Theodor Ochs
Vita
LEA 9116: Theodor OCHS (kein GD), verstarb Ende 1940/Anfang 1941 [implizit: in Belgien].
(RS) Heirat 12 Feb 1913 Sankt Ingbert, Saarpfalz: Pauline Paula Scholem (1890–1943)
(ML) Theodor Ochs
22.05.1885 in Gemünden / - / -
Verfolgungsgrund: rassisch
Aufenthalt: Saarbrücken / Saarbrücken / Stkrs. Saarbrücken / Saarland / Deutsches Reich
Emigration: 01.02.1939
Notes
Ehefrau Pauline Paula Ochs geb. Scholem 27.03.1890 Odernheim am Glan, Kreuznach – 20.09.1943 KL Auschwitz; (o)
Tochter Eva Ochs 06.06.1914 St. Ingbert, Saarpfalz – 30.04.1944 KL Auschwitz, verh. Heimann (o)
Sohn Rudolf Ochs 30.06.1918 Sankt Ingbert, Saarpfalz – ?
Sohn Erich Ochs 19.03.1920 Sankt Ingbert, Saarpfalz – 04.03.1943 KL Sobibór (o)
(RS) Vater Salomon Ochs 1855–1942
Mutter Thekla Ochs geb. Levy 1863–1942
Geschwister:
Ludwig (Louis) Ochs 1892–1966
Helene Ochs 1900–1988
Biography
(St-ING) Stolperstein in der Ensheimer Straße Spurensuche in St. Ingbert – US-Besucher stoßen auf bewegende Familiengeschichte
St Ingbert · Ein Ehepaar aus den USA kommt nach St. Ingbert, um mehr über seine Vergangenheit zu erfahren. Dabei stoßen sie auf eine tragische Familiengeschichte.
. Unscheinbar sind sie im Pflaster eingelassen, zwei Stolpersteine vor dem Haus Nr. 35 in der Ensheimer Straße. Vor der repräsentativen Villa, die in den vergangenen Jahren von Grund auf erneuert wurde, erinnern die verwitterten Pflasterelemente aus Messing an frühere Bewohner des Hauses.
Eva Heimann, geborene Ochs, und Erich Ochs lebten hier. Im Zweiten Weltkrieg wurden sie deportiert und von den Nazis ermordet. Nachfahren aus den USA statteten nun St. Ingbert einen Besuch ab, um Informationen über ihre Vorfahren zu sammeln.
Die Geschichte der Familie Ochs: Vom Geschäftserfolg zur Deportation
Theodor Ochs wurde 1885 in Gemünden bei Bad Kreuznach geboren. Er wurde Kaufmann und handelte mit Textilien. Später verschlug es ihn nach St. Ingbert. 1913 heiratete er dort Paula Scholem, die von ihrem Vater ein Textilwarengeschäft in der Kaiserstraße übernahm. Theodor Ochs wurde Geschäftsführer. Das Haus in der Kaiserstraße 54 beherbergt heute eine derzeit geschlossene Metzgereifiliale. Zwei Kinder gingen aus der Ehe hervor, Erich Ochs und Eva Ochs, später Heimann. Das Textilgeschäft ging Ende der 20er Jahre schlechter, die Familie Ochs musste das Geschäft – mittlerweile war es in der Kaiserstraße 27 angesiedelt – räumen. Es wurde im September 1929 aufgegeben.
Schon Anfang der 1930er Jahre wurden, so weiß Ex-Archivar Dieter Wirth zu berichten, Menschen jüdischen Glaubens boykottiert. Die Familie Ochs zog um in die Ensheimer Straße 35. Dort blieb sie nur wenige Jahre, anschließend verkauften sie das Haus und zogen nach Saarbrücken, weiter, auf der Flucht vor den Nazis, in die Niederlande und nach Belgien. Dort allerdings wurden sie schließlich doch von den Nazis – Erich 1943 und Eva 1944 – deportiert. Eva Heimann starb in Auschwitz, Erich Ochs in Majdanek.
Ein bewegender Besuch: Begegnungen und Gedenken
Dieter Wirth erhielt eine Anfrage von Karen und Gerard Amsterdam. Das Ehepaar lebt in San Diego in den USA. Theodor Ochs war ein Onkel der Mutter von Karen Amsterdam. Wirth organisierte einen Aufenthalt der beiden in St. Ingbert, den sie in eine Europareise einfügten. (...)
Q: https://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/saar-pfalz-kreis/sanktingbert/spurensuche-in-st-ingbert-us-besucher-stossen-auf-bewegende-familiengeschichte_aid-119168387