Myrtil Herrmann
Vita
(LEA) Herrmann, Myrtil 12.07.1896 Ottweiler, gest. 31.12.1942 KZ Auschwitz
Kaufmann
Kohlenhändler, überw. en gros mit den Stumm'schen Eisenwerken; nach and. Quellen Einzel- und Großhandel mit Altmaterialien; auch Bier- und Weinhandlung lt. Gewerberegister Neunkirchen
Heirat 10.11.1926 Guebwiller (Haut-Rhin) 96/1926/49
Geburt - 11.07.1933 Ottweiler/Saar
06.06.1936 - 03.05.1937 Ottweiler/Saar
03.05.1937 n. Tholey (Saar)
1936 nach F emigiriert
1942 mit Ehefrau im Lager Rivesaltes
dort Beinbruch und Lazarett in Perpignan
09.05.1942 in eine Gruppe ausländischer Arbeiter eingereiht, seitdem verschollen
zuletzt Neunkirchen, Fr.v.Eppstr. 4 oder Im Holzgehege 15
(ITS) 15.11.-19.12.1938 KL Dachau, Häftl-Nr 26811
22.10.1940 vom Saarland nach Camp de Gurs
14.03.1941 Rivesaltes
08.12.1943 Sammellager Drancy, Matricule nº. 9.814
17.12.1943 KL Auschwitz, Häftl.Nr. 169819
22.02.-01.04.1944 mehrmals Krankenbau Monowitz (ITS Arolsen)
(RS) Heirat 10 Nov 1926 Guebwiller, Haut-Rhin
Neunkirchen, 22.10.1940 Gurs, Drancy, Transport No. 63
(ML) Myrtil Herrmann
12.07.1896 in Ottweiler / Ottweiler
"Rasse": JJJJ
Verfolgungsgrund: rassisch
Gestorben an den Folgen der NS-Verfolgung
Todesdatum: vor 08.05.1945
Für tot erklärt. (Bundesarchiv)
17.05.1939 Am Holzgeh 15, Neunkirchen / Ottweiler / Saarland / Deutsches Reich
Inhaftierung: 15.11.1938 - 19.12.1938 Dachau, Concentration Camp
Deportation: 22.10.1940
Deportiert ab: Baden - Pfalz - Saarland (pickup places on deportation route)
Zielort der Deportation: Gurs, Internment Camp
Deportation
Zielort der Deportation: Drancy, Assembly Camp
Deportation: 17.12.1943
Zielort der Deportation: Auschwitz, Extermination Camp
(GB-BA) Herrmann, Myrtil Myrtel
geboren am 12. Juli 1896
in Ottweiler/Rheinprovinz
wohnhaft in Neunkirchen / Ottweiler
Internierung/Inhaftierung 15. November 1938 - 19. Dezember 1938, Dachau, Konzentrationslager
Deportation ab Baden - Pfalz - Saarland
22. Oktober 1940, Gurs, Internierungslager
Drancy, Sammellager
17. Dezember 1943, Auschwitz, Konzentrations- und Vernichtungslager
für tot erklärt
(St-OTW) Im Haus Bahnhofstraße 25 wohnten die Eheleute Edmund Myrtyl und Germaine Herrmann. Ihr Sohn Edmund Myrtil kam am 20. Mai 1930 zur Welt und überlebte den nationalsozialistischen Staatsterror als einziger in der Familie. Nach der Pogromnacht 1938 in Ottweiler wurde der Vater am 15. November als Schutzhaftjude in das KZ Dachau eingeliefert. Die letzte Wohnstätte der Familie Herrmann vor der Deportation war die Straße Im Holzgehege 15 in Neunkirchen. Dass dennoch in Ottweiler Stolpersteine verlegt wurden, hat Gründe: Der Vater Edmund Myrthyl lebte insgesamt 34 Jahre, von seiner Geburt bis zum Wegzug, in Ottweiler. Dieser Wegzug erfolgte nicht aus freien Stücken, sondern war Folge der Ausschaltung der Juden aus dem Ottweiler Wirtschaftsleben, die ihm die Existenzgrundlage als Kaufmann und Händler entzogen hatte.
Am 22. Oktober 1940 wurden Myrthyl, Germaine und Myrtil Herrmann nach Gurs deportiert. Die Mutter Germaine wurde am 13. September 1942 in ein Frauenlager nach Drancy verschleppt, von dort folgte ihr letzter Weg in das Vernichtungslager Auschwitz. Der Vater Myrthyl kam am 8. Dezember 1943 nach Auschwitz. Das Kind Edmund Myrtil, zur Zeit der Deportation gerade einmal zehn Jahre alt, kam zunächst in ein französisches Kinderheim. Als Zwölfjähriger konnte er über Frankreich und Spanien nach Palästina fliehen.
Notes
[Vater Hermann Moses, Handelsmann
Mutter Karoline geb. Wolff, beide wh. Ottweiler]
Ehefrau Herrmann Germania geb. Bloch 11.04.1896 Genweiler / Guebwiller, Haut-Rhin – 11.09.1942 KL Auschwitz
Sohn Herrmann Edmund Myrtil 20.05.1930 Ottweiler/Saar
Nur Freiheits- und Berufsschaden anerkannt, andere Schäden über Mutter geregelt.
TE AG Ottweiler 8 II 6/51 vom 29.05.1951
(RS) Vater Herrmann Moses 16.05.1851 Oberemmel, Trier-Saarburg – 22.11.1931 Ottweiler
[2. Ehefrau] Mutter Herrmann Karoline geb. Wolff 18.10.1965 Ottweiler – 03.09.1941 Camp de Rivesaltes (o)
Brüder:
Herrmann Edgar 02.01.1895 Ottweiler – 04.07.1925 Ottweiler
Herrmann Heinrich 10.07.1899 Ottweiler – 03.08.1983 Kfar Shmaryahu, Tel Aviv, Israel
(SR) TE per 31 12.1942 AG Ottweller 8 11 6151 v. 29.05.1951
TE per 22 12.1943 JORF, nº 0243 v. 06.10.2020, Texte 47