Camilla Kahn (Stökler)
Vita
(LEA) Filialleiterin
Stökler, Kamilla, geb. Kahn, geb. 07.05.1896 in Thalfang, verst. 23.05.1987 in Dillingen, Filialleiterin, 1940 - 1944 Inhaftierung in verschiedenen Lagern in Frankreich, 1948 Emigration nach Bolivien, 1959 Remigration nach Dillingen
Wohnort als Antragsteller Dillingen
Witwenrente von Entschädigungsamt Berlin nach dem 1974 verst. Ehemann der Geschädigten Stökler, Max
(Mk) Köchin, ledig
von Nalbach
30.07.1921 Bahnhofstr. 78
01.09.1921 Nalbach
wh. Saarbrücken, Ludwigstr. 9
wh. Dillingen/Saar, Stummstr. 54
20.10.1940 Nalbach, Adolf-Hitlerstr. 57
(ML) Kamilla Kahn
07.05.1896 in Thalfang / Bernkastel / Rheinprovinz
"Rasse": JJJJ
Verfolgungsgrund: rassisch
17.05.1939 Adolf-Hitler-Str. 57, Nalbach / Saarlautern (Saarlouis) / Saarland / Deutsches Reich
DEPORTATION 22.10.1940
Deportiert ab: Baden - Pfalz - Saarland (pickup places on deportation route)
Zielort der Deportation: Gurs, Internment Camp
(G40) Kahn, Kamilla, Verkäuferin, *07.05.1896 Thalfang, Eltern: Hermann Kahn und Karolina Baum. Sie lebte in Nalbach, Adolf-Hitler-Str. 57. 1921 arbeitete sie als Verkäuferin in Saarbrücken, 1938 in einem Möbel- und Bettenfachgeschäft in Nalbach. In Gurs lebte sie wie ihre Mutter in Ilot M, Baracke 17. Am 20.03.1941 kam sie mit ihr in das Lager Récébédou.1 1943 wurde sie nach Majdanek-Lublin deportiert; kam von dort 1944 nach Auschwitz. Sie wurde am 27.01.1945 in Auschwitz von der russischen Armee befreit. 1946 lebte sie für wenige Wochen in Nalbach (Hubertusstraße), ehe sie im gleichen Jahr nach Bolivien emigrierte. 1948 erhob sie eine Restitutionsklage wegen eines Hausgrundstücks und weiterer Grundstücke in Nalbach. Sie erhielt die Genehmigung, das kriegsbeschädigte Elternhaus in Nalbach in Stand zu setzen und um ein Stockwerk zu erhöhen. 1948 kam sie in Rio de Janeiro an. Sie heiratete den Kaufmann Max Stoekler, *03.03.1890 in Dunaszerdahely, Ungarn, der vor dem Zweiten Weltkrieg ein Herrenmodegeschäft in Berlin betrieben hatte. 1959 kehrte das Ehepaar aus Südamerika zurück und lebte in Dillingen. Max Stoekler starb 1974. Kamilla Stoekler, geb. Kahn starb am 23.05.1987 in einem Altenpflegeheim in Dillingen. Sie wurde auf dem jüdischen Friedhof in Diefflen bestattet. An der Beisetzung nahm ihr Stiefsohn teil, der damals in Florida lebte. Das Grabmal enthält eine Gedenktafel für ihre Eltern.
Q: https://gurs.saarland/index.php?id=44&uid=49&name=Kahn-Kamilla
Notes
[Mutter und Vater der Geschädigten sowie ihre Schwester und deren drei Kinder sind nach Angaben der Geschädigten in der Deportation verstorben]
Vater Hermann Kahn 28.09.1864 Nalbach, Saarlouis – 14.11.1940 camp de Gurs
Mutter Karoline Kahn geb. Baum 25.11.1864 Thalfang, Bernkastel-Wittlich – 01.06.1941 Toulouse, Haute-Garonne (o)
Schwester Clémentine Missy geb. Kahn 31.12.1893 Thalfang, Bernkastel-Wittlich
Bruder Max Kahn 13.02.1898 Thalfang, Bernkastel-Wittlich – 05.11.1967 Anderlecht, Belgien
(Überlebt:) Ehemann Maier Max STÖKLER 03.03.1890 Dunaszerdahely, Slowakei
LEA 20220 10221 nur Gesundheitsschaden
(RS) Schwester Johanna Hedwig Koschelnik geb. Kahn 30.12.1892 Thalfang, Bernkastel-Wittlich – 12.01.1943 KL Auschwitz
Bruder Isaak Kahn 19.03.1904 Nalbach, Saarlouis – 19.03.1904 Nalbach, Saarlouis
s.a. LEA 14054