Ernst (Ernest) Schoemann

statut:
survivant
le genre:
masculin
Nom de naissance:
Not known
Appelé:
-
Alias:
Ernest
Date de naissance:
26. März 1901
Lieu de naissance:
Domicile:
Not known
Lieu du dommage survenu:
Date de décès:
16. Januar 1986
Décédé(e) à:
Numéro de dossier LEA:
1332
Conjoint:
Date et lieu de mariage:
Not known
Mère:
Père:
Frères et sœurs:
Not known
Enfants:
*En raison de dispositions légales, les données du conjoint ne seront pas divulguées

Vita

(LEA) Schoemann, Ernst 26.03.1901 Croev/Mosel
Rechtsanwalt;
Wohnort zur Zeit der Schädigung: Erfurt
(RS) Heirat 14 Nov 1932 Poullignac, Charente
(OdN) V 43/2 - 1056
Schoemann Ernest 26.03.1901 Croev/Mosel
13.01.1935 Landwirt, heute: Rechtsanwalt
vor 30.01.1933 wh. Erfurt
vor 13.01.1935 wh. Bouliac / Gironde
heute wh. Saarbrücken 3, Neugrabenweg 22a
als Jude am 05.05.1933 Rechtsanwaltstätigkeit untersagt
15.03.1934 Auswanderung
15.03.1934 – 30.12.1936 Bouliac / Gironde / Frankreich
01.01.1936 – 15.02.1941 Bouliac / Gironde / Frankreich
15.02.1945 – 20.07.1946 Montgard / Hte. Garonne
Rückkehr 20.07.1946
15.03.1934 – 01.11.1945 als selbständiger Landwirt an den obenbezeichneten Orten in Frankreich
23.06.1950 anerkannt:
Die getroffenen Feststellungen haben ergeben, daß der Antragsteller im März 1934 aus rassischen Gründen von Erfurt aus nach Frankreich emigriert ist, wo er sich bis zu seiner am 7.10.1946 erfolgten Anmeldung in Saarbrücken aufhielt. Sch. hat im Zusammenhang mit der Emigration berufliche und vermögensrechtliche Schädigungen erlitten.
Die Kommission hat daher gem. § 1 (1) des W.G.G. vom 31.7.1948 die Anerkennung des Antragstellers als Opfer des Nationalsozialismus ausgesprochen.
(Mk-M) (A-Mk) negativ

Remarques

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Biographie

(W) Dr. Ernst Schoemann
Geboren in Kröv an der Mosel am 26.3.1901
Abitur am Gymnasium Traben-Trarbach
Dr. jur. in Heidelberg 1925
Rechtsanwalt in Erfurt von 1929-1933
Emigration nach Frankreich
Von 1946 bis 1951 Rechtsanwalt in Saarbrücken
Am 16.1.1986 in Raincy, Frankreich, gestorben


