Hermine Karoline Magdalene Correns (Correns-Pauly)
Vita
(W) Klavierlehrerin
(RSI Heirat 18 Apr 1913 Berlin, D.R.: Georg Plaut Pauly (1883–1950)
Scheidung 4 Jan 1939 Berlin, D.R.: Georg Plaut Pauly (1883–1950)
Residence 1941 Berlin, D.R.
(ML) Hermine Pauly geborene Correns
08.11.1887 in Stargard i. Pom. / Pommern
"Rasse": NNNN
Verfolgungsgrund: kollektiv
17.05.1939 Gustloffstr. 11, Charlottenburg / Charlottenburg / Stadt Berlin Charlottenburg / Deutsches Reich
Heutiger Ortsname: Dernburgstr., Charlottenburg / (Charlottenburg-Wilmersdorf) / Berlin (Charlottenburg-Wilmersdorf) / Bundesrepublik Deutschland
Bemerkungen
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Biografie
(LexM)
Hermine Correns-Pauly wurde am 8. Nov. 1887 in Stargard (Pommern) geboren. Sie entstammte einer protestantischen Familie von Förstern, Militärs und Musikern. Ihr Vater war der Kreisbaumeister Walter Carl Correns, ihre Mutter Marie Helene Correns, geb. Hülsberg, Direktorin des Konservatoriums in Stargard. Hermine Correns-Pauly erhielt ihre Ausbildung zur Pianistin und Klavierlehrerin am Sternschen Konservatorium in Berlin. Später trat sie solistisch mit Orchestern auf und war in den 1920er Jahren bis 1935 Mitglied eines Klavierquintetts in Berlin. 1913 heiratete sie in Breslau den Dirigenten Georg Pauly, mit dem sie drei Kinder hatte. Als Georg Pauly an der Städtischen Oper in Berlin eine Anstellung erhielt, zog die Familie nach Berlin.
1935 ging Georg Pauly, der zuletzt als Intendant des Stadttheaters Saarbrücken tätig gewesen war, nach Buenos Aires ins Exil, da er wegen seiner jüdischen Herkunft in Deutschland seinen Beruf nicht mehr frei ausüben konnte. 1937 emigrierte ihr 17jähriger Sohn Reinhard G. Pauly in die USA; die Tochter Herta Pauly war bereits 1932 in die USA gegangen. Da ihr Ehemann als Jude galt und zwei ihrer Kinder ausgewandert waren, wurde gegen Hermine Correns-Pauly am 15. Apr. 1937 von der Reichsmusikkammer, deren Mitglied sie seit Januar 1934 war, ein Berufsverbot ausgesprochen (BAB Correns-PaulyH). Sie legte gegen den Ausschluss aus der Reichsmusikkammer Beschwerde ein, diese wurde aber am 15. Okt. 1937 zurückgewiesen. In dem NS-Lexikon „Judentum und Musik“ von Hans Brückner und Christa Maria Rock wurde Hermine Correns-Pauly zudem fälschlich als „Volljüdin“ bezeichnet (BrücknerH/RockCM 1938, S. 218). Nachdem sie sich 1939 von Georg Pauly hatte scheiden lassen, wurde das Berufsverbot aufgehoben und sie wieder als Mitglied in die Reichsmusikkammer aufgenommen. Während des Zweiten Weltkriegs fand sie aber nur wenige Verdienstmöglichkeiten.
Nach 1945 war Hermine Correns-Pauly musikerzieherisch tätig. 1954 bot sie dem aus Buenos Aires remigrierten P. Walter Jacob, der seit 1950 Intendant der Städtischen Bühnen Dortmund war, das von ihrem inzwischen verstorbenen Mann handschriftlich eingerichtete Notenmaterial der von ihm geschaffenen „Traviata“-Übersetzung an. Als sie Berlin um 1970 verließ und nach Baden-Baden übersiedelte, um in der Nähe ihrer in Gernsbach lebenden Tochter Irene Diemer zu sein, gab sie vermutlich ihre aktive Berufstätigkeit auf.
Hermine Correns-Pauly starb am 15. Nov. 1973 in Baden-Baden.
Q: https://www.lexm.uni-hamburg.de/object/lexm_lexmperson_00002123?wcmsID=0003