Eduard Cassirer
Vita
(W) Eduard Cassirer (geboren am 13. März 1843 in Schwientochlowitz; gestorben am 2. Juni 1916 in Charlottenburg) war ein deutscher Industrieller, der gemeinsam mit seinen Brüdern unter anderem als Holzhändler in Breslau und Berlin aktiv war.
Eduard Cassirer war das dritte von zehn Kindern des Marcus Cassirer (1809–1879) und dessen Frau Jeannette, geborene Steinitz (1813–1889). Er wurde 1843 in Schwientochlowitz, heute Świętochłowice, geboren. Er heiratete Eugenie (Jenny) Cassirer (1848–1904), die Tochter seines Onkels Siegfried, und hatte mit ihr insgesamt sieben Kinder, darunter den späteren Philosophen Ernst Cassirer (1874–1945) und Hedwig Cassirer (1873–1948), die spätere Ehefrau des Neurologen Richard Cassirer (1868–1925).
Eduard Cassirer gründete und leitete 1872 das Holzgeschäft Cassirer Söhne und setzte damit den Beginn für den eigentlichen Aufstieg der Cassirer-Familie. Zwei Jahre später zog er mit dem Unternehmen innerhalb von Breslau von der Brüderstraße 9 in Vorwerkstraße 59, wo er seinen Bruder Salo Cassirer zum Teilhaber machte. Als seine Brüder Julius und Louis zu Beginn der 1880er Jahre die Gebr. Cassirer Bau- und Naturholzhandlung in Berlin aufbauten, ging er gemeinsam mit Salo ebenfalls nach Berlin. Die Holzhandlung in Breslau wurde von seinen beiden Söhnen als Dampfsägewerk und Holzhandlung Cassirer Söhne Martin und Ludwig bis 1929 geleitet und dann geschlossen. Gemeinsam mit Eduard Tillgner und Salo gründete er 1885 die Sulfit-Cellulose-Fabrik Tillgner & Co im schlesischen Ziegenhals/Głuchołazy. Auch Isidor und Max ließen sich im damals selbständigen Charlottenburg bei Berlin nieder. Gemeinsam gründeten die Brüder 1899 die Włocławeker Sulfit-Cellulose-Fabrik J. & M. Cassirer im kongreßpolnischen Włocławek, die von Max Cassirer geleitet wurde.
Q: https://de.wikipedia.org/wiki/Eduard_Cassirer
(TB) Die Familie Cassirer stammt aus Schlesien. Walter Bondys Mutter Julie war das jüngste von insgesamt 12 Kindern von Markus (1809-1889) und Jeanette Cassirer (1819 – ca. 1889) aus Breslau. Schon zu Wohlstand gekommen, ließen sich einige der Cassirer-Brüder seit dem Beginn der 1880er Jahre in Berlin nieder, wohin sie auch ihren Holzhandel verlegten, um am dortigen Bauboom nach dem Deutsch-Französischen Krieg von 1871 zu partizipieren (Ill. 22). Ein enger Zusammenhalt und gegenseitiges finanzielles Engagement bei Unternehmungen zeichnet die Beziehungen innerhalb der Familie aus. Eduard Cassirer (1844-1916) gründete 1885 gemeinsam mit seinem Bruder Salo Cassirer (1847-1917) und Eduard Tillgner in Breslau die Sulfit-Celluose-Fabrik Tillgner & Co. Julius Cassirer (1841-1924) gründete 1896 gemeinsam mit seinem Bruder Louis (1839-1904) in Berlin die Kabelwerke Dr. Cassirer & Co. Louis’ Sohn Hugo Cassirer (1869-1920) absolvierte nach
seinem Chemie- und Physikstudium ein Praktikum in der Wiener Kabelfabrik seines Onkels
Otto Bondy. Später leitete er gemeinsam mit seinem Bruder Alfred (1875-1932) die Kabelwerke Cassirer. Unter Alfreds Führung wurde auch 1927-30 nach Entwürfen des Architekten Hans Poelzig ein weiteres Kabelwerk in Berlin-Spandau errichtet. Da es an der Havel lag, wurde es auch „Havelwerk“ genannt. Vor dem Zweiten Weltkrieg zählte Dr. Cassirer & Co zu den weltweit führenden Unternehmen seiner Branche. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 wurde das gesamte Aktienkapital der Kabelwerke durch die damals im Konzern der Siemens AG stehenden Elektrische Licht- und Kraftanlagen AG enteignet.
[Einzelheiten zu den Firmen in den tlw. umfangreichen Fußnoten im Original]
Notes
(W) Vater Marcus Cassirer (1809–1879)
Mutter Jeannette, geborene Steinitz (1813–1889)
Ehefrau Eugenie (Jenny) Cassirer (1848–1904), die Tochter seines Onkels Siegfried
sieben Kinder, darunter:
Ernst Cassirer (1874–1945)
Hedwig Cassirer (1873–1948)