Johanna (Jeanne) Salomon (Juda verw. Ingwer)

Status:
Überlebend
Geschlecht:
weiblich
Geburtsname:
Salomon
Genannt:
-
Alias:
Jeanne
Geburtsdatum:
14. September 1912
Geburtsort:
Wohnort:
Ort der Schädigung:
Nicht bekannt
Todesdatum:
18. Oktober 2001
Verstorben in:
Signatur LEA:
813, 11069
Ehepartner:
Hochzeit:
Nicht bekannt
Mutter:
Vater:
Geschwister:
Kinder:
*Aufgrund rechtlicher Bestimmungen ausgeblendet

Vita

(LEA) Gemeinsame Akte mit seiner Witwe (Az. B 1348); Witwe von Bernhard Ingwer (Az. A 236), Ehepaar zusammen in Akte LEA 813. Enthält Handakte des Versorgungsamtes Saarbrücken
(Mk-M) Salomon Johanna 14.09.1912 Völklingen-Saar
jetzige Ehefrau JUDA !
ledig
Lt. Eintragung im Hausstandsbuch Saarbrücken, Graf-Johann-Str. 6
v. Völklingen-Saar
01.06.1934 nach Sbr., Graf-Johann-Str. 6
31.01.935 nach Luxemburg
(RS) 1. Heirat 1938 in Luxemburg
(YV) 19.04.1943 Transport XX from Caserne Dossin (Malines-Mechelen), Camp, Belgium to Auschwitz Birkenau, Extermination Camp, Poland
(RS) Arrival 22 Apr 1943 Auschwitz KZ, Malopolskie, Poland
03.04.1947 2. Heirat Luxembourg
(Escher Tageblatt 27.01.2020) Journalistin in der Redaktion der „Volksstimme“
1938 heiratete die junge Frau den Schneidermeister Bernard Ingwer, der in der Zithastraße einen Stoffhandel betrieb.
Beim Kriegsausbruch floh das Paar mit der Familie Ingwer nach Brüssel, wo sie zwei Jahre lang in einem Haus in Schaerbeek lebten
SS-Sammellager für Juden in der Caserne Dossin in Malines
19. April 1943 Deportationszug Nr XX
Die erste Selektion hat sie überlebt, zusammen mit 99 anderen Frauen wurde sie im Stammlager im Block 10 in Quarantäne gesetzt, bevor sie vom SS-Frauenarzt Carl Clauberg der „wissenschaftlichen Forschung“ zugeführt werden sollte. Ein von der zwangsverpflichteten elsässischen Ärztin Adelaïde Hautval festgestellter Fieberstoß rettete Jeanne Salomon vor der geplanten Zwangssterilisation.
Putzhilfe, später Stationsschreiberin im Krankenlager der SS
Oktober 1943 Sohn geboren, lebendig verbrannt
einen Monat nach diesem tragischen Moment kam Jeanne Salomon als Schreiberin in das Munitionswerk „Union“
18. Januar [1945] Todesmarsch: Transport in offenen Viehwaggons ins Konzentrationslager Ravensbrück
Im Mai 1945 wurde Salomon nach Belgien zurückgebracht.
Sie kam nach Luxemburg zurück und baute mutig den Textilhandel der Ingwer wieder auf.
zweiten Ehemann Charles Juda, den sie 1947 heiratete und mit dem sie zwei Kinder hatte.
Jeanne Salomon verstarb am 18. Oktober 2001 in Echternach.

Bemerkungen

Aufgrund rechtlicher Bestimmungen können die Daten nicht angezeigt werden

Biografie

(W) Begegnung mit Henri Juda, dem jüdischen Luxemburger und Gründer der MemoShoah

Henri Juda ist ein luxemburgischer Jude, dessen familiären Wurzeln in Bitburg liegen. Er ist Mitglied des Bitburger Arbeitskreises „Aufarbeitung der Zeitgeschichte und Gedenken" und wurde im Rahmen des Jubiläums "1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland" vom der Schulseelsorge eingeladen, von seiner berührenden Familiengeschichte zu erzählen. Seine Mutter war Überlebende vom Konzentrationslager Auschwitz, seinem Vater gelang eine abenteuerliche Flucht vor den Nazis. (...)

42609 ist nicht irgendeine Nummer – 42609 ist Jeanne, die 1943 nach Auschwitz deportiert wurde, die medizinische Experimente ertragen musste, deren neugeborenes Baby nur eine Woche leben durfte und dann vor ihren Augen verbrannt wurde, die 1945 auf den grauenvollen Todesmarsch geschickt und letztendlich von der Roten Armee befreit wurde.

42609 ist Jeanne, die folgende Worte schrieb: „Nun, ich überlebte. Das „wie“ und „warum“ ist mir heute noch oft ein Rätsel. Alles war ausgelöscht. Mein Kind – Asche – mein Mann – Asche – meine Mutter – Asche – Asche von Auschwitz. Und doch ging das Leben weiter. Wir sind eine glückliche Familie und doch nistet in mir die ewige Angst: bin ich das wirklich.“ (Brief von 1969)

Q: https://st-matthias.de/2022/05/juedischer-gruender-der-memoshoah/