Ernst Israel Jacob

State:
Surviving
Gender:
male
Maiden name:
Not known
So called:
-
Alias:
-
Date of birth:
24. September 1899
Birthplace:
Residence:
Place of persecution:
Not known
Date of death:
11. April 1974
Deceased in:
LEA file number:
*Hidden due to legal regulations

Vita

(Mk) Rabbiner
v. Dortmund
01.10.1924 St. Johannerstr. 44
15.12.1924 Dudweilerstr. 69
24.05.1928 Gustav Bruchstr. 92 b/Ruh
verh.s. 25.03.1929 in Hamburg
R. II v. 03.05.1929 ohne Nº
v. Hamburg (Frau)
03.05.1929 Gustav Bruchstr. 92
31.07.1929 Augsburg
(GZ) 1924-1929 Rabbiner in Saarbrücken
1929-1938 Bezirksrabbiner der Gemeinde Augsburg
wh. Augsburg, Halderstr. 6
Ende 1938 Emigration nach England, London
März 1939 übrige Familie dorthin
1940 USA; Long Island
alle ausgebürgert 03.11.1939
in den USA Direktor der jüdischen Gemeindeschule Saint Joseph
1943 Rabbiner der jüdischen Gemeinde und des O'Reilly-Militärkrankenhauses in Springfiled
1944-1946 Prof. für Geschichte, Drury Kolleg Springfield; Annette J. lehrte dort gleichzeitig Deutsch
Ernest J. hat den ihm 1938 aufgezwungenen Vornamen "Israel" als eine Ehre betrachtet und ihn lebenslang beibehalten.
(AJ) Rabbiner Dr. Ernst I. Jacob (geb. 1899 in Göttingen als Sohn des Rabbiners Dr. Benno Jacob, gest. 1974 in Pittsburgh, PA, US): studierte von 1920 bis 1924 in Breslau (hier auch Rabbinerexamen). Seit 1924 Rabbiner in Saarbrücken, seit 1928/29 bis 1938 Bezirksrabbiner in Augsburg; November 1938 im KZ Dachau; im Januar 1940 in die USA emigriert, wo er ab 1943 als Rabbiner in Springfield und ebd. als Prof. für Geschichte tätig war. Seit Ende 1968 im Ruhestand. Sein Sohn Prof. Dr. Walter Jacob (geb. 1930) wurde gleichfalls Rabbiner; bekannt u.a. als Gründer und erster Präsident des Abraham Geiger Kollegs Potsdam.
(W) Ernst I. Jacob (anglisiert auch Ernest Jacob; geb. 24. September 1899 in Göttingen; gest. 11. April 1974 in Pittsburgh) war ein deutsch-amerikanischer Rabbiner und Hochschullehrer.
Jacob wurde 1899 als Sohn des Rabbiners Benno Jacob und dessen Ehefrau Helene, geb. Stein, geboren. Er besuchte das Städtische Gymnasium in Dortmund und begann nach dem Abitur ein Studium der Rechtswissenschaft in Bonn. Nach nur einem Jahr brach er dieses ab und studierte dann Semitistik an der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums in Berlin und am Jüdisch-theologischen Seminar in Breslau. 1921 wurde er mit dem Thema „Die altassyrischen Gesetze und ihr Verhältnis zu den Gesetzen des Pentateuch“ in Breslau zum Dr. phil. promoviert. 1923/24 legte er sein Rabbinerexamen in Breslau ab und begann noch 1924 eine Tätigkeit als Rabbiner an der Synagoge in Saarbrücken. Von 1928 bis 1938 war er dann Bezirksrabbiner in Augsburg.
Im November 1938 wurde Jacob im KZ Dachau interniert. Nach seiner Entlassung wenige Monate später konnte er 1939 nach England emigrieren. Im Januar 1940 wanderte die Familie dann in die Vereinigten Staaten aus. Zwischen 1941 und 1949 schrieb und versandte er insgesamt 18 Rundbriefe in über 40 Länder an die verstreuten Mitglieder seiner ehemaligen Augsburger Gemeinde. 2007 wurden diese Briefe in Buchform veröffentlicht.
Bis 1945 war Jacob Geistlicher im O’Reilly General Hospital and Medical Center for Federal Prisoners in Springfield/ Missouri. Schon 1943 war er Rabbiner der United Hebrew Congregation in Springfield geworden und arbeitete als Professor für Geschichte am Dury College. 1968 erfolgte seine Emeritierung.
Jacobs Sohn Walter wurde ebenfalls ein bedeutender Rabbiner.
