Maximilian Borchardt
Vita
(bio) Über Maximilian Borchardt, den Bruder meines Großvaters, weiß ich relativ wenig. Er bezeichnete sich als „Kaufmann“, was eigentlich nur so viel hieß wie dass er selbständig erwerbend war. Ich weiß aber nicht, mit welchen Gütern er handelte. Maximilian hat nie geheiratet und blieb immer bei seiner Mutter. 1915 zogen Rosalie und Maximilian um in eine Wohnung an der Jenaer Straße 10. 1932 zogen sie wieder um, diesmal an die Helmstedter Straße 19. Sie wohnten jetzt in unmittelbarer Nachbarschaft von Dagmar Peiser, Maximilian’s jüngerer Schwester, die sich mit ihrem Mann und ihrer Tochter seit vielen Jahren an der Helmstedter Straße 22 niedergelassen hatte.
Rosalie verstarb am 12. Juli 1939 in ihrer Wohnung. Sie war 91 Jahre alt geworden. Ihr blieben die Schrecken des zweiten Weltkriegs erspart. Nach dem Tod seiner Mutter zog Maximilian um zu seiner Nichte Cilly Jacoby geborene Borchardt an die Rosenheimer Straße 33 (am 03.05.1940). Cilly’s Ehemann, Max Jacoby, war kurz zuvor in Berlin verstorben, und Cilly lebte nun allein mit ihrer unverheirateten Tochter. Am 14. November 1941 wurden Maximilian, seine Nichte Cilly und deren Tochter Hertha von der Gestapo abgeholt und im Transport Da 54 nach Minsk verschleppt, wo alle drei ihren Tod fanden. (S. 13)
Q: people.inf.ethz.ch/fcellier/Genealogy/Spuren%20in%20der%20Vergangenheit.pdf
(GB-BA) Borchardt, Maximilian
geboren am 24. Juli 1879
in Pinne (poln. Pniewy)/Samter/Posen
wohnhaft in Berlin (Wilmersdorf) und in Berlin (Schöneberg)
Deportation ab Berlin
14. November 1941, Minsk, Ghetto
(StB) Maximilian Borchardt
Verlegeort Helmstedter Str. 19, Wilmersdorf
Verlegedatum 02. Dezember 2013
Geboren 24. Juli 1879
Deportation am 14. November 1941 nach Minsk
Ermordet in Minsk
Maximilian Borchardt wurde am 24.07.1879 in Pinne, Kreis Samter (Polen), geboren. Er war Junggeselle und lebte von seinem Vermögen. Als er am 10.10.1932 mit seiner Mutter in die Helmstedter Straße 19 zog, war er 53 Jahre alt.
Am 3.5.1940 musste er in die Rosenheimer Straße 33 umziehen und war dort Untermieter bei Jacoby. Er hat “weder Möbel noch sonstigen Hausrat hinterlassen”, wie die Städtische Pfandleihanstalt an den Oberfinanzpräsidenten Berlin-Brandenburg schrieb, aber Konten, Wertpapierdepots und Versicherungen.
Maximilian Borchardt wurde vom Bahnhof Grunewald am 14.11.1941 nach Minsk (Weißrussland) deportiert. Die Fahrt dauerte fünf Tage. Eine genaue Deportationsliste existiert nicht, die Zahlen der deportierten Personen schwanken zwischen 1030 und 956. Sein Todesdatum ist unbekannt und wurde deshalb amtlich festgelegt: einmal auf den 31. Dezember 1941, dann auf den 9. Mai 1945.
Bemerkungen
Nicht bekannt