Katharina Weber
Vita
(Mk Vater) kath.
[seit Geburt] Jägersfreude, Haus 77
15.09.1906 S. Hohlweg 9
14.04.1909 S. Dellengartenstr. 1
09.01.1915 Am Hagen 14a
06.11.1915 Unterer Hagen 37
07.11.1918 Schloßstr. 11
11.09.1933 Lenzengasse 27
(Mk) k., ledig
von Unterer Hagen 37 Eltern
07.06.1918 Idenheim
von dto 15.11.1918 Schloßstr. 11
10.06.1933 Friedrich Ebertstr. 18
05.03.1935 Lenzengasse 27
(Mk-M) k. > ds., ledig
Austritt aus der kath. Kirche erklärt am 02.01.1963 Amtsger. Sbr. 19 Gen. LK 1/63
Schneiderin > Angestellte
v. Unterer Hagen 37
07.06.1928 Sbr. Idenheim
15.11.1918 v. Idenheim
05.03.1935 Sbr. Lenzengasse 27
26.01.1937 auf Reisen
v. Paris
27.06.1945 Sbr. Moltkestr. 29
15.10.1945 Sbr. Feldmannstr. 81
07.05.1956 Gärtnerstr. 20
(TA) Hausfrau, nicht verheiratet
wh. Saarbrücken, Gärtnerstr. 20
verst. in Caritas-Krankenhaus Rastpfuhl, Rheinstr. 2
(OdN-Akte) StAr SB V43/2-1080
Schneiderin, ledig
1947 wh. Saarbrücken, Feldmannstr. 81 (1 Zimmer - Küche)
Emigration aus rassischen Gründen, in Akte zus. genannt mit Joseph Elbaum
vrehaftet in Paris
April 1939 Gefängnis Venissieux bei Lyon
1940 und 1942 camp de Gurs
03.01.1949 Anerkennung: innerhalb der Kommunistischen Partei aktiv gegen das nationalsozialistische Regime betätigt, 26.02.1935 Emigration nach Frankreich
23-07-1949 Ansprüche im Gesamtbetrag von 470.000.-- ffrs.
24.10.1949 Rate in Höhe von 109.400.-- ffrs.
30.12.1949 Ratenzahlung in Höhe von 50.000.-- ffrs.
02.08.1950 Ratenzahlung in Höhe von 9.400.-- ffrs.
(G40) Weber , Katharina
* 22.02.1906 in Saarbrücken; † unbekannt, unbekannt
Familienstand: ledig
Beruf: Schneiderin
Weber, Katharina, Schneiderin, *22.02.1906, Saarbrücken, ledig. Katharina Weber lebte in Saarbrücken in der Sulzbachstraße 18 und der Feldmannstraße 81. Sie war Mitglied der KPD. Seit 1926 war sie ein Paar mit Joseph Elbaum. Sie ging am 27.02.1935 in die Emigration nach Frankreich, auch aus Solidarität mit ihrem Partner, der Jude war.
Elbaum schloss sich 1937 den Internationalen Brigaden im Spanischen Bürgerkrieg an und war 1939 in Gurs interniert. Sie war in Gurs vom 15.05.1940 bis Ende Juli interniert. Sie wurde jedoch offiziell am 28.09.1940 entlassen, da sich aufgrund der hohen Zahl der Internierten die Entlassung verzögerte. „Da man das Lager jedoch nicht sofort verlassen konnte, kam mittlerweile die deutsche Gestapo und forderte alle internierten Deutschen auf, mit nach Deutschland zu fahren. Um dem zu entgehen(,) flüchtete ich aus dem Lager und begab mich nach Toulouse.“ Da sie keine Papiere hatte und mittellos war, ging sie nach drei Monaten in Toulouse nach Paris. Von dort 1942 nach Lyon, wo sie als Haushaltsgehilfin ohne Gehalt arbeitete und von dort im Mai 1942 nach Lus-la-Croix. Darüber berichtet sie, dass sie beide am „22. Mai (1942) von der Préfecture Lyon in Zwangsaufenthalt nach Lus-la-Croix Haute, Departement Drôme angewiesen wurden als politisch unerwünschte Elemente und uns dort in der Gendarmerie unter Aufsicht zu stellen hatten. Anfang August 1942 begann in Frankreich die Judenverfolgung, auch mich hatte man auf der Gendarmerie als Jüdin deklariert. Ich wurde mit anderen jüdischen Familien in das Lager Venisseux bei Lyon gebracht.“ Sie war dort vom 02.08.1942 bis zum 28.09.1942 interniert. Mittels der Vorlage eines Schulzeugnisses aus der Grundschule konnte sie beweisen, dass sie keine Jüdin war. Sie stand weiterhin unter Aufsicht einer „Résidence obligatoire“ bzw. „Résidence forcé“ in Lus-la-Croix-Haute und musste sich zweimal im Monat bei der Präfektur melden. Sie schloss sich der Résistance an, der sich Joseph Elbaum bereits angeschlossen hatte. Sie wurde am 20.08.1944 durch die US-Armee befreit. Sie kehrte am 27.06.1945 nach Saarbrücken zurück.
Q: LA Saar, LEA 15900
Bemerkungen
GA Saarbrücken 127/1906 J
TA Saarbrücken 1020/1979
Vater Joseph Weber 19.10.1871 Bieberach Kreis Ulm; k.
Mutter Katharina Dorothea Weber geb. Bickelmann 06.01.1872 Dudweiler; ev.
Schwester Margarethe Weber 28.10.1896 Dudweiler
Bruder Maximilian Weber 30.09.1898 St. Johann
Bruder Gottlieb Weber 26.04.1900 Jägersfreude
Schwester Elisabeth Weber 11.04.1902 St. Johann, verh. am 07.07.1931 Sbr. I 324 mit Karl Ostermann 16.05.1892 Bischofshagen
Bruder Otto Christian Weber 02.07.1903 Jägersfreude
Bruder Andreas Weber 16.03.1908 Saarbrücken
Alle Geschwister katholisch laut Mk.
nichteheliche Beziehung zu Joseph Elbaum 18.08.1896 Radomsko, Polen