Israel (gen. Eugen) Berl

Status:
Nicht verfolgungsbedingter Tod
Geschlecht:
männlich
Geburtsname:
Nicht bekannt
Genannt:
Eugen
Alias:
-
Geburtsdatum:
08. November 1870
Geburtsort:
Wohnort:
Ort der Schädigung:
Nicht bekannt
Todesdatum:
01. August 1936
Verstorben in:
Signatur LEA:
Ehepartner:
Hochzeit:
Nicht bekannt
Mutter:
Nicht bekannt
Vater:
Nicht bekannt
Geschwister:
Nicht bekannt
Kinder:
*Aufgrund rechtlicher Bestimmungen ausgeblendet

Vita

(W) Eugen und Erna Berl
Die jüdische Familie Berl war eine hoch angesehene Familie in der Kreisstadt St. Wendel, betrieb in der Schloßstraße 6 ein kleines Textil-Ladengeschäft und war voll in das gesellschaftliche Leben der Stadt St. Wendel integriert. (...)
Der Ehemann Eugen Berl war voll in das St. Wendeler kulturelle und politische Leben integriert und kann somit als gelungenes Beispiel für die Assimilation des größten Teils der jüdischen Bevölkerung im Saargebiet gelten.
Geboren am 08.11.1870 war er in erster Ehe mit Marianna Ermann verheiratet, die am 31.07.1919 in St. Wendel verstarb. Aus dieser Verbindung entstammen die Kinder Irma und Max.
Irma, geboren am 12. Juni 1900 in St. Wendel, heiratete am 26. August 1920 Paul Rosenberg aus Cleve. Sie überlebte die Shoa nicht und wurde 1942 im Ghetto Lublin ermordet.
Max wurde am 1. Mai 1902 ebenfalls in St. Wendel geboren und flüchtete im Juli 1933 ins damalige Palästina.
Mit seiner 2. Ehefrau Erna, geborene Herz, hatte er einen weiteren Sohn, nämlich Friedrich Bernhard, genannt Fritz. Fritz wurde am 23.08.1925 geboren.
Ab Mitte der 20er Jahre betrieb Eugen zusammen mit Erna in der Schloßstraße 6 ein Textilgeschäft, das mit 8 Angestellten zu den größten der Kreisstadt gehörte. (...)
Als er am 01. August 1936 starb, hatte Eugen Berl einen Großteil seines Lebens der Stadt St. Wendel gewidmet. Einen Dank dafür bekam er aber nicht, im Gegenteil. Schon bei seiner Beerdigung erschien kein offizieller Vertreter der Stadt St. Wendel und auch heute erinnert an keinem öffentlichen Platz irgendein Hinweis an ihn.
Schon kurz nach Ablauf der Schutzfrist der sogenannten Römischen Verträge am 29. März 1936 wurden in St. Wendel Erna und Eugen Berl wegen Vergehens gegen das „Gesetz zum Schutz des deutschen Blutes und der deutschen Ehre" angeklagt. Hauptangeklagter war der Ehemann Eugen Berl, der aber nach Eröffnung des Hauptverfahrens am 01. August 1936 verstorben war und so die Urteilsbegründung in der Hauptverhandlung nicht mehr erlebte, was ihm aber ersparte mit anzuhören, mit welchen hahnebüchenen Argumenten das Amtsgericht St. Wendel und das Oberlandesgericht Saarlouis die Verurteilung nach dem Blutschutzgesetz begründete.
Q: https://www.widerdasvergessen.de/index.php/st-wendel/eugen-und-erna-berl

Bemerkungen

(RS) Vater Bernhard Berl 1841–1910
Mutter Julia Berl geb. Herz 1843–1875
Schwester Ida Julia Berl 1875–1967
Stiefschwester Bella Berl 1888–1942
1. Ehefrau Marianne Maria Anna Berl geb. Ermann 1878–1919
Tochter Juliana Irma Berl 1900–1942
Sohn Max Berl 1902–1968
2. Ehefrau Erna Berl geb. Herz 1888–1942
Sohn Friedrich Bernhard gen. Fritz Berl 1925–2000