Alfred Kahn

statut:
survivant
le genre:
masculin
Nom de naissance:
Not known
Appelé:
-
Alias:
-
Date de naissance:
10. April 1918
Lieu de naissance:
Domicile:
Lieu du dommage survenu:
Date de décès:
03. Mai 1995
Décédé(e) à:
Numéro de dossier LEA:
10342
Conjoint:
Date et lieu de mariage:
Not known
Mère:
Père:
Frères et sœurs:
Enfants:
*En raison de dispositions légales, les données du conjoint ne seront pas divulguées

Vita

(LEA) Viehhändler
Kahn, Alfred J., geb. am 10.04.1918 in Tholey, Emigration in die USA im Mai 1936
Wohnort als Antragsteller Houston/Texas
RS) Einreise 14 May 1936 New York City, NY, von Hamburg
Naturalization Declaration 5 Feb 1937 New York
1. Heirat 29 Apr 1938 Richmond, Fort Bend, TX
Residence 1940 Houston, TX
2. Heirat 11 Nov 1976 Webb, TX
(TT) Alfred begann schon mit 14 Jahren als Viehhändler bei Nachbar Julius Hirsch in Tholey und
erwarb sich auf den Viehmärkten einen Ruf als gerissener Händler.
Als die Nazis 1935 auch im Saarland an die Macht kamen, überredete die Mutter 1936 auch Alfred, mit 18 Jahren zu seinem Onkel nach Amerika zu gehen, bis sich die "Zeiten in Deutschland wieder geändert hätten". Es sollte ein Abschied für immer werden. Ein Cousin aus Schillingen im Hochwald, Willi Meyer, der ebenfalls 1915 in Tholey geboren worden war, begleitete ihn.
Mutter Emilie blieb in Tholey allein und wurde 1940 zunächst nach Frankreich und von dort 1942 nach Auschwitz deportiert und ermordet.
Die beiden Cousins in den USA gingen nur kurz nach Oklahoma. Über New York gingen beide schon 1937 nach Houston in Texas, einer damals boomenden Stadt. Houston war 1837 nach der texanischen Revolution als vorübergehende Hauptstadt der Republik Texas entstanden. (...)
Neuanfang in Texas
Willi als ausgebildeter Metzger fand Gelegenheitsjobs in der Ölindustrie. Mit dem Eintritt Amerikas in den 2. Weltkrieg 1941 hatten beide schon die amerikanische Staatsangehörigkeit und meldeten sich zum Militär. Alfred begann 1942 seinen Militärdienst als Soldat im Pazifik. Damals hörte er zum letzten Mal über das Internationale Rote Kreuz, dass seine Mutter in einem Internierungslager in Gurs in Südfrankreich war. Nach Kriegsende zog er wieder nach Houston in Texas und eröffnete 1948 sein eigenes jüdisches Delikatessen-Restaurant, weil es so etwas dort noch nicht gab, sagte er. In Houston lebten, angezogen durch den wirtschaftlichen Boom, bereits mehrere Zehntausende Juden, seit 1913 hatten sie auch ihre eigene Zeitung, den „Jewish Herald-Voice", der eine sehr wichtige Rolle in der Organisation des jüdischen Lebens vor Ort spielt.
Was jüdisches Essen ist und wie man es zubereitet, hatte Alfred nicht in Tholey gelernt sondern in seinem kurzen Zwischenaufenthalt 1936/37 in New York, der größten jüdischen Metropole der Welt. Jüdische Delikatessen, das sind vor allem Sandwichs mit Füllungen verschiedenster Art, u.a. Corned Beef, Truthahn oder Hähnchen, Schweizer Käse und Sauerkraut. Beliebt waren bei ,,Alfreds Deli" auch seine vielfältigen oft russischen Salate und seine Weinkarte. Dies war in einer Gegend, wo es bislang nur Steak und Barbecue gab, eine wahre Revolution.
Alfred eröffnete eine Filiale nach der anderen, 1971 waren es bereits vier. Sein überschüssiges Geld investierte er in Ländereien und Immobilien. Nachdem seit 1962 die NASA gegründet wurde und sie ihren Sitz in Houston nahm, vervielfachten sich die Immobilienpreise und der Zuzug von gut verdienenden Facharbeitern nach Houston nahm sehr stark zu.
Alfred Kahn gehörte ein Teil des Landes, das die NASA ab Ende der 1950er Jahre bei der Rice University in Houston für die Einrichtung des Space Center aufkaufte. In seinen Delikatessenrestaurants in der Nähe der Rice-University haben später auch einige der zukünftigen
Mondflieger gegessen, berichtete er damals stolz.
Der Markenname „Alfreds Deli" hat bis heute in Houston einen guten Klang, nicht nur unter Juden. Auch unter den sehr zahlreichen spanischsprachigen Einwohnern der Gegend hatte Alfred viele Freunde. Seine zweite Frau Margarita, die er bei seinem letzten Besuch nach Tholey mitbrachte, war mexikanischer Abstammung.
Lange Ungewissheit über Schicksal der Mutter
„Alfred's" wurde Houstons bekanntestes jüdisches New-York-style Delikatessenrestaurant. Im Jahre 1984 übernahm Sohn Michael das Geschäft, nun hatte Alfred Zeit zu reisen.
Seine erste Reise 1985 ging nach Israel. Hier gab es seit 1981 das „Mémorial de la Déportation des Juifs de France" beim Moshav Neve Michael im Ellah-Tal bei Beith-Shemesh. (...) Hier fanden Alfred Kahn und seine Frau nach dreistündiger Suche auch den Namen von Emilie Kahn, geb. Katz. Sie war am 25. August 1942 mit Transport Nr. 25 von Frankreich aus, zusammen mit 983 Leidensgenossen, nach Auschwitz deportiert worden. (...)
Nach seinem Tod am 3. Mai 1995 führte sein Sohn Michael (geb. 1959) „Alfreds Deli" in Houston weiter.





Remarques

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