Erich Hermann Süßkind
Vita
(ML) Erich Hermann Süßkind
13.06.1902 in Jülich / - / Rheinprovinz
Verfolgungsgrund: rassisch
Überlebt. (Bundesarchiv)
AUFENTHALT: Trier /Trier /Trier /Rheinprovinz /Deutsches Reich
AUFENTHALT: Wittlich /Wittlich /Wittlich /Rheinprovinz /Deutsches Reich
AUFENTHALT: Landsberg /Landsberg /Deutsches Reich
DEPORTATION 1943
Zielort der Deportation: Unknown Deportation Destination
DEPORTATION Bisingen, Subcamp of Natzweiler-Struthof Concentration Camp
DEPORTATION 14.04.1945 Dachau, Concentration Camp
(SR) Erich SÜSSKIND: »Am 27. Februar 1943 in der Morgendämmerung wurde ich mitsamt meiner Frau und meinem minderjährigen Sohn verhaftet. Ich selbst kam wie damals alle jüdischen Männer ins Gefängnis in der Windstraße, während meine Frau und mein Sohn mit den anderen jüdischen Frauen und Kindern ins Bischof Korum-Haus gebracht wurden, wo sie unter der Bewachung der SS standen. Am 1. März 1943 wurden wir dann alle in Eisenbahnpersonenwagen verladen. Der Transport ging zuerst nach Dortmund. Dort wurden alle Trierer Juden – Männer, Frauen und Kinder – in den städtischen Schlachthof gebracht, wo schon Juden aus anderen Städten warteten. Es wurde ein neuer Transport zusammengestellt. In Viehwagen zusammengepfercht ging der Zug am 2. März ab nach Auschwitz, wo er am 3. März ankam. Während der Fahrt gab es nichts zu essen und nichts zu trinken. In Auschwitz wurden zunächst die Frauen und Kinder von den Männern getrennt. Damals sah ich meine Frau und meinen Sohn zum letzten Mal auf der Rampe.«
(M-TR) Erich Süsskind
geboren 1902
gestorben 1987
jüdischen Glaubens
Kaufmann
KZ Auschwitz, Häftlingsnummer 105150
kehrte 1945 nach Trier zurück
Süsskind, Erich, Kaufmann - geboren 13. Juni 1902 Jülich, verst. 25. Februar 1987 Trier, verh. l. mit Berta Hirsch (* 1898, ermordet im KZ Auschwitz mit dem gemeinsamen Sohn Alfred, * 1931), 2. mit Betty Meyer (* 1910), die aus dem KZ Theresienstadt zurückkehren konnte, gemeinsamer Sohn Rudi Süsskind (* 1951). — Süsskind war als Häftling 105150 (tätowiert in den linken Unterarm) im KZ Auschwitz inhaftiert. Als einer von vierzehn Überlebenden konnte er nach Kriegsende nach Trier zurückkehren. Er hatte außer Ehefrau und Sohn den Vater, die Mutter und zwei Schwestern mit Familien im KZ verloren. - S. führte im Hause Saarstraße 47 ein Schuhgeschäft. Berührungsängste mit der Trierer Bevölkerung waren ihm fremd, er lebte als deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens; und so wurde er von den Menschen akzeptiert und respektiert. Viele erinnern sich noch an manch humoriges Gespräch mit ihm, vor allem aber auch an den sozialen Aspekt seiner Geschäftsführung, Tief in der Tradition des deutschen Judentums verwurzelt, war er als Autodidakt in der Lage, aktiv den Gottesdienst an Schabbat und den Feiertagen zu gestalten. Auch die Wiedereinführung des jüdischen Religionsunterrichts in Trier ist seinem unermüdlicher persönlicher Einsatz zu verdanken. Als Vorstandsmitglied gestaltete er das Gemeindeleben mit u war außerhalb der Gemeinde in verschiedenen Gremien der Stadt aktiv.
Quelle: Trierer biographisches Lexikon (Dr. Rudi Süsskind)
Bemerkungen
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