Joseph Kahn

Status:
Geschlecht:
männlich
Geburtsname:
Nicht bekannt
Genannt:
-
Alias:
-
Geburtsdatum:
02. September 1809
Geburtsort:
Wohnort:
Ort der Schädigung:
Nicht bekannt
Todesdatum:
10. Juli 1875
Verstorben in:
Signatur LEA:
Ehepartner:
Hochzeit:
Nicht bekannt
Mutter:
Nicht bekannt
Vater:
Nicht bekannt
Geschwister:
Nicht bekannt
Kinder:
*Aufgrund rechtlicher Bestimmungen ausgeblendet

Vita

(BHRD) KAHN, Joseph, Dr., geb. 2. Sept. 1809 in Wawern, Kreis Saarburg, gest. 9. Juli 1875 in Amsterdam. - Früh verwaister Sohn des Dorfkantors, war zum Viehhandelsberuf bestimmt, doch widmet sich nach einem Reitunfall dem Studium, 4 J. Talmud in Metz bei Meyer Lazard, 20. Sept. 1827 nach Mannheim zur Jeschiwa von Jak. Ettlinger, von dort 2. November 1831 imm. Heidelberg, WS 1833 provisorische Erlaubnis zum Besuch der Vorlesungen in Bonn, 15. Juni 1835 regulär immatrikuliert, bleibt bis WS 1837, Lehrer in Offenbach und Frankfurt/M., Prediger in Luxemburg; Feb. 1840 wird eine Berufung nach Koblenz vom Bonner Konsistorium hintertrieben. Erhält die rb. Ordination von den Reformrabbinern Lion Ullmann (Krefeld, 24. Aug. 1841), Jos. Friedländer (Brilon, 25. Aug. 1841) und Abr. Geiger (Breslau, 27. Okt. 1841). Mit 19 von 25 Wahlmännerstimmen wird er am 18. Aug. 1841 zum Oberrb. in Trier gewählt und am 15. Dez. in sein Amt eingeführt. Obwohl er einen der größten rb. Sprengel Deutschlands betreut, kann ihm das Konsistorium nur 400 Tl. zahlen. 18. Dez. 1844 Heirat mit Rebecka von Biema. Teilnehmer der 1.-3. Rb.-Versammlung und der Kasseler Rb.-Versammlung von 1868. Gemeinsam mit dem Bonner Rb. A. Auerbach gelingt es ihm, die Anordnung vom 9. Aug. 1847 zur Auflösung der rhein. Konsistorien rückgängig machen zu lassen; ein Ministerialreskript vom 9. Mai 1849 überläßt es den Kultusgemeinden, sich dem Konsistorium unterzuordnen oder nicht. 9. Sept. 1859 Einweihung der neuen Trierer Synagoge gemeinsam mit dem Frankfurter Reformer Leop. Stein. Starb während eines Besuchs bei seiner in Amsterdam lebenden Tochter.
Dok. RM/BA Mannheim, M 10 (Mieterbuch), Häuser F1,2; F3,7; F3,16; F3,15.- LHA Koblenz 403/940, Bl. 73-81, Koblenzer Juden versuchen, gegen das Bonner Rt. seine Berufung durchzusetzen.- GStA Berlin, Rep. 76-III, Sekt. 1, Abt. XIIIa, Band 1i, fol. 207-215 „Bericht des isr. Consistoriums zu Trier an die Regierung zu Trier, die Kultus- und Schulverhältnisse der Juden betr.“, 8. Juni 1843.- LHA Koblenz, 442/3002, Dezennaltabellen mit Eintrag der Heiraten „822, Kahn Joseph, Rebecka von Biema 18 Decmber 1844; 823 Kahn Joseph, Straßer Veronika 12 July 1848“ und der Geburten „Kahn Berthe 16. Feb. 1846; Kahn Rose Emilie 28. Nov. 1850; Kahn Sara Sophie 19. Okt. 1849“.- LHA Koblenz, 442/3803, S. 31-39 vom 19. April 1847; ebd., 422/3798, S. 5-12 vom 26. Feb. 1861, S. 29-54 vom 22. Aug. 1861, Gesuche um Gehaltserhöhung mit Darstellung seiner Amtsverhältnisse und der Bedürfnisse seiner fünfköpfigen Familie; ebd. unter dem 20. Okt. 1860 würdigt das Konsistorium die „unermüdliche und segensreiche Thätigkeit“Kahns. „In diesem fast dürftigen Verhältnisse ist der verehrte Mann gleichwohl nicht ermüdet, mit Begeisterung das Gute zu schaffen und durch unausgesetzte Reformen in ächter Gewissenhaftigkeit die Cultusverhältnisse des Bezirks im Innern wie nach Außen zu erheben“. Sein Familienleben diente „an Bildung und edler Sitte dem ganzen Sprengel zum erhebenden, segensreichen Beispiel“. Auch seine zwei Jahre zuvor verstorbene Ehefrau wird nicht vergessen, „die allen Familien des Bezirkes eine Freundin, allen Armen und Bedrängten eine Wohlthäterin war“. (S. 848-50)
(AJ) zahlreiche Dokumente: https://www.alemannia-judaica.de/trier_rabbiner_lehrer.htm

Bemerkungen

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