Hans (gen. Jean) Lachmann
Vita
(LEA) Lachmann, Jean, Hans, 03.12.1909 Neunkirchen, verst. 01.02.1981 Saarbrücken
Kaufmann
(RS) Naturalization 28 Jan 1937 France / JORF, 1937, 1623-37
05.05.1944 KL Neuengamme
Heirat 31 Jul 1951
(ML) Hans Lachmann
Geburtsdatum: 03.12.1909
Verfolgungsgrund: rassisch
Aufenthalt: Deutsches Reich
Bemerkungen
Aufgrund rechtlicher Bestimmungen können die Daten nicht angezeigt werden
Biografie
(W) Hans Lachmann (Widerstandskämpfer)
Hans Lachmann (* 3. Dezember 1909 in Neunkirchen (Saar); † 1. Februar 1981 in Saarbrücken) war ein deutsch-französischer Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus und Sportfunktionär.
Heinrich Lachmann war der Sohn des Neunkircher Fabrikanten Heinrich Lachmann († 1931) und dessen Ehefrau Anna, geb. Mai. Der Vater, Angehöriger der jüdischen Glaubensgemeinschaft, leitete das Familienunternehmen Menesa (Herstellung von Haushaltsartikeln und Aluminiumtöpfen) und war einer der wenigen mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichneten jüdischen Frontoffiziere des Ersten Weltkriegs und zudem Mitglied der Deutsch-Saarländischen Volkspartei (DSVP).
Sein Bruder Guy Kurt (1906–1987) war ebenfalls Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus und später Landespolizeipräsident. Heinrich [falsch, recte: Hans] war verheiratet mit Alice Herta Sigrid Alwine Dechent (1926–1974). Aus der am 31. Juli 1951 geschlossenen Ehe stammen die Töchter Ines (* 1952) und Isabelle (* 1956).
Nach seiner Ausbildung zum Kaufmann war er von 1930 bis 1935 als kaufmännischer Angestellter im väterlichen Unternehmen, das nach dem Tod des Vaters 1931 von seinem älteren Bruder Guy Kurt geführt wurde, tätig. Er emigrierte nach Frankreich, war arbeitslos, nahm den Namen Jean Lackmann an und erwarb am 28. Januar 1937 die französische Staatsangehörigkeit. Mitte Oktober 1937 wurde er in die französische Armee einberufen und war dort von 1937 bis 1940 Offizier im Rang eines Leutnants. Lachmann wurde als Angestellter bei der Militärintendanz in Clermont-Ferrand übernommen und schloss sich 1942 nach der Besetzung des Ortes durch die Wehrmacht der Résistance an. Am 5. Mai 1944 wurde er durch die französische Miliz verhaftet und der Geheimen Staatspolizei überstellt. Bis zu seiner Befreiung im Mai 1945 war er in den Konzentrationslagern KZ Neuengamme und KZ Sachsenhausen interniert. Die Lageraufenthalte hinterließen gesundheitliche Probleme. Bevor er am 1. Juli 1946 nach Neunkirchen zurückkehrte, hielt er sich bei seiner Mutter in Clermont-Ferrand und später in Genf auf. Er ging in den Familienbetrieb Menesa, den sein Vater einst geleitet hatte, und wurde dort Teilhaber und kaufmännischer Direktor. Wie sein Bruder Guy Kurt engagierte er sich für den Fußballsport und wurde am 15. Juli 1950 Erster Vorsitzender und später Präsident von Borussia Neunkirchen. In dieser Funktion hielt er am 26. Oktober 1952 die Begrüßungsansprache anlässlich der Einweihung des Kriegerehrenmals am Fußballstadion in Neunkirchen. Der saarländische Ministerpräsident Johannes Hoffmann enthüllte das Ehrenmal.
1953 wurde Karl Ringel, der spätere saarländische Nationalspieler, mit „vielversprechenden großen Francs-Scheinen“ zur Borussia Neunkirchen gelockt. Dort versorgte ihn Hans Lachmann mit einem Arbeitsplatz in seinem Betrieb, der „Menesa“ (Metallindustrie Neunkirchen-Saar).
In den Jahren von 1956 bis 1961 war er Generalvertreter der Firma Menesa in Frankreich.
1960 Ehrenpräsident des Sportvereins Borussia Neunkirchen
Q: https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Lachmann_(Widerstandsk%C3%A4mpfer)
(St-NK) Hans Jean Lachmann, geboren am 3. Dezember 1909, gestorben am 1. Februar 1981 in Saarbrücken
Hans Lachmann/Jean Lackmann war 1937 zur französischen Armee eingezogen worden und wurde 1940 als Leutnant demobilisiert. Danach war er Zivilangestellter bei der Militärintendanz in ClermontFerrand und schloss sich 1942 ebenfalls der Résistance an. Am 5. Mai 1944 wurde er von der französischen Miliz verhaftet und nach kurzer Haft wurde er an die Gestapo ausgeliefert. Er kam ins KZ Sachsenhausen und von dort ins KZ Neuengamme, wo er bis zu seiner Befreiung am 23. April 1945 blieb.
Hans Jean Lachmann kam nach der Befreiung aus dem KZ mit einem Transport französischer Häftlinge nach Clermont-Ferrand. Dort lebte noch Anna Lachmann, die Mutter. Am 1. Juli 1946 kehrten beide zurück nach Neunkirchen. Hans Jean Lachmann heiratete am 31. Juli 1951 in Saarbrücken Ingrid Dechent. 1952 wurde Tochter Ines in Neunkirchen geboren; sie ist in 2024 verstorben. 1956 wurde in Saarbrücken die Tochter Isabelle geboren. Zuvor war die Familie nach Saarbrücken umgezogen; die Ummeldung erfolgte im Februar 1957. In einem komplizierten Rechtsstreit erwarb die Familie Lachmann wieder ihre Anteile an der Firma Menesa. Hans Lachmann übernahm die Funktion des Generaldirektors. Er hatte in Neunkirchen verschiedene gesellschaftliche Funktionen wahrgenommen und verstarb 1981 in Saarbrücken.
Q: https://www.neunkirchen.de/fileadmin/user_upload/neunkirchen/40_Dateien-Hochladen/40_PDF-Flyer-Hochladen/Stolpersteine_2022_K_web.pdf