Richard Kaufmann
Vita
Angestellter, ledig
v. Halle
01.11.1935 Bruchwiesenstr. 92 [existiert nicht, evtl. 32]
03.03.1936 Rotenbergstr. 22
31.03.1936 Schmollerstr. 8
(RS) Pogrom -> KZ, Untermieter bei Fam. Peiser
(JSe) Gustav Peiser über die Pogromnacht: In der Wohnung waren mein Vater, meine Mutter, meine Großeltern, ich und ein Pensionär. Nämlich, um ein bisschen Geld zu verdienen, hatten wir ein Zimmer – es war eine sehr große Wohnung – einem jüdischen Pensionär gegeben. Die SS und die Gestapo haben uns zurückgedrängt, meine Großeltern und mich, und haben dem Pensionär und meinem Vater gesagt: „Sie müssen sich sofort anziehen! (...) Und dann haben sie – es war zwei Uhr nachts, gegen zwei, zwei Uhr dreißig – da haben sie meinen Vater und den Pensionär mitgenommen. (...) ...dann – ich weiß nicht mehr, ob es Ende Dezember oder Anfang Januar war – kam mein Vater aus Dachau zurück. Er hatte ein Billett bekommen, mit Herrn Stahl außerdem. Sie sind entlassen worden. Er kam zurück, abgemagert, hat uns nichts erzählt, hat gesagt, dass unser Pensionär in Dachau gestorben wäre. (S. 56-58)
(GB-BA) Kaufmann, Richard
geboren am 30. Juni 1904
in Lengerich/Tecklenburg/Westfalen
wohnhaft in Münster i. Westf. und in Halle und in Saarbrücken
Internierung/Inhaftierung 15. November 1938 - 19. Dezember 1938,
Dachau, Konzentrationslager
Todesdatum 19. Dezember 1938
Todesort Dachau, Konzentrationslager
(RS) TO Prittlbach, Dachau
Remarques
(RS) Pogrom -> KZ, Untermieter bei Fam. Peiser
Vater Salomon Kaufmann 1868–1935
Mutter Selma Kaufmann geb. Koppel 1880–1927
Schwester Leonore Lore Kaufmann 1902–1942
[Für Schmollerstr. 8 ist im AB 1934-35 E Dobisch Fritz, Bezirksleiter eingetragen. Der Vorsitzende des ADGB war aber schon am 17.02.1935 nach Luxemburg emigriert.]