Fritz (Fred) Levy (Tuteur)

Status:
Überlebend
Geschlecht:
männlich
Geburtsname:
Levy
Genannt:
-
Alias:
Fred
Geburtsdatum:
11. Dezember 1911
Geburtsort:
Wohnort:
Ort der Schädigung:
Nicht bekannt
Todesdatum:
12. September 1992
Verstorben in:
Signatur LEA:
Ehepartner:
Hochzeit:
Nicht bekannt
Mutter:
Vater:
Geschwister:
Kinder:
Nicht bekannt
*Aufgrund rechtlicher Bestimmungen ausgeblendet

Vita

(ML) Fritz Levy
11.12.1911 in Homburg / - / Bayern (Pfalz)
Verfolgungsgrund: rassisch
Aufenthalt: Rockenhausen, Rockenhausen, Land Bayern, Deutsches Reich
Aufenthalt: Augsburg, Stkrs. Augsburg, Land Bayern, Deutsches Reich
Aufenthalt: Ahlen, Beckum, Provinz Westfalen, Deutsches Reich
Inhaftierung 10.11.1938
Emigration nach: USA
(RS) Residence 1930 Höchberg, Würzburg, Bayern
Einreise 27 Sep 1940 San Francisco, CA, von Bremerhaven
Residence 1940 Placerville, El Dorado, CA
Heirat 17 May 1950 New York City, NY

Bemerkungen

(RS) Vater Heinrich Levy 23.12.1876 Homburg, Saarpfalz – 09.04.1964 Frankfurt am Main
Mutter Emilie Loew 21.10.1884 Haßloch, Bad Dürkheim –
[Geschwister:]
Bruder Ernst Levy Tuteur 05.09.1908 Homburg, Saarpfalz – 11.1979 New York, USA
Bruder Kurt Leopold Levy 14.03.1910 Homburg, Saarpfalz – 09.09.1942 KL Auschwitz; (o)
Ehefrau Mimi H. Levy geb. Goldstein 22.03.1921 Wien, Österreich

Biografie

(W) Tuteur (Levy), Fred (Fritz)
Geboren: 11.12.1911 in Homburg/Saar
Gestorben: 12.09.1992 in West Palm Beach, Florida, USA
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer, Kantor, Buchhalter
Berufstätig an folgender Schule: Jüd. Sonderklasse in St. Anna, Jüd. Religionsschule Augsburg
Verfolgung: Fritz Levy wurde am 10. November 1938 im KZ Dachau inhaftiert.
Wohnort: Augsburg
Regierungsbezirk: Schwaben

Fritz Levy (später Fred Tuteur) war ein Sohn des Kaufmanns Heinrich Levy und dessen Frau Emilie, geb. Loew. Er stammte aus Homburg an der Saale, besuchte die Israelitische Präparandenschule in Höchberg und anschließend von 1930 bis 1933 die Israelitische Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg.
Am 26. Oktober 1933 meldete "Der Israelit" aus Rockenhausen in der Pfalz, dass "Herr Fritz Levy aus Homburg, ein Zögling der Hirschberger- und Würzburger Lehrerbildungsanstalt [] vom pfälzischen Landesverband als Kantor der hiesigen Gemeinde und als Lehrer für 15 Orte der Umgegend bestellt worden [ist]. Herr Levy, der sein Amt seit Anfang September zur besonderen Zufriedenheit der von ihm betreuten Kreise ausübt, bemüht sich hier, wo in früheren Zeiten eine Reform starke Verheerungen angerichtet hat, die Gemüter der heranwachsenden Jugend dem religiösen Judentum zu gewinnen." Am 15. Mai 1935 meldete "Der Israelit", dass Levy an die Gartenbauschule Ahlem bei Hannover berufen worden sei.
Levy wechselte nach einiger Zeit an eine neue Anstellung als Lehrer und Kantor in Augsburg. Ab Beginn des Schuljahrs 1937/38 war er Lehrer der Jüdischen Sonderklasse in St. Anna in Augsburg und Lehrer der jüdischen Religionsschule (bestand bis 1938). Er war staatlich besoldet. Nach Auskunft eines ehemaligen Schülers an Gernot Römer hatte die Religionsschule 20 Jungen in der Klasse. Während der Pogrome wurde Fritz Levy verhaftet und ins Konzentrationslager Dachau gebracht. Nach seinen Aufzeichnungen blieb er dort bis 15. Januar 1939.
Am 2. Mai 1941 stellte Fritz Levy in New York einen Antrag auf Einbürgerung. Darin gab er an, dass er von Nyborg in Dänemark über Yokohama (Japan) kommend am 27. September 1940 mit dem Schiff SS President Coolidge in San Francisco angekommen sei. Inzwischen lebte er in New York, in der Fairview Avenue 22. Er war unverheiratet und 29 Jahre alt. Als Geburtsort ist hier (falsch) Hamburg angegeben. Als aktuellen Beruf gab er "shipping clerk" (Angestellter im Frachtgutversand) an. Letzter Wohnsitz in Deutschland war in Homburg an der Saar, Adolf-Hitler-Str. 10a.
Am 4. Mai 1943 trat er unter dem Namen Fred L. Tuteur in die US-Armee ein, aus der er am 19. Dezember 1945 entlassen wurde. Er hatte den gleichen Familiennamen angenommen wie sein Bruder Ernest Tuteur.
In den USA war Fred Tuteur als Buchhalter und Buchprüfer berufstätig.
Fred Tuteur heiratete am 17. Mai 1950 in Queens, New York, die aus Wien stammende Mimi H. Goldstein.

Q: https://www.bllv.de/projekte/geschichte-bewahren/erinnerungsarbeit/datenbank-jued-lehrer/datenbank