Eugen Neumark
Vita
(JTDR) Neumark, Dr. Eugen, *3. April 1883 in Guichenbach (Saar) als Sohn des Kaufmanns Jacob Neumark
- 1900-1905 Studium in Stuttgart, Berlin und München
- 1905 Approbation
- Februar 1906 Abitur [?]
- Stellvertretender Assistent am Pathologischen Institut der TiHo Stuttgart
- Assistent des Kreistierarztes von Knoblich in Cossen a. O.
- Volontärtierarzt am Städt. Schlachthof in Straßburg i. Elsass
- Assistenztierarzt am Städt. Schlachthof in Breslau
- Volontärassistent am Hygienischen Institut der TiHo Berlin
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- 1907 Promotion: Beitrag zur Frage des Lichtes. Sein Einfluß auf
tierpathogene Erreger. Giessen.
- Leiter des Städt. Hauptgesundheitsamts Berlin-Schöneberg
- 13.4.1933 Entbindung von allen dienstlichen Aufgaben bis auf weiteres und Verbot des Betretens des Hauptgesundheitsamtes durch den Berliner Oberbürgermeister
- weiteres Schicksal unbekannt
Quellen: Adressbuch der Deutschen Tierärzte; R. Kantorowicz (1962): Tierheilkunde. In: Siegmund Kaznelson (1962): Juden im Deutschen Kulturbereich; TiHo Hannover Diss. D 9407; GStAPK Rep. 87e, Nr. 4046; LAB Rep. A 001-06, Nr. 20622
(RS) Heirat 19 Apr 1923 Berlin: Johanna Frank (1894–1969)
(ML) Eugen Neumark
Geburtsdatum: 03.04.1883
Verfolgungsgrund: rassisch
Todesdatum: 12.05.1937
Aufenthalt: (Berlin) / (Berlin) / Stadt Berlin (Berlin) / Deutsches Reich
(W) Die im Ort hochangesehene Henriette Neumark geb. Alkan, geboren am 24.10.1856 in Dillingen, betrieb gemeinsam mit ihrem Ehemann in der Talstraße einen Nähmaschinen- und Textilhandel. Mit ihrem Ehemann Jakob Neumark, geboren am 05.05.1852 in Bosen und verstorben 1935 in Güchenbach, hatte sie vier Söhne, die alle in Güchenbach geboren wurden. Der älteste Sohn Isak Isidor, geboren im Mai 1881, verstarb schon als Säugling am 28.12.1881.
Der zweite Sohn hieß Eugen. Er wurde geboren am 03.04.1883. Nach seinem Studium der Tiermedizin und seiner Promotion arbeitete er zuletzt als Leiter des Städtischen Hauptgesundheitsamtes in Berlin-Schöneberg, bis er am 13. April 1933 durch den Berliner Oberbürgermeister von allen dienstlichen Aufgaben entbunden wurde und Hausverbot erhielt. Eugen besuchte daraufhin seine Familie in Güchenbach im Jahre 1935, wobei ihm die Ausreise ins benachbarte Ausland als „Reichsdeutscher“, der nicht unter die Sonderregelungen für saarländische Juden fiel, aber offenbar nicht gelungen ist. Er ist im Jahr 1937 in Berlin verstorben. Seiner Witwe Johanna geb. Frank und seiner Tochter Lieselotte gelang auf bisher unbekanntem Weg die Flucht in die USA. Lieselotte heiratete dort Max Doverman. Ihre heute noch im Raum New York lebenden Kinder und Enkel sind die einzigen Nachkommen von Jakob und Henriette Neumark aus Güchenbach. Johanna verstarb im September 1969 in New York.
Q: https://stolpersteineriegelsberg.wordpress.com/die-judischen-familien-aus-riegelsberg/familie-neumark/
Bemerkungen
(RS) Vater Jacob Neumark 05.05.1852 Bosen, St. Wendel – 12.02.1911 Güchenbach, Riegelsberg, Saarbrücken
Mutter Henriette Neumark geb. Alkan 24.10.1856 Dillingen, Saarlouis – 01.10.1936 Luxembourg, Luxembourg
Bruder Isaak Isidor Neumark 11.05.1881 Güchenbach, Riegelsberg, Saarbrücken – 28.12.1881 Güchenbach, Riegelsberg, Saarbrücken
Bruder Rudolf Neumark 26.03.1885 Güchenbach, Riegelsberg, Saarbrücken – 18.10.1963 New York, NY
Bruder Arthur Neumark 26.07.1887 Güchenbach, Riegelsberg, Saarbrücken – 03.03.1950 New York, NY
Ehefrau Johanna Neumark geb. Frank 03.10.1894 Eppingen, Heilbronn, Baden – __.09.1969 New York, NY
Tochter Lieselotte Neumark 02.03.1924 Berlin