Siegmund Zodick

Status:
Verfolgungsbedingter Tod
Geschlecht:
männlich
Geburtsname:
Nicht bekannt
Genannt:
-
Alias:
-
Geburtsdatum:
05. Juni 1893
Geburtsort:
Wohnort:
Ort der Schädigung:
Nicht bekannt
Todesdatum:
18. Dezember 1943
Verstorben in:
Signatur LEA:
*Aufgrund rechtlicher Bestimmungen ausgeblendet

Vita

(RG) Siegmund Zodick wird am 05.06.1893 in Laubach/Oberhessen geboren. Seine Eltern sind der Lehrer Emanuel Zodick und seine Frau Josefine Westerfeld, die beide in Laubach wohnen (über sie sind keine weiteren Informationen verfügbar). Er ist preußischer Staatsbürger israelischer Konfession. Er dient im Ersten Weltkrieg von 1914 - 1916 und wird am 28.11.1918 aus dem Wehrdienst entlassen.
Am 06.06.1919 zieht Siegmund Zodick nach Hopsten in Westfalen um (PLZ: 48496).
Er wohnt mit seiner Frau Hedwig bis 21.02.1922 in Essen/Ruhr; am 22.02.1922 zieht er nach Montabaur, wo er als Religionslehrer tätig ist. Familie Zodick wohnt erst in der Hintere Rebstichstraße 12, später in der Bahnhofstraße 26.
In beiden Urkunden [GA der Kinder] wird Siegmund Zodicks Beruf mit "Lehrer und Kantor" angegeben.
Am 28.08.1925 zieht Siegmund Zodick mit seiner Familie nach St. Wendel um, wo er in der Synagoge als Religionslehrer tätig ist. Er wohnt im Stadtteil Alsfassen in der Alsfassener Straße 2 im Erdgeschoß.
Am 06.05.1935 (Abmeldung in St. Wendel: 03.06.1935) zieht die Familie erneut um, diesmal begleitet von Siegmunds Bruder (oder Neffe) Adolf Ernst. Zodick unterrichtet von nun an in der jüdischen Schule in Bad Buchau (Baden Würthemberg). In der Kristallnacht im Jahre 1938 wird er verhaftet, mißhandelt und in das Konzentrationslager Dachau gebracht. Noch vor Weihnachten 1938 wird er von dort wieder entlassen.
Am 28.08.1939 muß er auf Grund polizeilicher Anordnung mit seiner ganzen Familie Bad Buchau verlassen. Er zieht zunächst nach Bad Mergentheim.
Im November 1941 wird er mit seiner Familie in ein Lager bei Riga deportiert. Seither fehlt jede Nachricht von ihm oder seiner Familie.
Zodick war in St. Wendel als Lehrer in der jüdischen Gemeinde tätig; in Bad Buchau war er Lehrer und gleichzeitig Vorsänger in der Synagoge. Er übersetzte verschiedene Urkunden, die die Geschichte der jüdischen Gemeinden Bad Buchau und Kappel betreffen, aus dem Hebräischen ins Deutsche.
(RS) Essen, Montabaur, Bad Buchau, Bad Mergentheim
(GB-BA) Zodick, Siegmund
geboren am 05. Juni 1893
in Laubach/Schotten/Hessen
wohnhaft in St. Wendel und in Ulm / Ulm und in Buchau / Saulgau
Internierung/Inhaftierung 12. November 1938 - 05. Dezember 1938, Dachau, Konzentrationslager
Deportation ab Stuttgart
01. Dezember 1941, Riga-Jungfernhof, Außenlager Ghetto Riga
(JD) Der unbesetzte Zug "LpDa 130" von "Riga" (lies: Kowno) nach Kornwestheim bei Stuttgart am 30. November 1941 war dazu bestimmt, am nächsten Tag den Vollzug "Da 33" vom Stutgarter Nordbahnhof nach Riga zu bilden. In diesem Transport befanden sich neben 338 Stuttgartern weitere Juden aus über 60 Orten Württembergs, darunter 21 Menschen aus Baisingen, 28 aus Buchau, 20 aus Buttenhausen, 46 aus Göppingen, 120 aus Haigerloch, 53 aus Heilbronn, 53 aus Rexingen, 25 aus Ulm und 23 Menschen aus Laupheim. Der Sammelpunkt für die zumeist in fahrplanmäßigen Personenzügen aus dem Umfeld von Stuttgart herangeführten Personen war das Gelände der früheren Reichsgartenschau auf dem Killesberg. Die Stadtverwaltung von Stuttgart ließ die Vorgänge in dem Sammellager auf einem Propagandafilm festhalten. Das Durchschnittsalter der Deportierten betrug 43 Jahre. Der Transport gelangte in Riga ebenfalls nach dem Jungfernhof; nur 43 Personen daraus überlebten den Krieg. (Gottwaldt/Schulle S. 124)
(RS) deportiert von Riga nach Auschwitz, Ankunft 05.11.1943, Häftlingsnr. 160821
bis 01.12.1943 Quarantäne ->
ab 13.12.1943 Häftlingskrankenbau Monowitz ->
gest. 18.12.1943 Auschwitz III Monowitz, Krankenba

Bemerkungen

Vater Emanuel Zodick 20.12.1858 Eberstadt, Darmstadt – 29.09.1942 KL Treblinka, Lehrer in Laubach, Hessen (ks)
Mutter Josefine Zodick geb. Westerfeld 04.05.1861 Stockstadt am Rhein, Groß-Gerau – 05.06.1936 Laubach, Gießen
Geschwister:
Adolf Zodick 28.09.1886 Laubach, Gießen – 31.08.1942 KL Auschwitz; (ks)
Ester Emilie Zodick 15.12.1889 Laubach, Gießen – 1942; (ks)
Ehefrau Hedwig Zodick geb. Oppenheimer 12.10.1897 Essen – 01.12.1941 Ghetto Riga; (o)
Kinder:
Ruth Zodick 26.06.1923 Montabaur, Westerwald – 01.12.1941 Ghetto Riga; (o)
Kurt Zodick 11.06.1925 01.12.1941 Montabaur, Westerwald – 01.12.1941 Ghetto Riga; (o)
(RS) Natürlich kam nur ZODICK Siegmund 1938 nach Dachau.
Die vier Familienmitglieder Zodick alle auf einer Liste der aus Buchau Deportierten bei: „Buch der Erinnerung. Die ins Baltikum deportierten deutschen, österreichischen und tschechoslowakischen Juden“. Herausgegeben von Wolfgang Scheffler und Diana Schulle. K.G. Saur Verlag, München 2003. Zwei Bände, 1072 Seiten)