Q: https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Jacob_(Rabbiner)
(AJ) Patriotischer Festgottesdienst in der Synagoge (1925)
Artikel in der "Jüdisch-Liberalen Zeitung" vom 28. August 1925: "Saarbrücken (Jüdische Vaterlandsliebe). Dass die Juden an der Grenzmark, im Saargebiet, in keiner Weise ihren Brüdern im unbesetzten Deutschland nachstehen und sich an Vaterlandsliebe und Anhänglichkeit an Deutschland von niemandem übertreffen lassen, bewies der erhebende Verlauf der Jahrtausendfeier im ganzen Saargebiet und insbesondere in Saarbrücken.
Es fand ein feierlicher Festgottesdienst in der Synagoge statt. Rabbiner Dr. Jacob hielt die Festpredigt. Im Anschluss an das Wort des Propheten Jeremia: 'Suchet das Wohl des Landes, in das ich Euch geführt habe und betet dafür zu Gott, denn in seinem Wohl liegt Euer Wohl', zeigte er, was der Rhein dem deutschen Volke bedeutet als ein herrliches Gut der Natur, der Kultur und der Geschichte. Am Rhein haben sich Deutschtum und Judentum, die sich in vielem verwandt sind, gefunden und verbunden. Ein Symbol dafür ist, dass viele der schönsten und beliebtesten Rheinlieder von Juden gedichtet sind. Der Redner schloss mit dem Wunsche, dass der Rhein nicht der Schauplatz eines neuen Krieges werden möge, sondern eine Brücke darstellen soll zwischen den großen Nationen Europas. 'Rhein und Saar ewig deutsch'. In dieses Gelöbnis der Jahrtausendfeier stimmen auch die Saarbrücker Juden freudig ein.
Die jüdischen Einwohner beteiligten sich durch Ausschmückung ihrer Häuser, sowie ganz besonders durch sehr schöne Schaufensterdekorationen und festliche Beleuchtung während der Nacht in hervorragender Weise am Verlauf des Festes."
Q: ebda.
s.a. http://www.saarland-biografien.de/frontend/php/ergebnis_detail.php?id=2686
(W) PITTSBURGH (AP)-A retired rabbi and his wife were found asphyxiated in the living room of their home, the apparent victims of carbon monoxide poisoning, police
said.
Found dead Friday were Ernest Jacob, 74, and his 71-yearold wife, Ann, of the city's Point Breeze section.
Police said the couple accidentally left the motor of their car running in the garage beneath their living room.
Q: Newspapers.com - The Evening Standard - 13 Apr 1974 - Page 15
(W) April 24, 1967, the Jacobs [parents Benno and Helene] traveled to Israel to observe the first evening of Passover while on an extended tour. The ceremonial seder feast was conducted in the home of Dr. Jacob's brother Ewald Jacob, in Nahariya.
Dr. and Mrs. Jacob, whose home here was at 1455 North Clay, came to Springfield from St. Joseph in 1943, about three years after fleeing Nazi Germany. They lived for a time in England and reached the United States in 1940.
Dr. Jacob was born in Gettingen, Germany. He received his university education in Bonn
and Berlin and received his Ph. D. at the University of Breslaux in 1923. He also took his rabbinical training there.
Mrs. Jacob, the former Annette Loewenburg of Hamburg, was graduated from a teachers college there and also took graduate studies at the University of Hamburg.
The couple retired from teaching at Drury at the end of the School year 1964.

Notes

Ehefrau Löwenberg Annette Friederike (Annie) 15.04.1902 Hamburg – 1974 Pittsburgh, PA, Lehrerin
Kinder:
Jacob Walter Dr. 13.03.1930 Augsburg
Jacob Herbert Dr. 10.02.1933 Augsburg – 29.08.1993 Evanstown, IL
(AJ) Vater Benno Jacob 07.09.1862 Frankenstein, Schlesien
Mutter Helene Jacob geb. Stein