Maximilian Bondy von Bondrop
Vita
(TB) Der Sohn von Otto Bondys Onkel Moritz (ca. 1820-1876), Maximilian Bondy (1854-1933), gründete 1899 die Kupferwerk Österreich AG in Pommerle bei Aussig (CZ). Der Betrieb, der anfänglich nur Kupfer-, Bronze-, Messing- und Aluminiumdrähte erzeugte, stieg zu einem der bedeutendsten Buntmetallkonzerne der k.u.k.-Monarchie auf. Geschäftsführer war Adolf Epler, der zuvor jahrelang Kompagnon des südafrikanischen Goldbergbau- und verarbeitungspioniers Sir Fredrick Eckstein war. Eplers technische Erfahrung und seine Kontakte in Südafrika waren für die gesamte tschechoslowakische Exportwirtschaft wichtig. Die Anwendung von innovativen Walztechnologien und die Eröffnung eines der ersten mitteleuropäischen Aluminiumwalzwerke trugen zum Aufschwung bei. Maximilian Bondy war auch Präsident der Böhmischen Union Bank AG, Prag (BUB). Die BUB war sowohl bei der Kupferwerke Österreich AG als auch bei der Kabelfabrik AG, Bratislava, Großaktionär. Die Böhmische Union Bank AG war wiederum im Einflussbereich des Wiener Bankvereines. 1914 wurde Maximilian Bondy als Großindustrieller in den erblichen österreichischen Adelsstand „von Bondrop“ erhoben. 1918 wurde die Kupferwerk Österreich AG in Kupferwerk Böhmen AG umbenannt. Auf dem
Höhepunkt der Verteidigungsanstrengungen der Tschechoslowakischen Republik 1937/38
errichteten der Sohn von Maximilan Bondy-Bondrop, Herbert Bondy-Bondrop (geb.1888)
und sein Cousin Franz Bondy (geb.1898) in Mantov eine Silberraffinerie, die hochreines Silber erzeugte, welches von der Bank von England als Zahlungsmittel akzeptiert wurde. (...)
Um die Abwicklung der „Arisierung“der Kupferwerk Böhmen AG, die 1939 einen Schätzwert von ca.10 Mio. Reichsmark hatte und insbesondere wegen der Aluminiumproduktion einen großen militärisch-strategischen Wert hatte, buhlten die Berliner Großbanken Deutsche Bank und Dresdner Bank. Schlussendlich übernahm den Betrieb Ende 1940 der Düsseldorfer Unternehmer Emil Hammerschmid. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Werke verstaatlicht. Das Unternehmen wurde 1996 privatisiert und führt heute den Namen Med’ Povrly a.s.
FN 36: 1939 existierten 218.750 Kupferwerk Aktien zu nominell 200 Kc.; 79.716 Stück (36,6 %) der Wertpapiere befanden sich im Besitz der BUB, ca. 40.000 Aktien (ca.18,3 %) waren im Besitz der Familie Bondy (Herbert Bondy v. Bondrop und Franz Bondy), siehe Jörg Österloh, Nationalsozialistische Judenverfolgung im Reichsgau Sudetenland 1938-1945, München 2006.
FN 41: Österloh, wie Anm. 36, S. 357ff, auch mit umfangreichen Quellenangaben zur „Arisierungs“-Korrespondenz der Deutschen Bank und der Dresdner Bank; siehe auch Helma Kaden, Die faschistische Okkupationspolitik in Österreich und der Tschechoslovakei (1938-1945), Berlin 1988, S. 101.
Remarques
(geni.com) Sohn von Moritz Maurice Salom Bondy und Anna Bondy
Ehemann von Marie Bondy von Bondrop
Vater von Ing. Herbert Moritz Bondy von Bondrop; Alice Edith Stein; Johanna Louise Kafka und Gertrud Andrea Tyrrasch
Bruder von Malwine Schütz; Friederike Schütz; Marie Hirsch; Carl Bondy, MD; Auguste Winterberg; und Emil John Bondy