Siegfried Thalheimer
Vita
Verleger
23.03.1933 Aug. Kleinstr. 17
15.06.1933 Gustav Bruchstr. 98
Frau & Kinder:
v. Düsseldorf
15.06.1933 Gustav Bruchstr. 98 z. Mann
12.01.1935 Saargemünd Frau
15.01.1935 unbekannt Mann Frau Kind
alle ausgebürgert 14.07.1933 Reg.Bl. I/S. 480
Nach seinem Studium, das er mit Promotion zum Dr. phil. abschloss, war er von 1928 bis 1933 Chefredakteur der Düsseldorfer Lokal-Zeitung.[1] Im Frühjahr 1933 musste er als Jude und als Journalist mit unbequemen Überzeugungen Düsseldorf fluchtartig verlassen, 1934 ging er nach Saarbrücken, nach dem Anschluss des Saargebiets an das Deutsche Reich 1935 nach Frankreich (Paris). Thalheimer war Herausgeber der regimekritischen deutschsprachigen Publikationen Westland. Unabhängige deutsche Wochenzeitung in Saarbrücken[2] und Ordo in Paris.[3] Im Jahr 1941 ging er in die USA, wo er sich in New York als Kunsthändler betätigte, unterstützt von seinem Schwager Max Stern, der nach Montreal emigriert war.
Er kehrte 1949 nach Deutschland zurück und lebte in Seeon in Oberbayern. Seine Frau Gerda, geb. Stern (1902–1994), mit der er seit 1928 verheiratet war, und die Tochter Ruth (* 1929) blieben in New York. Ein Teilnachlass (1. Lieferung) befindet sich im Exilarchiv der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt am Main,[4] ein anderer Teil in der Bibliothek der National Gallery of Canada in Ottawa.[5] (W)
https://www.gallery.ca/library/ngc040.html
(RS) Einreise 27 Mar 1941 New York, NY, von Lissabon
Bemerkungen
Ehefrau Berta Thalheimer geb. Stern 24.10.1902 M/Gladbach
ochter Ruth Eva Thalheimer 16.06.1929 Düsseldorf
Nach Jeske, Lion Feuchtwanger oder Der arge Weg der Erkenntnis erwarben Nazis über einen Strohmann Eberhard Weissenberg Anteile an der Zeitschrift und erlangten so die Kontrolle.
(JiS) Dok 18, S. 315: RAe Ed. Lehmann und Dr. Sender treuhänderisch mit Gründung beauftragt, Kapital 100.000 Francs, Eingabe zwecks Aufenthaltserlaubnis für Thalheimer, datiert 04.07.1933 (!)