Bertha Meyer
Vita
Stolperstein verlegt am ehem. Wohnhaus
Wellesweiler, Fabrikstraße 3
Berta Meyer wurde am 6. Dezember 1878 in Wellesweiler, heute Stadtteil von Neunkirchen, geboren. Sie ist das erste Kind des Klempners
Isaac Meyer und seiner Frau Henriette (geb. Sommer). Am 25. März 1936 zog die Familie nach Baisingen in Baden-Württemberg, dem Geburtsort von Bertas Schwägerin. Als 1939 Deutschland den Krieg begonnen hatte, wurden immer mehr Juden verfolgt. Da Berta in Deutschland absolut nicht mehr sicher war, zog sie nach Thionville in Frankreich. Der Krieg gegen Frankreich war noch nicht ausgebrochen. Als schließlich auch Frankreich angegriffen wurde, zog sie nach Bourbonne les Bains, Département Haute-Marne. Bis zur Verhaftung verbrachte sie dort den Rest ihrer Lebenszeit in Freiheit.
Aufgrund einer Suchanfrage eines David Meyer (möglicherweise ein Neffe) an das A.J.D.C (American Jewish Joint Distribution Committee) vom Dezember 1945 lässt sich schließen, dass Berta im Rahmen der Wagner-Bürckel-Aktion im Oktober 1940 verhaftet und in das Camp de Gurs, Département Pyrénées Atlantiques, überführt wurde. Am 9. oder 10. Oktober 1942 wurde sie durch ein Sicherheitspolizei-Kommando in Châlons-en-Champagne, Département Marne, Region Grand Est, erneut verhaftet. Es gibt keine Information, wie sie dorthin gelangte. Möglicherweise hatte sie aus dem Camp de Gurs fliehen können. Am 16. Oktober 1942 wurde sie in das Sammellager Drancy gebracht und am 4. November mit einem Konvoi nach Auschwitz deportiert.
(YV) Transport 40, Zug Da 901/35 von Drancy, Lager, Frankreich nach Auschwitz Birkenau, Vernichtungslager, Polen am 04/11/1942 (Klarsfeld)
(GB-BA) Meyer, Berta
geboren am 06. Dezember 1878
in Wellesweiler/Ottweiler/Rheinprovinz
wohnhaft in Neunkirchen / Ottweiler
Deportation 00.00.1942, Auschwitz, Konzentrations- und Vernichtungslager
Remarques
(RS) Vater Isaak Meyer 1849–1918
Mutter Jette Henriette Sommer 1846–
Geschwister:
Karoline Meyer 1875–1881
Erna Emma Meyer 1876–1940
Meyer gen. Max Meyer 1880–1949
David Meyer 1887–
Albert Meyer 1890–1958