Salomon Bruno Karp
Vita
(LEA) Kaufmann
Karp, Bruno Salomon, geb. in Saarbrücken am 01.01.1897, Verlust seiner Stellung sowie Internierungen im KZ Dachau von November bis Dezember 1938 und im Reichssicherheitshauptamt Berlin von Januar 1944 bis April 1945
Wohnort als Antragsteller Saarbrücken
v. Ottostr. 3
01.05.1916 Militär
aus engl. Gefangenschaft
07.12.1919 Ottostr. 3
am 14.11.1923 in Kl. Rosseln verh.
v. Alte Glashütte (Frau)
29.04.1924 Ottostr. 3
12.08.1926 Bülowstr. 14
(RS) er war 1939 alleine in Mainz gemeldet und ist 1946 auf der Rückkehrerliste der Synagogengemeinde Saar genannt
(OdN-Akte) StAr SB V43/2-546
01/1947 wh. Saarbrücken, Petersbergstr. 64 (3 Zi.)
30.04.1948 vorläufig anerkannt
Der im Saarland geborene Antragsteller verlor nach der Rückgliederung des Saarlandes aus rassischen Gründen seine Stellung. Ende 1938 wurde er bei der sogenannten Judenaktion festgenommen und während 2 Monaten im KZ.-Lager Dachau inhaftiert. Im Januar 1944 wurde er durch die Gestapo Saarbrücken erneut verhaftet und bis zu seiner Befreiung im April 1945 beim Reichssicherheitshauptamt Berlin festgehalten. Vermögensrechtliche Schädigung aus rassischen Gründen liegt vor. K.wurde von der Kommission einstimmig als Opfer des Nationalsozialismus anerkannt.
01.06.1948 Vorschuss in Höhe von 30.000.-- ffrs.
09.02.1949 Rate in Höhe von 40.000.-- ffrs.
07.02.1949 Rate in Höhe von 30.000.-- ffrs.
18.05.1949 endgültige Anerkennung
13.06.1949 Gutachten
zu dem Entschädigungsantrag des Bruno Karp, geb. 1.1.97 in Saarbrücken, wohnhaft: Saarbrücken 6, Petersbergstr.54.
Antragsteller iet Saarländer durch Geburt. Er wurde vom Ministerium des Innern gemäss Feststellungsbescheid vom 18.5.49 - Tgb.Nr.4086 A II/S 1 0/Gr - endgültig als Od anerkannt.
Karp wurde aufgrund seiner rassischen Zugehörigkeit von der Gestapo verfolgt und war zweimal inhaftiert, insgesamt 19 Monate, was im Anerkennungsantrag einwandfrei erwiesen ist.
Genannter gibt an, dass er durch den Nationalsozialismus seine Stelle als Reisender bei einer Tuchwarenfabrik verloren hat und dadurch eine minderbezahlte Arbeit bei Strassenban als Hilfsarbeiter annehmen musste. Er beansprucht hier einen Lohnausfall in Höhe von 749.200.- firs.
Für Verluste an Kleidern und Möbeln, welche nach Aussagen des Antragstellers bei dem Möbelspediteur untergebracht wurden, und dort verschwanden, beantragt er 215.000.- bzw. 69.500.- ffrs. In diesem Falle wird vorgeschlagen, die gesetzliche Höchstsumme von 100.000 bzw. 50.000.- ffrs, einzusetzen. Ausserdem wurden dem Genannten durch die SS in seiner Wohnung 3500.- Mark = 70.000.- ffrs. entwendet.
14.06.1949 Ansprüche im Gesamtbetrag von 1.198.000.-- ffrs.
03.09.1949 Ratenzahlung in Höhe von 110.000.-- ffrs.
28.12.1949 Ratenzahlung in Höhe von 60.000.-- ffrs.
02.08.1950 Ratenzahlung in Höhe von 30.000.-- ffrs.
(EMV) 01.10.1956 Escher Weg 55, 66119 Saarbrücken Alt-Saarbrücken
Notes
Vater KARP Heinrich 14.06.1861 Thaleischweiler
Mutter Karp Emma geb. Kahn 31.01.1862 Thaleischweiler, Pfalz
Geschwister:
Karp Rosa 23.01.1888 Saarbrücken, Lehrmädchen, verh. Blumenberg
Karp Ludwig 26.08.1887 Saarbrücken, verst. 29.09.1889
Karp Frieda 08.05.1891 Saarbrücken, verh. Meier
Karp Wilhelm Sally (Willy) 06.04.1894 Saarbrücken, 17.08.1903 gestorben
Karp Arthur Ludwig 20.10.1900 Saarbrücken
Karp Ida 31.12.1904 Saarbrücken, verw. Wolff, verh. Wertheimer
Karp Rudolf 31.12.1904 Saarbrücken
Karp Alfred 15.05.1908 Saarbrücken
Ehefrau Karp Melanie geb. Humbert 30.12.1898 Kl. Rosseln – 11.03.1980 Saarbrücken
Sohn Karp Günther Heinrich 11.09.1925 Saarbrücken – 04.05.2009 Quierschied, Saar