da HA sich der Internierung nicht entziehen konnte und die Bedingungen im Lager nach Augenzeugenberichten schlecht waren, v.a. die Ernährungssituation.