Erika Weinberg
Vita
Friseuse; Halbjüdin; katholisch
ledig, 1 Kind, Kindsvater zahlt monatl. 200,- Frs.
1952 überzahlte Rente
1955 mit ihrer Mutter Besitzerin eines Hauses Kleine Schulstraße 9a, Wert 5-6.000.000,- Frs.
Kellnerin in der Gaststätte Först, St. Johanner Straße
(OdN-Akte StAr SB V43/2-1189) Friseuse, ledig
Zwangsarbeiterin im Rüstungsbetrieb
wh. Paul Marienstr. 26
wh. Riegelsbergerstr. 60
Wendel Weinberg wurde aufgrund seiner Rassezugehörigkeit im Januar 1939 von der Gestapo verhaftet und war bis zum 31.07.1939* in der Strafanstalt Lerchesflur, Saarbrücken, inhaftiert. Diese Angaben sidn aus dem Anerkennungsantrag ersichtlich. Als Entschädigung kämen insgesamt 7 Monate Haft in Frage.
Durch die Inhaftierung war W. ebenfalls 9 Monate erwerbslos. Wie aus einer beiliegenden Bescheinigung ersichtlich ist hatte der Genannte bis zu seiner Verhaftung einen monatlichen Durchschnittslohn von 150.-- Mk.
Ausserdem macht die Tochter Erika Weinberg, die vom Vormundschaftsgericht als gesetzliche Vertreterin ihrer Mutter anerkannt ist, geltend, dass durch die Inhaftierung und Misshandlungen ihres Vaters Kleiderschaden in Höhe von 20.000.-- ffrs. entstanden sei. Diese Angaben erscheinen glaubhaft.
Weiter muss berücksichtigt werden, dass Frau Weinberg durch die Verahftung und Verfolgung ihres in der Zwischenzeit verstorbenen Ehemannes derart gelittenhat, dass sie sich heute noch in der Heil- und Pflegeanstalt Merzig befindet.
Ansprüche im Gesamtbetrage von 82.000.-- ffrs.
03.03.1950 Ratenzahlung in Höhe von 47.700.-- ffrs.
30.06.1950 Ratenzahlung in Höhe von 2.700.-- ffrs.
Remarques
Vater Wendel Weinberg 05.10.1886 Harmuthsachsen, Hessen – 13.10.1944 Holz, Saarbrücken
Mutter Martha Weinberg geb. Christmann 19.05.1892 Holz, Saarbrücken – 04.04.1956 Merzig, Saar; k.
Ausweisl. der Mk des Vaters katholisch wie ihre Mutter.
(OdN) 18 Monate altes Kind [19.02.1947]
Keine eigenen Mk auffindbar.