Max Cassirer

statut:
survivant
le genre:
masculin
Nom de naissance:
Not known
Appelé:
-
Alias:
-
Date de naissance:
18. Oktober 1857
Domicile:
Not known
Lieu du dommage survenu:
Not known
Date de décès:
15. Januar 1943
Décédé(e) à:
Numéro de dossier LEA:
*En raison de dispositions légales, les données du conjoint ne seront pas divulguées

Vita

(W) Max Cassirer (* 18. Oktober 1857 in Schwientochlowitz, Oberschlesien; † 15. Januar 1943 in Llanelltyd, Wales) war ein deutscher Unternehmer und Kommunalpolitiker.
Max Cassirer entstammte der deutsch-jüdischen Unternehmerfamilie Cassirer, seine Eltern waren der Kaufmann Marcus Cassirer (1809–1879) und dessen Ehefrau Jeannette Cassirer geborene Steinitz (1813–1889). Er wurde 1857 in Schwientochlowitz geboren und heiratete Hedwig geborene Freund (1862–1928), eine Schwester von Natalie Freund, der späteren Frau seines Bruders Salo Cassirer. Mit ihr hatte er drei Kinder: Kurt Hans (1883–1975; Kunsthändler und Kunsthistoriker), Edith Johanna (1885–1982; Reformpädagogin; verheiratet mit Paul Geheeb) und Franz Otto (1886–1912; Geschäftsmann).
Nach dem Abitur in Kattowitz studierte er in Breslau und Berlin Medizin. Im Jahr 1881 gründete er sein erstes Unternehmen in Danzig, ein Holz-Export-Geschäft. 1887 zog er in die damals noch selbständige Stadt Charlottenburg bei Berlin. Gemeinsam mit seinen Brüdern Julius, Louis und Isidor gründete er die Firma Cassirer & Co., und im Jahr 1899 gründeten sie die Włocławeker Sulfit-Cellulose-Fabrik J. & M. Cassirer als Zellstofffabrik in Włocławek, die er leitete. Nach dem Ersten Weltkrieg übernahm er die Leitung der Tillgner & Co. Zellstoffwerke KG, die in Berlin und im schlesischen Ziegenhals (Głuchołazy) ansässig war. (...)
Nach 1933 verlor Max Cassirer einen Großteil seines Vermögens. Sein Aktienkapital ging an die Siemens-Tochtergesellschaft Elektro-Licht- und Kraftanlagen AG Berlin. 1938 wurde auch sein restliches Vermögen „arisiert“ und er zum Verkauf der Villa gezwungen. Im Dezember 1938 gelang ihm die Emigration. Zuerst floh er zu seiner Tochter in die Schweiz; diese war mit ihrem Mann und einigen gemeinsamen Schülern bereits 1934 dorthin emigriert. 1939 reiste er nach Großbritannien, wo er bis zu seinem Lebensende lebte. (...)
Q: https://de.wikipedia.org/wiki/Max_Cassirer
(SBC) seit 1905 wh. Berlin-Wilmersdorf, Kaiserallee 182
umgebaut vom Neffen Max Goldstein, Architekt, Sohn der Schwester Rosalie
Anfang 1938 Verkauf des Sulfit-Cellulose-Werks an die Weihendorfer Zuckerfabrik GmbH in Schlesien für 1 Million Mark (S. 45)
Villa Kaiserallee verkauft an das Japanische Marineministerium
Mai 1938 Umzug in eine Vierzimmer-Wohnung in der Tharandter Str. 5
15.11.1941 Ausbürgerung
15.11.1938 Flucht nach Versoix in die Schweiz mit dem Pflegekind, der Urenkelin Margrit Bach, später verh. Guttmann, zur Tochter Edith Geheeb
in den Winterferien mit den Schülern der École d'Humanité auf die Pleiaden (Gebirge)
Anfang April 1939 zu Sohn Kurt nach England, 172 Kensington Park Road, London
vorübergehend aufs Land nach Uplyme, Lyme Regis in Dorset
1940 zum Neffen Bruno Cassirer in Oxford
August 1941 zurück nach Dorset
zuletzt wh. in Llanelltyd, Dolgellau, Kanton Merioneth, Wales
(SBC) der Einzige in der Familie, der seine Kinder taufen ließ (S. 197)
anonymes Grab in Llanelltyd, Wales (S. 415)
(TB) 1899 gründete Max Cassirer (1857-1943) mit seinen Brüdern Julius und Eduard Cassirer die Wloclaweker Sulfitcellulosefabrik J. & M. Cassirer. Die in Włocławek, im damals
russischen Teil Polens, gelegene Fabrik musste nach dem Ersten Weltkrieg abgegeben werden, da deutsches Industrieeigentum durch die Pariser Vororteverträge in Polen nicht mehr möglich war. Es war das größte Zellstoffwerk Europas.
[Einzelheiten zur Firma in den Fußnoten im Original]

Remarques

(W) Vater Marcus Cassirer (1809–1879)
Mutter Jeannette, geborene Steinitz (1813–1889)
Ehefrau Hedwig geborene Freund (1862–1928)
Sohn Kurt Hans Cassirer (1883–1975), Kunsthändler, verheiratet mit Eva Solmitz (1885–1974), Kunstmäzenin, u. a. von Rilke[1]
Enkel Henry Cassirer (1911–2004), Journalist und Schriftsteller
Tochter Edith Geheeb geb. Cassirer (1885–1982), Ehefrau von Paul Geheeb
Sohn Franz Otto Cassirer (1886–1912)
(SBC)
(SBC) Kinder:
KURT HANS (26. Oktober 1883 Danzig - 9. Juli 1975 Dießen/Ammersee). Kunsthistoriker, Kunsthändler. Heiratet Eva Solmitz (19. Juli 1885 Berlin - 8. Juni 1974 Dießen/
Ammersee), Schriftstellerin, Lehrerin.
EDITH JOHANNA (5. August 1885 Danzig - 29. April 1982 Meiringen, Schweiz). Heiratete Paul Geheeb (10. Oktober 1870 Geisa, Rhön - 1. Mai 1961 Hasliberg-Goldern, Schweiz). Mitbegründerin und Leiterin der Odenwaldschule und der Ecole d'Humanité.
FRANZ OTTO KONRAD (16. Oktober 1886 Danzig - 26. Mai 1912 Buenos Aires). Geschäfts- und Bankkaufmann.