Eugen Salomon

Status:
Kein hinreichender Saarlandbezug
Geschlecht:
männlich
Geburtsname:
Nicht bekannt
Genannt:
-
Alias:
-
Geburtsdatum:
05. März 1888
Geburtsort:
Wohnort:
Nicht bekannt
Ort der Schädigung:
Nicht bekannt
Todesdatum:
06. November 1942
Verstorben in:
Signatur LEA:
*Aufgrund rechtlicher Bestimmungen ausgeblendet

Vita

(ML) Eugene Salomon
05.03.1888 in Vonstadt / - / -
Verfolgungsgrund: rassisch
Gestorben an den Folgen der NS-Verfolgung
Todesdatum: vor 08.05.1945
Aufenthalt: Deutsches Reich
Deportation: 06.11.1942
(GB-BA) Salomon, Eugen
geboren am 05. März 1888
in Wörrstadt/Oppenheim/Hessen
wohnhaft in Mainz
Internierung/Inhaftierung 00. April 1940 - 00. Juni 1940, Frankreich, Internierungslager
06. Oktober 1942 - 00. November 1942, Frankreich, Internierungslager
Emigration 00. März 1933, Frankreich
Deportation ab Drancy
06. November 1942, Auschwitz, Konzentrations- und Vernichtungslager
Todesdatum: 14. November 1942
Todesort: Auschwitz, Vernichtungslager
für tot erklärt
(St-MZ) https://stolpersteine-mainz.de/index.php/stolpersteine-in-mainz/biografien/familie-salomon/
(W) https://de.wikipedia.org/wiki/Eugen_Salomon

Bemerkungen

(RS) Vater Moritz Salomon 1858–1924
Mutter Fanny Salomon geb. Lesermann 1859–1923
Geschwister:
Emil Salomon 1890–1975
Johanna Salomon 1893–1980
Ehefrau Alice Salomon geb. Lazard 1894–1956
Kinder:
Erwin Salomon 1914–1995
Alfred Salomon 1917–
Emil Salomon 1917–1917

Biografie

(W) Eugen Salomon

Eugen Salomon (5.3.1888-14.11.1942), Mitgründer des Fußballvereins 1. FSV Mainz 05

Eugen Salomon wurde am 5. März 1888 als Sohn von Moritz und Fanny Salomon im rheinhessischen Wörrstadt geboren. Um 1900 zogen die Eltern mit Eugen und seinem Bruder Emil nach Mainz. Hier gründete Eugen gemeinsam mit einigen anderen sportbegeisterten jungen Männern im Jahr 1905 einen Fußballverein, den heutigen „1. FSV Mainz 05“. Eugen Salomon war einige Jahre lang der Vorsitzende.

Seinen Militärdienst musste Eugen im damals zum Deutschen Reich gehörenden Lothringen ableisten. Dort lernte er Alice Lazard, die Tochter einer alteingesessenen jüdischen Familie in St. Avold, kennen. Sie heirateten, Eugen Salomon ließ sich im Heimatort seiner Frau nieder und eröffnete ein Textilgeschäft. Dem Paar wurden zwei Söhne, Erwin (1914) und Alfred (1917) geboren. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs, als Lothringen wieder an Frankreich fiel, musste Eugen Salomon als Deutscher – im Krieg hatte er als Unteroffizier gegen Frankreich gekämpft – das Geschäft aufgeben.

Er ging mit seiner französischen Frau und den beiden Kindern zurück nach Mainz, wo die Familie in der Boppstraße 64 eine Wohnung fand. Eugen arbeitete auch hier in der Textilbranche und war in diesen Jahren wieder im Vorstand „seines“ Fußballvereins aktiv. Als die Nationalsozialisten 1933 die Macht übernommen hatten und die Judenverfolgung begann, floh die Familie Salomon nach St. Avold, wo Alices Eltern lebten. 1934 konnte Eugen dort erneut ein Geschäft, verbunden mit einer rasch erfolgreichen Hemden- und Schürzenfabrikation, aufbauen. Nach Kriegsausbruch im September 1939 wurde die grenznahe Region in Lothringen allerdings evakuiert. Die Salomons wurden ins Innere Frankreichs umgesiedelt und hatten wieder ihre Existenzgrundlage verloren. Nach der Einführung der Judengesetze in Frankreich mussten Juden auch hier den gelben Stern tragen.

Am 6. Oktober 1942 wurde Eugen Salomon verhaftet. Am 6. November wurde er über das Durchgangslager Drancy bei Paris nach Auschwitz deportiert und dort am 14. November 1942 ermordet. Seine Frau Alice und die beiden Söhne konnten in den unbesetzten Teil Frankreichs fliehen und überlebten dort unter schwierigsten Bedingungen. Alice Salomon trug als Folge schwere gesundheitliche Schäden davon und starb 1956.

Am 5. März 2013, dem 125. Geburtstag von Eugen Salomon, wurden vor dem Haus Boppstraße 64 vier „Stolpersteine“ zum Gedenken an Eugen, Alice, Erwin und Alfred Salomon verlegt. In kurzen Ansprachen erinnerten die Mainzer Kulturdezernentin Marianne Grosse, der Vizepräsident des 1. FSV Mainz 05 Peter Arens und der Vorsitzend des Fan-Clubs „Supporters Mainz“ an das Schicksal der Familie. Eugen Salomons Enkelin Lydie Hugendubel sprach einige bewegende Worte für die Nachkommen. Mit ihr waren ihr Bruder Serge Salomon und Eugens Urenkel Eric Salomon nach Mainz gekommen. Bei den „Stolpersteinen“, gravierten Messingplatten auf Plastersteinen, handelt es sich um eine von dem Kölner Künstler Gunter Demnig ins Leben gerufene Form des Gedenkens für Verfolgte der Nationalsozialisten, die inzwischen in vielen Städten aufgegriffen wurde.

Anlässlich des 21. Tages des Gedenkens an die Opfer des NS gedachten am 29. Januar 2017 vor dem Spiel Mainz 05 gegen Borussia Dortmund in der Opel-Arena 34.000 Menschen Eugen Salomons, des Mitgründers von Mainz 05.

Verfasserin: Hedwig Brüchert

Q: https://www.regionalgeschichte.net/bibliothek/biographien/salomon-eugen.html