Erich Moller

Status:
Überlebend
Geschlecht:
männlich
Geburtsname:
Nicht bekannt
Genannt:
-
Alias:
-
Geburtsdatum:
14. August 1895
Wohnort:
Nicht bekannt
Ort der Schädigung:
Nicht bekannt
Todesdatum:
13. August 1895
Verstorben in:
Signatur LEA:
Ehepartner:
Nicht bekannt
Hochzeit:
Nicht bekannt
Mutter:
Vater:
Geschwister:
Kinder:
Nicht bekannt
*Aufgrund rechtlicher Bestimmungen ausgeblendet

Vita

(TB) Otto Bondys Tante Julie Bondy (ca.1816-1894) war mit Simon Katzau (ca.1810-1873), dem Gründer der Baumwollspinnerei und Zwirnerei S. Katzau (gegr. 1865) verheiratet. Deren Nachkommen, die Cousins Hans (1896-1962) und Erich Moller (1895-1995), führten das Unternehmen in vierter Generation. Hans und seine Frau Anny Moller beauftragten 1927 den Architekten Adolf Loos mit dem Bau ihrer Villa in Wien-Döbling, das sogenannte Haus Moller. Auch die Werkssiedlung von S. Katzau in Babi u Nachod (CZ) wurde 1928 von Adolf Loos entworfen. Erich Moller, aus einer patriotischen, assimilierten Familie stammend, meldete sich 1914 freiwillig zum Militär. Er wurde verwundet und geriet in russische Kriegsgefangenschaft. In den sechs Jahren Arbeitslager in Sibirien freundete er sich mit einer Gruppe zionistischer Mitgefangener an. Bei seiner Rückkehr 1920 war Erich ein begeisterter Zionist. Der Aufbau einer Textilfabrik in Palästina wurde zu seinem Lebensziel. Anfänglich war die Familie von dieser Idee wenig begeistert. Erst durch die Ereignisse von 1933 konnte er seinen Cousin Hans und seinen Onkel Hugo Moller überzeugen. 1934 emigrierte Erich Moller mit seiner Frau Helene nach Palästina. Erich gründete in der Nähe von Haifa, beim Kibbuz Quiriyat Ata die ATA Textil Ltd. ATA war die erste integrierte Baumwollspinnerei, Weberei, Färberei und Näherei des Landes. Sie produzierte und vertrieb Konfektionskleidung. Sie belieferte die alliierten Truppen im Nahen Osten während des Zweiten Weltkriegs mit Uniformen und später auch die israelische Armee. ATA wurde die größte Textilfabrik des Nahen Ostens. (...)
1949 verließ Erich Moller das Unternehmen und gründete Moller Textil Ltd., die heute noch in Familienbesitz ist. ATATextil war später sogar börsennotiert. 1967 hatte die Fabrik 1.861 Beschäftigte. Erst in den 1980er Jahren wurde sie geschlossen.
FN 27: 1938 waren offene Gesellschafter: Hugo Moller 50 %, Hans Moller 25 %, Erich Moller 25 % sowie Alice und Julie Moller stille Gesellschafter, siehe Österr. Staatsarchiv, VVSt 43805.
FN 28: Die Firma S. Katzau war 1938 mit ca. 50 % am Aktienkapital von 40.000 Pfund von ATA Ltd. in Haifa beteiligt. Weiters hatte die Firma S. Katzau, ATA Ltd. mit Warenlieferungen in Höhe von ca. Kc 6,300.000 (ca. Reichsmark 600.000) unterstützt. Diese sind in Folge als dubios abgeschrieben worden, siehe Österr. Staatsarchiv, VVSt 43805. Siehe auch Kurt Gruenberger, Moller, in: Fred Skolnik u.a. (Hrsg.), Encyclopaedia Judaica, Second Edition, Detroit u.a. 2007, Vol. 14, S. 426f.
FN 31: Die Konstruktion der Fabrikshallen von ATA wurde von dem aus Wien stammenden Ingenieur Ernst Grunewald, Haifa, entworfen, siehe Myra Wahrhaftig, Sie legten den Grundstein. Leben und Wirken deutschsprachiger jüdischer Architekten in Palästina 1918-1948, Tübingen und Berlin 1996.

Bemerkungen

(geni.com) Sohn von Ing. Max Moller und Jenny Moller
Ehemann von Helene Moller
Vater von Jonathan Moller; Privat und Michael Moller
Bruder von Julie Moller und Walter Moller