Cuno Chanan (Charles) Lehrmann

Status:
Geschlecht:
männlich
Geburtsname:
Nicht bekannt
Genannt:
-
Alias:
Charles
Geburtsdatum:
15. Juni 1905
Wohnort:
Nicht bekannt
Ort der Schädigung:
Nicht bekannt
Todesdatum:
06. September 1977
Verstorben in:
Signatur LEA:
Ehepartner:
Hochzeit:
Nicht bekannt
Mutter:
Nicht bekannt
Vater:
Nicht bekannt
Geschwister:
Nicht bekannt
Kinder:
Nicht bekannt
*Aufgrund rechtlicher Bestimmungen ausgeblendet

Vita

(A-Mk) Dr. phil. LEHRMANN, Cuno Charles 15.06.1905 Stryzow, Polen
verh., Rabbiner
StA: Luxemburg, Polen
luxemb. Reisepass, ausgest. Aussenminist. Bl1432 Luxemburg 1422/58, gültig bis 06.02.1959, verlängert bis 08.10.1962
11.07.1958 SAARBRÜCKEN, Lortzingstr. 8
01.11.1960 Beethovenstr. 13
11.07.1961 n. Berlin-Tempelhof verzogen
11.07.1961 in Berlin zugezogen
(W) Cuno Chanan Lahrmann
* 15.6.1905 Strzyżów (Galizien, heute Polen), 6.9.1977 Luxemburg, isr., Bürger von Österreich-Ungarn, dann von Polen und ab 1958 von Luxemburg. Sohn des Chaim, Thora-Schreibers, Kleinhändlers. 1937 Graziella Marc Gandolfi. 1924-32 jüd. Religionslehrer. Daneben 1928-32 Stud., 1932 Promotion in Würzburg. 1933 Examen am Rabbinerseminar Berlin. Emigration in die Schweiz. 1934-38 PD für jüd. und franz. Literatur an der Univ. Lausanne, 1936-48 Rabbiner der Israelit. Gem. in Freiburg. 1948-49 Weiterbildung in den USA, 1949-58 Landesrabbiner von Luxemburg, 1958-60 Gastdozent an der Univ. von Ramat Gan in Israel, 1960-70 Rabbiner der Jüd. Gemeinde West-Berlins, 1967-70 Vorstandsmitglied der Rabbinerkonferenz der BRD. Dozententätigkeit an den Univ. Würzburg und Lausanne.
Q: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/028036/2008-09-16/
(W) Charles Cuno Lehrmann (1905-1977), galizischer Herkunft, war von 1949 bis 1958 Großrabbiner von Luxemburg. Er tat sich ebenfalls als Literaturwissenschaftler hervor, u. a. mit Werken wie „L’élément juif dans la littérature française“ und „L’élément juif dans la pensée européenne“, die auch heute noch als Standardwerke betrachtet werden. Lehrmann, Chanan: L’élément juif dans la littérature française, Zürich 1941; Lehrmann, Chanan: L’élément juif dans la pensée européenne, Paris 1942. Zu Lehrmanns Lebensweg, siehe auch Schoentgen, Marc: Die Jüdische Gemeinde Luxemburgs 1945-1960. Rekonstruktion und Integration, in: La présence juive au Luxembourg. Du moyen âge au XXe siècle, o. O. 2001, 85-89.
(RS) cimetière israélite de Belle-Vue

Bemerkungen

(A-Mk) Ehefrau Graziella LEHRMANN geb. Candolfi 06.01.1913 Oberhofen/Schweiz
(RS) Tochter Myriam Beer geb. Lehrmann

Biografie

(W) Kuno Chanan Lehrmann

Kuno Chanan Lehrmann (* 15. Juni 1905 in Strezow; † 6. September 1977 in Luxemburg) war ein deutsch-luxemburgischer Rabbiner und Romanist.

Kuno Chanan Lehrmann (auch: Charles Lehrmann) wurde 1905 in Strezow (östlich von Krakau) im damaligen Österreich-Ungarn als Sohn eines Kaufmanns und Tora-Schreibers geboren. Er besuchte Schulen in Strezow, Stuttgart und Würzburg und war ab 1924 Religionslehrer und Vorbeter in den jüdischen Gemeinden von Tübingen und (ab 1925) Crailsheim. 1928 holte er in Wien das Abitur nach und studierte Romanistik und Germanistik an den Universitäten Würzburg und Berlin. Am 21. Dezember 1932 wurde er in Würzburg bei Adalbert Hämel promoviert.

1933 beendete er das in Berlin begonnene Rabbinatsstudium[1] und emigrierte aus dem nationalsozialistischen Deutschland in die Schweiz. An der Universität Lausanne qualifizierte er sich 1934 mit einem Lizentiats-Abschluss (Licence ès Lettres) und wurde 1938 habilitiert. Er war sodann Privatdozent für französische Literatur mit besonderer Berücksichtigung jüdischer Aspekte und ab 1944 Lehrbeauftragter. Beruflich war er von 1935 bis 1948 Vorbeter und Rabbiner in Fribourg, dann bis 1949 in Bristol (Rhode Island) in den Vereinigten Staaten, während er in Philadelphia am Dropsie College for Hebrew and Cognate Learning einen Forschungsaufenthalt verbrachte.

Von 1949 bis 1958 war er Oberrabbiner des Großherzogtums Luxemburg. Von 1958 bis 1960 lehrte er als Gastdozent an der Bar-Ilan-Universität in Israel. Von 1960 bis 1971 war er Gemeinderabbiner in Westberlin, dann Amtsverweser des Landesrabbinats Niedersachsen in Hannover. Von 1970 bis 1976 war er Mitglied der Rabbinerkonferenz. Ab dem Sommersemester 1967 war er an der Universität Würzburg Honorarprofessor für Romanische Philologie mit besonderer Berücksichtigung der Einflüsse des Judentums auf die französische Literatur. Die Antrittsvorlesung hielt er am 22. Juni 1967. Das Großherzogtum Luxemburg ehrte ihn mit dem Staatspreis.

Q: https://de.wikipedia.org/wiki/Kuno_Chanan_Lehrmann