Pauline (Paula) Lyon (Weil)

statut:
survivant
le genre:
Femelle
Nom de naissance:
Lyon
Appelé:
-
Alias:
Paula
Date de naissance:
01. Juli 1877
Lieu de naissance:
Domicile:
Lieu du dommage survenu:
Not known
Date de décès:
02. Januar 1965
Décédé(e) à:
Numéro de dossier LEA:
*En raison de dispositions légales, les données du conjoint ne seront pas divulguées

Vita

(GA) Pauline Lyon geb. 01.07.1877 St. Johann a/Saar
Eltern wh. St. Johann a/Saar, Futterstr. 168
(RS) Heirat 25 May 1899 Saarbrücken: Siegmund Weil (1871–1942)
Arrival 8 Dec 1952 New York, NY, von Le Havre
(ML) Paula Weil geborene Lyon
Geburtsdatum: 01.07.1877
Verfolgungsgrund: rassisch
Todesdatum: 02.01.1965
AUFENTHALT: Deutsches Reich
(GA) RV: Gestorben am 02.01.1965 Freudenstadt

Remarques

(RS) Vater Adolph Abraham Lyon 1844–1894
Mutter Theresa Lyon geb. Levi 1855–1931
Geschwister:
Isaac Arthur Lyon 1878–1878
Max Lyon 1880–1941
Flora Lyon 1882–1944
Friedrich Lyon 1886–1886
Franz Lyon 1887–1945
Ernst Robert Lyon 1888–1939
Ehemann Siegmund Weil 1871–1942
Sohn Georg Julius Weil 1900–1972
GA Saarbrücken 272/1877 J
HA Saarbrücken 84/1899 J
TA Freudenstadt 4/1965

Biographie

(St-TÜ) Paula Weil, geborene Lyon wurde am 1. Juli 1877 in Saarbrücken als Tochter des angesehenen Kaufmanns Adolf Lyon und seiner Ehefrau geboren. Sie besuchte in Saarbrücken die höhere Mädchenschule und heiratete zweiundzwanzigjährig den Bankier Siegmund Weil aus Hechingen. Die junge Familie zog nach Tübingen, wo Siegmund Weil 1899 als Teilhaber in die Filiale des Hechinger Bankhauses einstieg. 1900 kam der Sohn Georg zur Welt. Paula Weil war in vielfältiger Weise karitativ tätig in konfessionell unabhängigen Bereichen. So sorgte sie während des Ersten Weltkrieges für die Speisung Tübinger Volksschulkinder, organisatorisch und finanziell, sie organisierte Blindennachmittage und arbeitete für das rote Kreuz. Die Armen der Stadt holten sich jeden Samstag auf Kosten der Bank ihr Brot beim Bäcker und an Weihnachten wurden mittellose Bürger mit Weihnachtsgeschenken bedacht. Paula Weil war im besten Sinne eine Wohltäterin der Stadt und wurde in vielfältiger Weise vom württembergischen König und von der Stadt Tübingen geehrt. Trotz der damals bestimmt ehrlich gemeinten Anerkennung der persönlichen Leistungen und dem unermüdlichen Wohlfahrtsengagement vor allem jüdischer Frauen, keimte in den zwanziger Jahren nach dem Ersten Weltkrieg wieder der Antisemitismus des Kaiserreiches auf, mit zunehmenden Vorbehalten gegenüber Juden bis zu Diffamierungen und Hetzkampagnen und schließlich dem Boykott jüdischer Geschäfte.

Die Übernahme und Enteignung des Bankhauses Weil war eines der ersten Ziele der Nationalsozialisten nach der Machtübernahme in Tübingen, unterstützt vom Wirtschaftsministerium. Noch im Jahr 1933 wurde die Privatbank Weil in Tübingen „gleichgeschaltet“ und praktisch enteignet.

Im November 1933 emigrierte Paula Weil mit ihrer Familie in die Schweiz und von dort 1941 in die USA nach Kew Gardens/Brooklyn N.Y. Nach dem Tod ihres Mannes lebte sie bei ihrem Sohn Georg. 1953 kehrte sie mit ihm zurück in die Schweiz und wohnte in Basel. Von dort zog sie später um nach Vaduz im Fürstentum Liechtenstein. In dieser Zeit kam sie im Zusammenhang mit der Rückgabe der Bank häufiger nach Tübingen und übernachtete im Gasthof Lamm. Häufig und gerne besuchte sie Freudenstadt. Dort ist sie am 2. Januar 1965 im Kreiskrankenhaus verstorben. Ihre Asche wurde auf dem Friedhof Kew Gardens/Brooklyn N.Y. im Familiengrab beigesetzt.

Q: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stolpersteine_in_T%C3%BCbingen_Innenstadt#Siegmund_Weil