Erika Landwirth

State:
No sufficient connection to Saarland
Gender:
female
Maiden name:
Not known
So called:
-
Alias:
-
Date of birth:
03. April 1930
Residence:
Not known
Place of persecution:
Not known
Date of death:
1942
Deceased in:
Not known
LEA file number:
Spouse:
Not known
Date and place of marriage:
Not known
Mother:
Father:
Siblings:
Children:
Not known
*Hidden due to legal regulations

Vita

(GB-BA) Landwirth, Erika
geboren am 12. April 1930
in Roßwein/Döbeln/Sachsen
wohnhaft in Leipzig
Abschiebung nach Polen
28.10.1938 Polen
Deportation Krakau, Ghetto
Auschwitz, vermutl.
(StLP) Geschwister Landwirth
[Leipzig] Kochstr. 56
Erika, Genia und Renate Landwirth
Das Schicksal der drei Schwestern bleibt nicht vollends aufgeklärt. Die nach dem Krieg geborene Tochter erinnert sich an Weniges, dass die Eltern aus Ihrer Leidenszeit erzählten, da ansonsten ein Mantel des Schweigens auf dieser Zeit lag.
Ein Mädchen ist an Mittelohrvereiterung im Ghetto Krakau gestorben. Zwei sind vermutlich nach Auschwitz deportiert und ermordet worden, denn jedes Mal, wenn die Mutter das bekannte Lied "Mamatschi, kauf mir ein Pferdchen" hörte, brach sie in Tränen aus. Dieses Lied ertönte aus den Lautsprechern, wenn die Kindertransporte nach Auschwitz gingen. In dem Film "Schindlers Liste" ist eine solche Szene dargestellt.
(Q: https://stolpersteine-guide.de/map/biografie/1928/landwirth-geschwister)
(bio) Erika Landwirth ist am 5. April 1930 in Roßwein im Haus der Familie Otto geboren worden. Sie ist eine von 20 namentlich bekannten Juden, die in Roßwein geboren wurden oder zeitweise dort gelebt haben, und größtenteils in Konzentrationslagern ums Leben gekommen sind. (...)
Erika und ihre jüngeren Schwestern Genia und Renate sind die Kinder von Selma (geborene Schwarz, Jahrgang 1905) und Moritz Landwirth (Jahrgang 1895), die 1936 geheiratet haben. Moritz Landwirth war Kaufmann und hatte seit 1924 eine eigene Kürschnerei mit acht Angestellten. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 musste er die Firma aufgeben. Er verdiente nun im Jüdischen Palast-Café in Leipzig, wo die Familie lebte, den Lebensunterhalt. Zudem engagierte sich Landwirth illegal für den zionistischen Jugendbund „Habonim“ (Bauleute). Darin ging es um einen sozialistischen Zionismus und der einfache Arbeiter am Aufbau Palästinas war das Vorbild.

Tochter Erika wurde in Roßwein geboren und Genia am 26. März 1937 in Leipzig. Am 28. Oktober wurde die junge Familie nach Polen abgeschoben und wohnte nun in Krakau, wo Selma Landwirth herstammte. Mit dem Einmarsch der deutschen Truppen in Polen 1939 mussten die Eltern Zwangsarbeit verrichten, wobei Moritz Landwirth vornehmlich im Straßenbau ausgebeutet wurde. Am 9. April 1940 kam Tochter Renate zur Welt. Im März 1941 wurde das Krakauer Ghetto errichtet und die junge Familie musste nun dort leben.

Vor der Familie stand eine Odyssee durch die verschiedenen Lager. Moritz Landwirth schrieb 1955 für das Amt für Wiedergutmachung in Köln seine Haftzeiten und Haftorte nieder. So war er von März 1943 bis Mai 1944 im Zwangsarbeitslager Krakau-Plaszow. Danach wurde er ins Zwangsarbeitslager Falkenberg/Niederschlesien verschafft, das unter dem Kommando des KZ Groß-Rosen stand. Im Januar 1945 kam er ins KZ Bergen-Belsen, danach in Zwangsarbeitslager in Hannover und Hildesheim. Am 15. April 1945 wurde Moritz Landwirth befreit. Ein ähnliches Schicksal musste Selma Landwirth ertragen. Vom Lager Krakau-Plaszow kam sie nach Auschwitz und Ravensbrück. 1945 wurde sie in Retzow (Mecklenburg) befreit.
(Q: https://www.saechsische.de/plus/sieben-juedische-schicksale-erforscht-3010902.html)

Notes

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