Ryfka Neumann (Wrona)
Vita
Hausfrau
Wrona, Ryfka (Regina), geb. Neumann, geb. 15.11.1900 in Krakau, verst. 24.03.1966 in Frankfurt/Main, Hausfrau, 1936 Emigration nach Polen mit der Familie, 1938 nach Danzig mit Unterbringung im sog. Judenhaus in der Heiligengeistgasse 1939 - 1940, 1940 Ausweisung und sechsmonatige Irrfahrt auf einem Frachtschiff zusammen mit zwei Söhnen [Leo geb. 02.01.1924 und Benno geb. 06.06.1932], 1941 - 1945 britische Internierung auf Mauritius, 1945 Emigration nach Palästina, 1950 Remigration ins Saarland
wh. Frankfurt/Main, Uhlandstr. 57
verh.s. 27.05.1926 Sbr. (246 I)
(Mk) v. Frankfurt a/Main
26.03.1926 Rotenbergstr. 24
04.04.1926 unbekannt
verh. s. 27.05.1926 Sbr. (246 I) mit Mendel Wrona geb. 20.09.1896
(GSP) Febr. 1950 von Tel-Aviv
Försterstr. 16
Max-Braunstr. 39
05.11.1951 - 31.12.1969 Einzelhandel in Konfektion und Textilien
(Mk-M) Erstmalig zgz. am 09.06.1926 s. Archivkarte
07.11.1950 v. Tel-Aviv
Sbr.3, Großherzog Friedrich-Str. 39
22.08.1951 Sulzbachstr. 14 b/Mügel
20.11.1952 Sbr.2, Breitestr. 19 b/Matheis
15.06.1963 Sbr., Triererstr. 36 b/Brückner
(OdN-Akte StAr SB V43/2-1133) Anerkennung 22.02.1951:
Die getroffenen Feststellungen haben ergeben, dass die Antragstellerin im Februar 1936 zusammen mit ihrem Ehemann Mandel WRONA, der bereits als Opfer des Nationalsozialismus anerkannt ist, aus rassischen Gründen emigrieren musste, wodurch sie gewisse eigene Schäden erlitten hat. Frau W. ist seit dem 07.11.1950 wieder im Saarland wohnhaft.
(Gutachten 28.03.1951) Frau Wrona emigrierte 1936 aus rassischen Gründen mit ihrem Ehemann, der ebenfalls als OdN. anerkannt ist, nach Frankreich und später nach Israel.
Die Antragstellerin gibt an, dass ihr durch ihre Inhaftierung auf der Insel Mauritius ihre gesamten Kleider verloren hat. Diese Angaben erscheinen glaubhaft, weshalb sie auch von hier befürwortet werden können.
18.05.1951 Ratenzahlung in Höhe von 5.000.-- ffrs
Remarques
Mutter des Harald Moritz Wrona, 08.12.1930
LEA 11807 Lebenslauf der Geschädigten vom 22.10.1956 mit Angaben v.a. zu den Jahren 1936 - 1945, darunter die Information, dass die Irrfahrt auf dem griechischen Frachtschiff "Atlantic" erfolgte sowie eine Schilderung der Lebensumstände auf Mauritius. Erklärung von Jaffe, Hendel vom 24.09.1956, dass er zusammen mit der Geschädigten nach Mauritius deportiert wurde
Der Ehemann der Geschädigten [Wrona, Mendel LEA 11805] ist mit einem der drei Söhne [Wrona, Harald Moritz LEA 11803] bereits 1939 illegal nach Palästina immigriert. Die Geschädigte wollte 1940 mit den beiden anderen Söhnen nachkommen, aber das Schiff wurde aufgebracht und die jüdischen Passagiere in Mauritius interniert. Einer der Söhne der Geschädigten [Wrona, Benno LEA 11806] ist an Typhus erkrankt und auf Mauritius verstorben (vgl. LEA 11806). Der anerkannte Schaden an Freiheit bezieht sich auf ein Leben unter haftähnlichen Bedingungen 1939 - 1940 im sog. Judenhaus in Danzig und auf die lange Schifffahrt. Der Schaden im beruflichen Fortkommen bezieht sich auf eine Geschäfts-Inhaberschaft gemeinsam mit dem Ehemann.
Ehemann Wrona Max Mendel 20.09.1896 Warschau, Polen – 14.01.1961 Saarbrücken
Sohn Wrona Leo Arje 02.01.1927 Saarbrücken –
Sohn Wrona Harald Moritz 08.12.1930 Saaarbrücken – __.05.1971 Santa Maria, Serpa, Portugal
Sohn Wrona Benno 06.06.1932 Saarbrücken – 29.03.1941 Mauritius
GA Matriken 282/1900 Krakau
HA Saarbrücken 246/1926, Trauzeugen:
Elias Landmann, Tabakmeister, 57 Jahre, Triererstr. 34
Chaim Grossmann, Reisender, 30 Jahre, Jenneweg 23
TA Frankfurt/M. 2290/1966