Paul Lafargue

Status:
Nicht jüdisch
Geschlecht:
männlich
Geburtsname:
Nicht bekannt
Genannt:
-
Alias:
-
Geburtsdatum:
15. Januar 1842
Wohnort:
Nicht bekannt
Ort der Schädigung:
Nicht bekannt
Todesdatum:
26. November 1911
Verstorben in:
Signatur LEA:
Ehepartner:
Hochzeit:
Nicht bekannt
Mutter:
Nicht bekannt
Vater:
Nicht bekannt
Geschwister:
Nicht bekannt
Kinder:
Nicht bekannt
*Aufgrund rechtlicher Bestimmungen ausgeblendet

Vita

(W) Paul Lafargue verbrachte die ersten Lebensjahre in seinem Geburtsort Santiago de Cuba. Sein ebenfalls bereits dort geborener Vater François war Sohn eines Franzosen und einer Kreolin, die nach der Haitianischen Revolution von 1791 aus Haiti nach Kuba geflohen waren. Auch Paul Lafargues Mutter, Ana Virginia Armaignac, hatte einen aus Haiti geflohenen französischen Vater und war auf Jamaika als Tochter einer eingeborenen Karibin zur Welt gekommen. François Lafargue arbeitete als Küfer und war Besitzer einer Kaffeeplantage, Paul war vermutlich das einzige Kind des Ehepaars.
1851 übersiedelte die Familie nach Frankreich, wo sie sich mit dem mitgebrachten Vermögen in Bordeaux niederließ, der Heimatstadt des Großvaters. Paul Lafargue setzte seine im fortschrittlichen Colegio de Santiago begonnene Schulausbildung zunächst auf dem Gymnasium in Bordeaux fort und schloss sie 1861 mit dem Baccalauréat in Toulouse ab.
Anschließend ging er zum Studium der Pharmazie nach Paris, wo er jedoch bald auf die Medizinhochschule wechselte. Dort begann er seine intellektuelle und politische Laufbahn. Er war Anhänger des Positivismus und kam in Kontakt mit republikanischen Gruppen, die zu Napoleon III. in Opposition standen. In dieser Phase war er vom Werk des Gesellschaftswissenschaftlers Pierre-Joseph Proudhon beeinflusst, dessen Ideen des Anarchismus er folgte. Er schloss sich der französischen Sektion der 1864 gegründeten Internationalen Arbeiterassoziation (Erste Internationale) an und gab bald darauf den revolutionären Theorien Karl Marx’ und Auguste Blanquis den Vorzug vor dem Anarchismus.
Als Mitorganisator und prominenter Teilnehmer des internationalen Studentenkongresses in Lüttich 1865, dessen Diskussionen radikaler atheistischer und revolutionärer Thesen einen öffentlichen Skandal verursacht hatten, wurde Lafargue vom Besuch aller französischen Hochschulen ausgeschlossen. Er ging 1866 nach London, um am St Bartholomew’s Hospital Medical College sein Medizinstudium fortzusetzen und sich weiter in der Arbeiterbewegung zu engagieren. In London wurde er regelmäßiger Gast im Hause von Karl Marx, wo er dessen Tochter Laura kennenlernte, mit der er sich im September 1866 verlobte. Im April 1868 heiratete das Paar, kurz bevor Lafargue im Juli sein Medizinstudium abschloss. Von Marx erhielt er seine politische Schulung. Im März 1866 wurde er in den Generalrat der Internationalen Arbeiterassoziation gewählt, wo er bis 1868 Spanien vertrat.
Im Herbst 1868 kehrte er nach Frankreich zurück, wo er in einer Artikelserie den Anarchismus Michail Bakunins scharf angriff und damit seine erfolgreiche Laufbahn als politischer Journalist startete. 1870 war er an der Gründung der Pariser Sektion der Ersten Internationalen beteiligt. Nach Ausbruch des Deutsch-Französischen Kriegs floh er 1870 mit seiner Familie zunächst nach Bordeaux, nach dem Fall der Pariser Kommune, für die Lafargue die Unterstützung der Provinz für die Erhebung organisieren sollte, 1871 dann, um einer Verhaftung zu entgehen, zunächst nach Bagnères-de-Luchon in den Pyrenäen und Anfang August weiter ins Exil nach Spanien. Alle drei Kinder des Paares starben in diesen Jahren. (...)
Nach der Amnestie für die Kommunekämpfer 1882 und der dadurch ermöglichten Rückkehr der Eheleute Lafargue nach Frankreich gründete er im selben Jahr zusammen mit Jules Guesde den Parti ouvrier, die erste marxistische Partei Frankreichs. Im Jahr 1889 eröffnete er den Internationalen Arbeiterkongress in Paris. (...)
1911 starb das Ehepaar nach einem Opernbesuch durch Suizid. (...)
Sein Internationalismus wurde auch zum Hintergrund für rassistische Angriffe auf Lafargue als „Mulatte“. Marx selbst sprach von seinem Schwiegersohn als dem „Neger“ oder dem „Kreolen“. (...)
Auf Fragen nach seiner Abstammung ist der Ausspruch überliefert, er sei stolz, von „Negern“ abzustammen.
Q: https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Lafargue
(MJ) Lafargues Abhandlung "Der Getreidehandel der Vereinigten Staaten. In: Die neue Zeit. Revue des geistigen und öffentlichen Lebens. 3 (1885)" diente Émile Zola als Grundlage für einige Thesen in seinem Roman "La Terre" (1887),

Bemerkungen

Ehefrau Jenny Laura Lafargue geb. Marx 28.09.1845 Bruxelles, Belgien