Israel Bergmann
Vita
(MK) Vertreter, verh.
staatenlos
v. Frankfurt a/M.
11.11.1927 Mainzerstr. 100 bei Steuer [Ludwig, Witwe]
23.11.1927 n. Frankfurt a/M.
20.01.1929 Schumannstr. 50 bei Weber [Karl, Pensionär]
01.05.1929 n. Frankfurt a/M.
(RS) Heirat 24 Feb 1920 Frankfurt am Main, Hesse, Germany: Esther Gustel Gittel Mandel 1898–1941
(ML) Israel Bergmann
02.12.1888 in Nowy Sącz (dt. Neu Sandez) / - / Galizien
Todesdatum: 09.1942
Verfolgungsgrund: rassisch
Gestorben an den Folgen der NS-Verfolgung
Aufenthalt: Frankfurt a. M., Stkrs. Frankfurt a.M., Provinz Hessen-Nassau, Deutsches Reich
Deportation: Unbekanntes Datum
Ziel der Deportation: Auschwitz, Extermination Camp
† Tod: 09.1942
(GB-BA) Bergmann, Israel
geboren am 02. Dezember 1888
in Nowy Sacz (dt. Neu Sandez)/Galizien
wohnhaft in Frankfurt a. Main
Deportation Auschwitz, Konzentrations- und Vernichtungslager
Todesdatum 00. September 1942
Notes
(RS) Vater Jacob Bergmann 1864–1943
Mutter Lea Bergmann geb. Fraenkel 1869–1939
Geschwister:
Elias Bergmann 1890–1890
Elle Malke Bergmann 1891–1891
Michael Bergmann 1892–1961
Mendel Boruch gen. Emanuel Bergmann 1894–1956
Moses David Bergmann 1896–
Schie gen. Osias Bergmann 1898–1942
Rachel Bergmann 1901–1942
Elsa Bergmann 1909–
Ehefrau Esther Gustel Gittel Bergmann geb. Mandel 1898–1941
Sohn Leopold Bergmann 1921–1998
Tochter Nora Bergmann 1926–
GA Neu-Sandez, Jüd. Matriken, 1888, 271
Biography
(W) Ihr Vater Israel arbeitete zusammen mit seinen vier jüngeren Brüdern (Osias, Michel, Emanuel, David) in deren Firma „Gebrüder Bergmann OHG, Trikotagen, Wäsche und Wäschestoffe“. In Noras Erinnerung stellten sie auch Hemden her. (...)
In Frankfurt spielte sich eine Tragödie ab, als Israel Bergmann Mitte Juni 1938 frühmorgens von der Kriminalpolizei Frankfurt verhaftet wurde und zusammen mit anderen aus der Nachbarschaft in Buchenwald verschwand, Nora und ihre Mutter waren wochenlang ahnungslos über seinen Aufenthalt. Als er psychisch gebrochen nach drei Monaten zurückkam, erklärte er, er müsse als Staatenloser innerhalb 24 Stunden Deutschland verlassen. Am nächsten Tag emigrierte er nach Frankreich, zunächst nach Nizza.
Warum wurde Israel Bergmann am 14. 6. 1938 von der Kripo Frankfurt in Schutzhaft genommen und am 14. 9. 1938 entlassen? Es handelte sich dabei um die „Juni-Aktion“ mit dem Namen „Arbeitsscheu Reich“ gegen als „asozial“ eingestufte Personen, bei der mehr als 10.000 Menschen verhaftet und in Konzentrationslager verschleppt wurden, wobei es zu gezielten Massenverhaftungen von Juden kam. (...)
Noras Vater Israel Bergmann, der im September 1938 nach Frankreich emigrierte, wohin sein Vater Jakob Bergmann im Herbst 1933 und seine Brüder Osias 1938 und Michel ebenfalls geflohen waren, lebte in Nizza, Villa Lobelia, Villeneuve und Castillones, bevor er am 26. August 1942 in das Lager von Casseneuil überstellt und von dort am 3. September 1942 in das Internierungslager Drancy verlegt wurde. Von dort aus wurde er am 9. September in einen Güterzug Richtung Auschwitz verfrachtet. Ob er in Kosel wie einige andere als Arbeitskraft für Oberschlesien aus dem Zug geholt wurde, ist unbekannt. Osias wurde am 14. September 1942 von Drançy aus nach Auschwitz deportiert und fand dort den Tod. Michel Bergmann überlebte in St. Dié und stellte nach dem Krieg Entschädigungsansprüche. Jakob Bergmann wurde am 24. Februar 1943 im Alter von 78 Jahren nach Drancy und von dort am 2. März in das Vernichtungslager Majdanek verschleppt. Er wurde zum 8. Mai 1945 für tot erklärt.
Q: https://www.juedisches-leben-frankfurt.de/home/biographien-und-begegnungen/biographien-a-f/nora-frankel-geb-bergmann/