Siegmund Weil

statut:
survivant
le genre:
masculin
Nom de naissance:
Not known
Appelé:
-
Alias:
-
Date de naissance:
02. Oktober 1871
Domicile:
Not known
Lieu du dommage survenu:
Not known
Date de décès:
21. Oktober 1942
Numéro de dossier LEA:
Conjoint:
Date et lieu de mariage:
Not known
Mère:
Not known
Père:
Not known
Frères et sœurs:
Not known
Enfants:
*En raison de dispositions légales, les données du conjoint ne seront pas divulguées

Vita

(RS) Heirat 25 May 1899 Saarbrücken: Paula Lyon (1877–1965)
Arrival 24 Mar 1941 New York, NY, von Lissabon
Burial 23 Oct 1942 Maple Grove Cem L I

Remarques

(RS) Vater Julius Weil
Mutter Mathilde Weil geb. Wolf
Ehefrau Paula Weil geb. Lyon 1877–1965
Sohn Georg Julius Weil 1900–1972

Biographie

(St-TÜ) Siegmund Weil wurde am 2. Oktober 1871 in Hechingen als Sohn des Julius Weil und der Mathilde Weil, geborene Wolf in eine traditionsreiche Bankiersfamilie hinein geboren. In Hechingen besuchte er die Grundschule, in Wien und Stuttgart die Realschule. 1899 heiratete er Paula Lyon aus Saarbrücken, sie zogen nach Tübingen in die Karlstrasse 3, später in die Karlstrasse 11. Im Jahr 1900 wurde ihr Sohn Georg geboren.
1899 trat Siegmund Weil als Teilhaber in das Familienunternehmen als Bankier ein. Mit seinem Onkel Friedrich Weil, einem Bruder seines Vaters, des Hechinger Bankiers Julius Weil, leitete er die Tübinger Niederlassung des Hechinger Bankhauses M. J. Weil & Söhne in der Grabenstraße 1. 1910 kam es zum Bruch zwischen den beiden Teilhabern und zur Trennung der Partner, da unterschiedliche Vorstellungen über den künftigen Kurs der Bank bestanden.
Siegmund Weil kaufte daraufhin von der Stadt Tübingen das ehemalige Landgerichtsgebäude in der Wilhelmstrasse 22, er verfolgte das Ziel einer selbstständigen Regionalbank. Hier in der Wilhelmstrasse 22 startete er als Kommandite der Mitteldeutschen Kreditbank Frankfurt/Main-Berlin die Bankkommandite Siegmund Weil, deren persönlich haftender Gesellschafter er war und zu der auch das Stammhaus in Hechingen gehörte.
Er war ein erfolgreicher Geschäftsmann und allseits geschätzter deutscher Bürger. Das können wir unter anderem daran ablesen, dass vom Württembergischen König er 1918 das Verdienstkreuz für Kriegshilfe verliehen erhielt.
Das Bankhaus expandierte, Filialen in Sigmaringen und Stuttgart folgten und im Laufe der Jahre wurden zwanzig Agenturen eröffnet. In den 1920er Jahren war die Bank auf Wachstumskurs und beschäftigte mehr als 40 Personen in Stammhaus, Filialen und Agenturen. Dem Erfolg des Bankhaus Siegmund Weil lag eine sehr moderne Geschäftsstrategie zugrunde: Es hatte eine große Angebotsvielfalt im Kredit- und Sparbereich und zur Kapitalbildung; Es zeichnete sich durch eine hohe Dienstleistungskultur aus und gab attraktive Sonderangebote an Großkunden. Auf ein weltoffenes und flexibles Image der Bankkommandite wurde großer Wert gelegt.
Die Bankkommandite Siegmund Weil wurde eine der wenigen führenden Regionalbanken Württemberg-Hohenzollerns und genoss großes Ansehen und das uneingeschränkte Vertrauen ihrer Kundschaft. Die Bank verzeichnete in den Jahren 1926 bis 1929 ihren wirtschaftlichen Höhepunkt, seit 1930 wirkte sich die Weltwirtschaftskrise durch Rückgang der Gewinne aus.
Siegmund Weil war eine beliebte und hochgeschätzte Persönlichkeit in Tübingen und war jahrelang am Tübinger Landgericht als Handelsrichter tätig und er war Vorstandsmitglied des Württembergischen Bankierverbands in Stuttgart. Zu seinem 60. Geburtstag im Jahre 1931 wurde er vielfältig geehrt, auch von Seiten der Stadt.
Aber die Zeichen der Zeit änderten sich, der Antisemitismus in der Weimarer Republik wirkte sich zunächst schleichend, ab 1933 nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten offen aus. So kam es zu öffentlichen Diffamierungen und Hetzkampagnen und auf starken Druck der Nationalsozialistischen Fraktion des Gemeinderats in Tübingen und des Wirtschaftsministeriums schon 1933 zur „Gleichschaltung“ des Bankhauses.
Siegmund Weil war zu dieser Zeit schon herzkrank und reiste nach Zürich, um sich dort im Krankenhaus behandeln zu lassen. Im November verließ er Tübingen endgültig mit seiner Familie und emigrierte zunächst in die Schweiz, 1941 in die USA nach Kew Gardens/Brooklyn N.Y. Im Jahr 1942 erlag er in Kew Gardens seinem schweren Herzleiden und ruht dort auf dem Friedhof in Kew Gardens.
Q: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stolpersteine_in_T%C3%BCbingen_Innenstadt#Siegmund_Weil