Joachim Beck
Vita
Kaufmann
Beck, Joachim, geb. in Brzozow (Polen) am 15.08.1886, Emigration nach Frankreich 1935, Internierung im Lager Drancy 1942, Rückkehr ins Saargebiet im Oktober 1947, verstorben in Saarbrücken am 10.01.1957
Orte Brzozow (Polen); Saarbrücken; Paris; Drancy; St. Léon-sur-Vézère (Dordogne)
Wohnort als Antragsteller Saarbrücken
(OdN-Akte) StAr SB V43/2-60:
1947 wh. Paul Marienstr. 5, 1 Zi. u. K.
Alleestr. 99
selbst. Gewerbe beantragt
verhaftet 16.07.1942 in Paris, allg. Aktion
wenige Tage vor der [Saar]Abstimmung nach Frankreich emigriert, bis März 1947
Ich musste aufgrund meiner Rassezugehörigkeit das Saargebiet verlassen u. hielt mich in Frankreich auf. Bei meiner Verhaftung war ich im Internierungslager Drancy 17 Tage eingesperrt u. bin von dort geflüchtet.
N.B. Die Ehefrau u. 2 Kinder wurden deportiert. Bis heute habe ich nichts von beiden [sic] gehört.
10.05.1950 Anerkennung als OdN
04.02.1952 Gutachten:
zum Entschädigungsantrag des Joachim Beck, geb. 15. 8. 86
Bzozow (Polen), wohnhaft Saarbrücken 6, Alleestr.99.
Der Antragsteller besitzt nicht die saarl. Staatsangehörigkeit, sondern den grauen Personalausweis B.
Beck mußte 1935 aus rassischen Gründen das Saarland verlassen
und emigrierte nach Frankreich. Bis zu diesem Zeitpunkt betrieb
er hier in Saarbrücken ein Abzahlungsgeschäft in Textilien.
Unterlagen über seinen Verdienst bis dahin konnte der Antragsteller nicht beibringen, sodas es der Kommission überlassen bleiben
muss, nach freiem Ermessen einen Betrag für entgangene Einkünfte
festzusetzen.
Die erlittenen Möbelverluste hat Beck glaubhaft durch zwei Zeugen
nachgewiesen. Es wird daher hierfür der gesetzliche Höchstbetrag
von 100.000.- Frs. in Vorschlag gebracht.
Für die Kleiderverluste wird vorgeschlagen, die gesetzliche
Höchstsumme von 50.000.- Frs. zu bewilligen.
Was den Verlust einer Geschäftseinrichtung anbetrifft, so muß die
Entscheidung hier über der dortigen Kommission überlassen bleiben.
04.02.1952 Ansprüche im Gesambetrage von 1.560.000.-- Mk Frs. [?]
(TA) angeblich verwitwet
wh. Saarbrücken, Am Stiefel 1
verst. im Heiliggeistkrankenhaus, Virchowstr. 7
TU: Leukämie / Hypertonie / Diabetes
(SFA) jüd, verw.
(GSP) früher Mainzerstr. 50 wohnhaft.
30.09.1948 ambulanter Hdl. mit Textilwaren + Konfektion Wandergewerbe
09.01.1950 Ambulanter Handel mit Wanduhren u. Bildern
Am 10.01.1957 verstorben
Remarques
A = Nachlasspfleger Uebel, Hans
TA/SFA Saarbrücken 73/1957
(RS) Natürlich kann man spekulieren, dass er, wenn der GO stimmt, eigentlich BEK/BECK Jerychem/Jeriachem * 1886 Brzozow hieß, und 1915 in Krakau eine FRIED Chana aus Lisko heiratete - mangels Alternativen noch nicht mal völlig abwegig, aber durch einsehbare Quellen nicht zu erhärten ... Und dann hieß seine Mutter BEK/BECK Jenta, sein Vater hingegen GRUENBERG/GINSBERG Chaim Szmil