Ernst Schoemann wurde am 26. März 1901 als Sohn von Siegmund Schoemann und Emma, geb. Brück, in Kröv geboren.
Er besuchte das Gymnasium Traben-Trarbach und legte am 3. Juli 1919 die Abiturprüfung ab.
Ab Oktober 1919 studierte er Jura an der Universität Bonn. Im April 1920 wechselte er an die Universität Frankfurt a.M. Dort verbrachte er nur das Sommersemester. Bereits im Juli 1920 immatrikulierte er an der Universität Heidelberg, wo er am 2. Juni 1924 mit dem Thema: „Die Gesamtstrafe“ zum Dr. jur. promoviert wurde.[1] Während seiner Studentenzeit war er Mitglied zionistischer Studentenvereine, in Heidelberg bei dem Verein Jüdischer Studenten Ivria. Am 12. Januar 1925 legte er in Köln das Assessor-Examen ab und schloss nach seinen Tätigkeiten beim Amtsgericht in Koblenz und den Landgerichten in Düsseldorf, Trier und Köln am 30. August 1928 schloss er seine juristische Ausbildung in Köln mit der Großen Staatsprüfung ab. In der Kanzlei Loeb in Düsseldorf war er ab dem 9. April 1927 angestellt. Vom 2. September 1929 bis zum 3. Mai 1933 war er in Erfurt Rechtsanwalt bei der Kanzlei von Dr. Karl Udo Iderhoff. 1932 wurde er Mitglied der Repräsentantenversammlung der Jüdischen Gemeinde Erfurt. Im April 1933 erteilten ihm die Nationalsozialisten Berufsverbot, weil er Jude war. In Neuendorf am Sande bereitete er sich vom 3. Mai 1933 in einer Hachschara auf ein Leben als Landwirt im Exil vor. Bereits 1934 emigrierte er nach Frankreich. Er erwarb 1934 das Landgut La Caillère in Poullignac (Charente), das er Ende 1936 verließ. Am 23 Juni 1939 wurde ihm die Französische Nationalität gegeben, die ihm und seiner Familie am 22. November 1941 wieder entzogen wurde. Er wohnte bis Ende 1941 in Bouliac, Gironde. Von 1942 bis 1946 lebte er mit seiner Familie in Fourquevaux und Monestrol, Haute Garonne, in der Nähe von Toulouse auf einem gepachteten Bauernhof. Unterdessen wurden seine Eltern, die seit 1939 bei ihm im Haus gelebt hatten, im Dezember 1940 als unerwünschte Fremde in das Dorf Saint Sauvant in der Nähe von Poitiers abtransportiert und später in dem Lager Route de Limoges in Poitiers eingesperrt. Ende September 1942 wurde sie nach Drancy gebracht. Von dort aus erfolgte die Deportation ins Todeslager Auschwitz.
Weil die Familie Schoemann ihres Lebens nicht mehr sicher war, probierte Ernst Schoemann Anfang Oktober 1942 mit seiner Frau, seinem zweijährigen Sohn und seiner jungen Cousine in die Schweiz zu flüchten. An der Grenzen wurden sie jedoch verraten. Die Vichy-Behörden schickten Johanna Schoemann mit den Kindern ins Lager Rivesaltes. Ernst Schoemann wurde zuerst in einem Arbeitslager bei Moutiers festgehalten. Er kam aufgrund eines Schreibens der regionalen landwirtschaftlichen Behörde von Haute-Garonne, er werde auf dem Gut in Monestrol dringend benötigt, frei. Die Kinder wurden nach einigen Wochen aus dem Lager entlassen und von einer damals noch operierenden jüdischen Organisation zur Rettung von Kindern betreut. Sowohl die Kinder als auch seine Ehefrau Johanna, die im Juli 1943 aus dem Lager Gurs entlassen wurde, gelangten auf den Bauernhof in Monestrol zurück. Bis zur Befreiung der Gegend um Toulouse im August 1944 lebte die Familie Schoemann ohne Einkommen ein einfaches Bauernleben; sie musste sich nicht verstecken. Ein Neuanfang war nicht unmittelbar möglich.
Ernst Schoemann heiratete am 14. November 1934 in Poullignac, Charente, in Frankreich Johanna Meyer (1913-1999). Das Ehepaar Schoemann-Meyer hatte zwei Kinder:
Raphael Guy (1940, Caudéran bei Bordeaux) und Myriam Marion Rose (1944, Monestrol).
Im August 1945 wurde Dr. Ernst Schoemann die Französische Nationalität wieder zuerkannt. Von 1946 war er bis 1951 Rechtsanwalt in Saarbrücken. Er befasste sich unter anderem mit Entschädigungsangelegenheiten. Die Saarregion war die einzige europäische Region, in der es möglich war mit Französischer Nationalität und einem deutschen Anwalts-diplom unter französischer Obrigkeit eine Kanzlei zu eröffnen. 1951 verließ er die Saar und erwarb in der Nähe von Périgeux (Dordogne) ein Landgut, wo er als Landwirt weiterlebte. Er starb am 16. Januar 1986 in Le Raincy in Frankreich.
Q: https://www.mahnmal-trier.de/Personen/schoemann.html