Alice Heydt (Neugebauer)
Vita
(RS) 24.11.1944 Inhaftierung Arbeitsanstalt/Gestapo-Gefängnis Abtei Brauweiler, zus. mit Ehemann und Tochter
11 Apr 1945 Verlegung ins Arbeitserziehungs- und Konzentrationslager Hunswinkel bei Lüdenscheid im Sauerland
(St-Efferen) Der Schuhmacher Max Neugebauer wurde am 7. März 1896 in Köln geboren. Er war verheiratet mit der Jüdin Alice Heydt, sie hatten eine 1926 geborene Tochter Ilse. Beide waren bis 1933 aktive Sozialdemokraten. Bei den Nationalsozialisten galt die Ehe als sog. "privilegierte Mischehe", weshalb Alice Neugebauer und ihre Tochter erst im September 1944 die Aufforderung erhielten, sich in einem Lager in Köln-Müngersdorf einzufinden.
Sie folgten dem nicht und fanden Unterschlupf bei einer in der verbotenen KPD und der Widerstandsgruppe "Nationalkomitee Freies Deutschland" aktiven Familie in Köln-Klettenberg, Sülzgürtel 8. Dort wurden sie am 24.11.1944 zusammen mit mehreren Mitgliedern der kommunistischen Widerstandsgruppe verhaftet, in das Lager Brauweiler und später das Zuchthaus Siegburg verschleppt.
Am 11.4.1945 wurden sie in Hunswinkel im Bergischen Land befreit und überlebten. Max Neugebauer wurde zwei Tage nach seiner Frau und Tochter am 26.11.1944 im Haus Sülzgürtel 8 von der Gestapo verhaftet, als er diesen Geld und Lebensmittel bringen wollte. Er kam ebenfalls nach Brauweiler und Siegburg und wurde schließlich in Rockenberg bei Wetzlar in Hessen befreit, starb dort jedoch wenige Tage später am 16.4.1945 in einen Hilfskrankenhaus in Albshausen an Fleckfieber, das er sich in der Haft zugezogen hatte.
s.a. https://abteibrauweiler.lvr.de/de/gedenkstaette_brauweiler/aktuelles_1/aktuelles_5.html
(SR) Hinweis auf die Heirat in der GU: Köln III H 123/1923.
Bemerkungen
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