Siegfried Sondermann

Status:
Überlebend
Geschlecht:
männlich
Geburtsname:
Nicht bekannt
Genannt:
-
Alias:
-
Geburtsdatum:
17. Mai 1882
Wohnort:
Nicht bekannt
Ort der Schädigung:
Nicht bekannt
Todesdatum:
04. Juni 1949
Verstorben in:
Signatur LEA:
Ehepartner:
Hochzeit:
Nicht bekannt
Mutter:
Nicht bekannt
Vater:
Nicht bekannt
Geschwister:
Nicht bekannt
Kinder:
*Aufgrund rechtlicher Bestimmungen ausgeblendet

Vita

(RS) Heirat 1 Jan 1913 Friedrichshafen, Bodenseekreis (jewish wedding): Hilda Weil1889–1978
Arrival 1946 Rio de Janeiro, Rio de Janeiro, Brazil
(ML) Siegfried Sondermann
17.05.1882 in Detmold / - / Lippe
Verfolgungsgrund: rassisch
Aufenthalt: Ravensburg, Ravensburg, Land Württemberg, Deutsches Reich
Emigration: 1938

Bemerkungen

(RS) Vater Aron Sondermann 1852–1943
Mutter Jenny Sondermann geb. Cohn 1857–1926
Geschwister:
Philipp Sondermann 1884–1942
Max Sondermann 1886–1938
Hugo Sondermann 1887–1941
Albert Sondermann 1890–1943
Julius Sondermann 1892–1917
Henny Lanni Sondermann 1894–1943
Erich Sondermann 1898–1899
Ehefrau Hilda Sondermann geb. Weil 1889–1978
Kinder:
Kurt Sondermann 1913–2005
Hans Josef (Juan) Sondermann 1913–1976
Rolf (Rodolfo Julio) Sondermann 1919–2003

Biografie

(W) Auf Spurensuche: Familie Sondermann aus Uruguay in Ravensburg
06.07.2017 | Die jüdische Familie emigierte während der Nazidiktatur nach Südamerika und hat jetzt ihre Heimatstadt besucht.
1912 kam das jüdische Ehepaar Siegfried und Hilda Sondermann nach Ravensburg und eröffnete zunächst in der Marktstraße und dann am Marienplatz 30 (heute "Only") das Schuhhaus Merkur mit exklusiver Schuhmode. Das Geschäft florierte, die Familie war angesehen in Ravensburg, die drei Söhne, die Zwillinge Kurt und Hans sowie der jüngere Rolf wurden hier geboren und besuchten das Gymnasium. Gelebt hat die Familie in einer Mietwohnung in der Leonhardstraße 3.
Boykott, Schikanen, Reichspogromnacht
Mit der nationalsozilistischen Machtergreifung 1933 änderte sich die Situation für die Familie grundlegend. Unter dem Druck des Boykotts jüdischer Geschäfte, bürokratischer Schikanen und zahlreicher diskriminierender Gesetze sah sich Siegried Sondermann gezwungen, sein Geschäft im September 1938 an die langjährige Geschäftsführerin Rosa Keckeisen und ihren Bruder zu verkaufen. Der Erlös, der unter dem eigentlichen Wert lag, sollte die Grundlage sein, auswandern zu können. Wie die Sondermanns waren bis 1938 rund 40 Prozent der ehemaligen jüdischen Bevölkerung in Deutschland emigriert. Sondermanns Sohn Kurt war schon 1935 nach Brasilien ausgewandert.
Emigration nach Montevideo
Die Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 und die anschließende Verbringung von Siegfried Sondermann in dreitägige "Schutzhaft" war für ihn und seine Familie das endgültige Signal zur Auswanderung. Die Familie wanderte nach Montevideo in Uruguay aus und baute sich dort eine neue Existenz auf.
Empfang im Rathaus und Spurensuche
Die drei Kinder von Hans Sondermann, Eva (wohnhaft in Uruguay), Susana und Ricardo (beide leben in Brasilien) haben diese Woche mit ihren Partnern Ravensburg besucht. Nach einem Empfang bei Oberbürgermeister Daniel Rapp hat sich die Familie zusammen mit Stadtarchivar Andreas Schmauder auf Spurensuche begeben: zu den Stolpersteinen ihrer Großeltern vor dem ehemaligen Schuhhaus, zum alten Geschäft in der Marktstraße, ins Lieblingscafé des Großvaters ins "Krafft" und ins Museum Humpis-Quartier, dem die Familie Werbeplakate des Schuhhauses und einen Schuhspanner überlassen hat.
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