Hermann Heirnich Meinstein

Status:
Kein hinreichender Saarlandbezug
Geschlecht:
männlich
Geburtsname:
Nicht bekannt
Genannt:
-
Alias:
-
Geburtsdatum:
19. Juli 1882
Wohnort:
Nicht bekannt
Ort der Schädigung:
Nicht bekannt
Todesdatum:
01. Dezember 1941
Verstorben in:
Signatur LEA:
Ehepartner:
Hochzeit:
Nicht bekannt
Mutter:
Nicht bekannt
Vater:
Nicht bekannt
Geschwister:
Nicht bekannt
Kinder:
*Aufgrund rechtlicher Bestimmungen ausgeblendet

Vita

(ML) Heinrich Hermann Meinstein
19.07.1882 in Zirndorf / Fürth
Todesdatum: vor 08.05.1945
"Rasse": JJJJ
Verfolgungsgrund: rassisch
Gestorben an den Folgen der NS-Verfolgung
17.05.1939 Radstr. 29, Laupheim, Biberach, Land Württemberg, Deutsches Reich
Deportation 01.12.1941
Ziel der Deportation: Riga-Jungfernhof (Subcamp of Ghetto Riga), Concentration Camp
Deportation ab: Stuttgart
† Tod: vor 08.05.1945
(GB-BA) Meinstein, Heinrich Hermann
geboren am 19. Juli 1882
in Zirndorf/Fürth/Bayern
wohnhaft in Zirndorf und in Laupheim
Deportation ab Stuttgart
01. Dezember 1941, Riga-Jungfernhof, Außenlager Ghetto Riga

Bemerkungen

(RS) Eltern unbekannt
Ehefrau Rosa Meinstein geb. Dingfelder 1890–
Tochter Charlotte Lotte Meinstein 1916–2001

Biografie

(W)  Stolperstein Fürther Straße 13

Meinstein, Hermann Heinrich 1882 - 1942

Meinstein, Hedwig,geborne Rieser 1890 - 1942

Hermann Meinstein kommt am 19. Juli 1882 in Zirndorf zur Welt. Damit er im Ort nicht mit einer älteren jüdischen Person gleichen Namens verwechselt wird, erhält er den Rufnahmen Heinrich. Wie sein Vater besitzt er eine Viehhandlung. Im September 1911 wird Heinrich Meinstein das Bürgerrecht verliehen. Drei Monate später, am 24. Dezember 1911, heiratet er in Neustadt/Aisch, die dort am 23. Februar 1890 geborene Rosa Dingfelder. Das Ehepaar wohnt bei den Eltern Heinrichs in der Fürther Straße 14. 1912 wird Sohn Ludwig, 1914 Tochter Sophia und 1916 Tochter Charlotte geboren. Zwei Jahre später infiziert sich Rosa Meinstein mit der spanischen Grippe und verstirbt am 7. Oktober 1918 im Alter von 28 Jahren. Ihre Beisetzung findet auf dem neuen israelitischen Friedhof in Fürth statt. Bereits nach einem Jahr, am 3. November 1919, heiratet Heinrich Hahn die am 10. Juli 1890 in Laupheim geborene Hedwig Rieser. Gemeinsam mit den drei Kindern ziehen sie in die Fürther Straße 13. Ab den 1920er Jahren betreibt Heinrich Meinstein den Viehhandel zusammen mit seinem Bruder Ferdinand. Im Jahr 1931 erfolgt ein Geschäft, das für seinen Sohn Ludwig nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten Folgen haben wird: Heinrich Meinstein verkauft einem Schmied und Landwirt aus Burggrafenhof eine Kuh auf Kredit. Als dieser nicht alle Raten zahlt, verklagt ihn Meinstein und gewinnt den Rechtsstreit. Im April 1933 wird er dafür von Mitgliedern der nationalsozialistischen Sturmabteilung (SA) in Schutzhaft genommen. Dank der Intervention von Tochter Sophia müssen sie ihn jedoch wieder freilassen. Daraufhin verschleppen sie Ludwig Meinstein und misshandelten ihn. Anschließend muss er ihnen zusichern, niemandem von dem Vorfall zu erzählen und Zirndorf sofort zu verlassen. Im Oktober 1938 meldet Heinrich Hahn sein Gewerbe im Zirndorfer Rathaus ab. Am Tag nach der Pogromnacht vom 9. November 1938 bringt der Mietwagenbesitzer Rieß ihn und seine Frau zu Verwandten nach Laupheim. Ihre drei Kinder haben Zirndorf bereits einige Jahre zuvor verlassen. Sohn Ludwig arbeitet in Paris. Tochter Sophia heiratet Siegfried Metzger aus Berlichingen und zieht mit ihm 1930 ebenfalls dorthin. Tochter Charlotte folgt ihnen im Herbst 1933. Nach einer Razzia im Jahr 1942 wird sie in einem französischen Lager inhaftiert. Zusammen mit ihrer Cousine Thea Levi, geborene Meinstein, gelingt ihr die Flucht und mit Hilfe von gefälschten Ausweispapieren gelangt sie 1943 in die Schweiz. Das Ehepaar Meinstein stellt im Jahr 1938 einen Ausreiseantrag. Diesen lehnt die Stadtverwaltung jedoch ab, da Heinrich Meinstein angeblich noch Gemeindesteuern schuldig ist. Die Deportation der Eheleute erfolgt am 1. Dezember 1941 von Stuttgart aus nach Riga-Jungfernhof und in das Außenlager Ghetto Riga. Nach einem Beschluss des Amtsgerichtes Laupheim vom 6. März 1950 werden beide für tot erklärt. Als Zeitpunkt des Todes ist für Heinrich der 28. Februar 1942, für Hedwig der 26. März 1942 vermerkt.

Q: https://museum.zirndorf.de/aktuelles-kontakt/aktuelles/409/erinnerung-an-juedisches-leben-in-zirndorf-verlegung-der-ersten-stolpersteine