Jacob Israel (gen. Eugen) Spiro
Vita
(W) Eugene Spiro, geboren als Eugen Spiro, (* 18. April 1874 in Breslau, Schlesien; † 26. September 1972 in New York City) war ein deutsch-amerikanischer Maler und Grafiker. Er ist bekannt als Landschafts- und Porträtmaler, Bruder von Baladine Klossowska.
Eugen Spiro wurde am 18. April 1874 in Breslau als eines von neun Kindern des Synagogen-Kantors und Komponisten Abraham Baer Spiro (1833–1903)[1] und der Fanny Spiro, geb. Form (1837–1901), geboren. Die jüdische deutschsprachige Bevölkerung war in dieser Zeit Träger eines regen geistigen und künstlerischen Lebens in Breslau. Spiro besuchte das St.-Elisabeth-Gymnasium seiner Heimatstadt, wo vor allem seine künstlerische und mathematische Begabung auffiel. Nach kurzer Lehrzeit in einer Breslauer Firma für Damenkonfektion studierte er von 1892 bis 1894 Malerei an der Akademie für Kunst und Kunstgewerbe in Breslau bei Albrecht Bräuer (1830–1897). Als Lehrer von zahlreichen Schülern hochgeschätzt, war Bräuer das Vorbild für die Titelfigur in dem Drama Michael Kramer von Gerhart Hauptmann, der von 1880 bis 1882 an der Breslauer Akademie Bildhauerei studiert hatte.
1894 wechselte Spiro an die Akademie der Bildenden Künste München, die eine der führenden künstlerischen Ausbildungsstätten im deutschsprachigen Raum war. (...)
Nach einem Aufenthalt in Breslau und Reisen nach Venedig und Paris zog Spiro 1904 nach Berlin um, weil er sich von dem kosmopolitischen Klima der Hauptstadt und dem Kontakt mit der Berliner Secession sowie dem französischen Impressionismus, dessen Werke in Berliner Ausstellungen regelmäßig zu sehen waren, neue Anregungen für seine Kunst versprach. 1903 heiratete er die Schauspielerin Tilla Durieux; die Ehe wurde 1905 in beiderseitigem Einvernehmen geschieden, nachdem sich Durieux in den Berliner Kunsthändler Paul Cassirer verliebt hatte. Spiro hat seine erste Frau mehrfach porträtiert. 1906 wurde er Mitglied der Berliner Secession (bis 1933). (...)
1917 heiratete Spiro in zweiter Ehe Elisabeth Saenger-Sethe. Aus der Ehe ging ein Sohn hervor, der 1918 in Berlin geborene Peter Spiro. (...)
Im Oktober 1935 entschloss sich Spiro zur Emigration nach Paris. (...)
Der deutsche Einmarsch 1940 zwang das Ehepaar Spiro zur erneuten Flucht. Die Gestapo hatte Eugen Spiro wegen seines humanitären-freiheitlichen Engagements auf die Liste der nach dem Einmarsch in Paris zu verhaftenden Exilanten gesetzt. Eugen Spiro flüchtete zusammen mit seiner Frau, seiner neuen Lebensgefährtin Lilly Jacob und den Schwiegereltern Samuel Saenger und Irmgard Saenger-Sethe über Biarritz nach Marseille, wo er zusammen mit André Breton, Hans Bellmer und Tristan Tzara materielle Unterstützung und Schutz vor Internierung in Varian Frys Villa Bel-Air fand. (...)
1941 wurde die Ehe zwischen Eugen und Elisabeth Spiro geschieden, die schon seit 1937 zu ihrem eigentlichen Ende gekommen war, da Elisabeth Spiro in dem jüdischen Publizisten, Theatermann, Politiker und langjährigen Gerhart-Hauptmann-Vertrauten Joseph (José) Chapiro einen neuen Lebensgefährten gefunden hatte. Eugen Spiro heiratete 1941 in dritter Ehe Lilly Jacobi (gest. 1989), die er 1937 im Pariser Exil kennengelernt hatte und die ihn nach Amerika begleitete. (...)
Q: https://de.wikipedia.org/wiki/Eugene_Spiro
Bemerkungen
(geni.com) Sohn von Abraham Baer Spiro und Fanny Fajga Spiro
Ehemann von Lilli Spiro
Ex-Ehemann von Ottilie (Tilla) Helene Angela Durieux - Cassirer - Spiro und Elisabeth Bertha Gérardine Louise Hubertine Saenger-Sèthe
Vater von Peter Spiro
Bruder von Mordka Spiro; Szajndla Spiro; Samuel Spiro; Barbara Judith Bertha Schor; Mosiek Lajb Szpira; Johanna (Haennchen) Kremska; Baladine Klossowska und Hermann Spiro
(W) 1. Ehefrau Ottilie (Tilla) Helene Angela Durieux
2. Ehefrau Elisabeth Saenger-Sethe
Sohn Peter Spiro 1918 Berlin
3. Ehefrau Lilly Jacobi
(SBC) der Vater Abraham Spiro war Oberkanto der Synagoge Zum Weißen Storch
zwei Brüder waren Opernsänger
eine Schwester wurde unter dem Künstlernamen Baladine Tänzerin und Malerin und ging als Rilkes letzte Geliebte Merline in die Literaturgeschichte ein (S. 329)