Gertrud Binnes (Keller)
Vita
(ML) Gertrud Keller geborene Binnes 06.03.1912 in Konken / Kusel / Bayern
"Rasse": JJJJ
Verfolgungsgrund: rassisch
17.05.1939 Horst-Wessel-Platz 12, Kusel / Kusel / Land Bayern / Deutsches Reich
(W) Gertrud Keller, geb. Binnes wurde 1912 in Konken geboren, wo ihre Familie lebte. Sie
lernte im Textilgeschäft Max Weil in Kusel und heiratete den christlichen Maurer Karl
Keller. Zwei ihrer Kinder starben sehr früh, acht wurden erwachsen. Lucie Franz, geb.
1933, ist die Älteste. (...)
Gertrud Keller wurde am 9. März 1945 abgeholt. Sie befand sich mit ihren Kindern im Luftschutzkeller im Haus Guth, etwa in der ersten Kurve der Tuchrahmstraße, als zwei Männer in Uniform eintraten und sie zum Mitkommen aufforderten. Gertrud fragte nach dem Grund und einer sagte: „Zum verschärften Arbeitseinsatz“.
Frau Keller deutete auf ihre Kinder und erklärte, solchen habe sie schon hier. Die Männer verwiesen auf ihre Pflicht und nahmen sie mit. Lucie erzählte, sie habe noch Tage danach allen Männern in der Stadt in das Gesicht geschaut in der Hoffnung, die beiden zu erkennen, was im Halbdunkel des Kellers und wegen der Schirmmützen nicht möglich war. Gertrud Keller wurde nach Theresienstadt gebracht, dort von der Roten Armee befreit und kam im Juni 1945 nach Kusel zurück. (...)
Gertrud Keller verstarb 1966. Der prot. Pfarrer verweigerte die Beerdigung und empfahl, einen Rabbi aus Neustadt zu holen. Erst die Drohung aller ihrer Kinder, aus der evangelischen Kirche auszutreten, klärte die Situation.
https://stadt.kusel.de/fileadmin/user_upload/BuchAufLastwagen200S_2Auflage.pdf, Seite 170-71
Bemerkungen
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