Marianne Wolff (Saksik)

Status:
Überlebend
Geschlecht:
weiblich
Geburtsname:
Wolff
Genannt:
-
Alias:
-
Geburtsdatum:
22. Juli 1931
Geburtsort:
Wohnort:
Nicht bekannt
Ort der Schädigung:
Nicht bekannt
Todesdatum:
Nicht bekannt
Verstorben in:
Nicht bekannt
Signatur LEA:
Ehepartner:
Hochzeit:
Nicht bekannt
Mutter:
Vater:
Geschwister:
Kinder:
Nicht bekannt
*Aufgrund rechtlicher Bestimmungen ausgeblendet

Vita

wh. F-94620 Fontenay s/Bois, 35 rue P. Dulac
(W) Schicksale der Bewohner des Hauses Rottstraße 11
Von der Familie der Berta Wittgenstein hatten nur die Tochter Ella Meyer, deren Tochter Hannelore und Gustel Wolffs Kinder Marianne und Pierre überlebt. Sie betrieben nach dem Krieg das Wiedergutmachungsverfahren." Für sie wurde am 12. Juni 1958 ein Erbschein ausgestellt: Tochter Ella stand die Hälfte des Erbes ihrer Mutter zu, den Enkeln Marianne Saksik geb. Wolff und Pierre Wolff je ein Viertel. Die Großmutter Berta wurde zum 8. Mai 1945 für tot erklärt.
Das Verfahren hatte folgendes Ergebnis:
Laut Beschluss des Regierungspräsidenten in Arnsberg vom 30. Juni 1958 standen den Erben Wittgenstein für Schaden an Freiheit der Großmutter Berta 6 450 RM zu. Als Schadenszeit wurden die Monate September 1941 (Tragen des diskriminierenden gelben Sterns) bis Mai 1945 (Datum der Todeserklärung) festgestellt. Für jeden vollen Monat wurden 150 DM gezahlt, das ergibt bei 43 Monaten die Summe von 6 450 DM.
Am 22. Juni 1961 kam es beim Wiedergutmachungsamt beim Landgericht Bochum zwischen den Erben Wittgenstein und dem Deutschen Reich zu einem Vergleich mit folgendem Ergebnis:
Nach der Deportation der Berta Wittgenstein war der sich noch auf deren Sperrkonto befindliche Betrag in Höhe von 236 RM beschlagnahmt und auf ein Konto bei der Oberfinanzdirektion Münster überwiesen worden: 2 RM am 2. Februar 1942 und 234 RM am 19. März 1943. Als Ersatz hierfür wurden den Erben Wittgenstein 29,50 DM zugesprochen.
Den Erben Wittgenstein wurde für Schaden an Eigentum (Hausrat, Wäsche, Kleider) der Großmutter 3 000 DM zugesprochen.
Auf dem Grabstein des Eugen Wittgenstein auf dem Friedhof an der Wasserstraße gibt es zwei zusätzliche Inschriften. Sie erinnern zum einen an den 1918 gefallenen Sohn Richard, zum anderen an seine Frau Bertha, deportiert nach Riga. Kürzer kann man das Drama der deutschen Juden nicht darstellen: Der Sohn kommt als Soldat der deutschen Armee ums Leben, die Mutter wird quasi als Dank dafür 25 Jahre später ermordet.
Q: Hubert Schneider: Die Entjudung des Wohnraums – Judenhäuser in Bochum : Die Geschichte der Gebäude und ihrer Bewohner. LIT Verlag D.W. Hopf, Berlin 2010. S. 200-201

Bemerkungen

(RS) Vater Siegfried Wolff 10.11.1897 Dudweiler, Saarbrücken
Mutter Auguste Wolff geb. Wittgenstein 06.06.1901 Ruhrort, Duisburg – 31.07.1944 KL Auschwitz
Bruder Pierre Wolff
Ehemann Hubert Makhlouf Saksik 07.02.1934 Constantine, Algerien – 21.06.2009 Eaubonne, Val-d'Oise
GA Bochum 1858/1931, zitiert nach HA Bochum-Mitte 394/1929 (SR)