Hans Bernhard Schiff
Vita
(SLB) [Pseudonym: Wolfgang Geyse]
Lehrer und Schriftsteller
(bio) Nach Nazi-Kategorien ist er, obwohl evangelisch getauft, durch seine Mutter Halbjude, er weiß, dass er Deutschland verlassen muss.
auch: Jean Bernard Schiff
2018, im Jahr des 103. Geburtstages von Hans Bernhard Schiff, gibt sein Sohn Robert Joachim Schiff unter dem Titel „Hundertdrei“ eine Sammlung von Texten mehrerer saarländischer Autoren zu Leben und Werk seines Vaters heraus. Darunter ein Aufsatz von Hans Gerhard, der Recherchen zu Schiffs Aufenthalt in der Kommune Groß Breesen in Schlesien 1936/37 angestellt hat, einer landwirtschaftlichen Ausbildungsstätte für junge jüdische Auswanderwillige; eine Würdigung seines Vor-Vor-Vor-Vorgängers als Vorsitzender des saarländischen Schriftstellerverbands durch Klaus Behringer; sowie u.a. Erinnerungen des Sohnes an die unkonventionelle Persönlichkeit von Hans Bernhard Schiff. (RP)
Q: https://www.literaturland-saar.de/personen/hans-bernhard-schiff/
(HBS) S. 15 Geburtshaus am Kurfürstendamm
die Welt unserer Kindheit war die Hohenzollernstraße, wo meine Schwester Ilse zur Welt kam
S. 27 bis wir in die Kurfürstenstraße umzogen, 28 ohne den Vater (Scheidung der Eltern 10.07.1922), 41 Nachbarhof gehörte zu einem Theater
besucht Mommsen-Gymnasium
S. 35 Konfirmandenunterricht in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche
S. 43 Sommerferien in Travemünde, Haus und Segeljacht
S. 45 Senator Geyse, der Lübecker Schwager meines Vaters [nicht nachweisbar, vgl. Schiffs Pseudonym: Wolfgang Geyse]
S. 63 Mutter weg, 64 "neue Mutter"
S. 69 Kadettenanstalt Dresden-Diesen 1927/28, Karl May
S. 88 neue Adresse Berlin-Halensee
S. 113 Ostern 1929 mit den Schwestern ins Landerziehungsheim Marquartstein
S. 189 Mutter jüdische Reformgemeinde, in D geblieben, Theresienstadt
Frühjahr 1932 nach Halle, Oberrealgymnasium (Schwester Ilse als Externe auf die Franckesche Stifung, prot. Internatsschule, Halle; Schwester Fanny schon 1931 nach Weimar, Frauenoberschule)
Ostern 1934 Abitur
193-96 Rundreise mit dem Fahrrad Halle - München - in Rottach Egern Wiedersehen mit Frau Dr.Borchardt - Bodensee - Konstanz - in Köln Wiedersehen mit Lehrer Asmus[s] - Berlin - Halle
12 Jahre später = 1946 in Le Vezinet bei Paris Lehrer und Erzieher in einem Waisenhaus der OSE
S. 210 Studium in London und Genf
nach D zurückgekehrt [1936?] Landwirtschafts- und Auswanderungslehrgut Groß-Breesen bei Breslau
S. 211 1942 Auswanderungslehrgut in Lautrec, Freund Charles Weil
(EMV) 27.11.1951 Ottstraße 2, 66115 Saarbrücken Burbach
01.08.1992 Hubert-Müller-Straße 26, 6115 Saarbrücken Burbach
Bemerkungen
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Biografie
(W) Hans Bernhard Schiff
Hans Bernhard Schiff (Pseudonym: Wolfgang Geyse; * 20. März 1915 in Berlin; † 10. September 1996 in Saarbrücken) war ein deutscher Schriftsteller.
Schiff wuchs in einer großbürgerlichen Familie auf, sein Onkel war Reichsaußenminister Walter Rathenau. Sein Abitur legte er 1934 in Halle (Saale) ab. Noch vor Studienabschluss verließ Schiff mit seiner Familie Deutschland, studierte dann einige Jahre in London und Genf und trat dann 1943 eine Stelle als Lehrer in der Provence an. Als er 1947 als Jean Bernard Schiff nach Saarbrücken kam, übernahm er eine Stelle als Lehrer. Ein Jahr später wurde er zum Leiter der Literaturabteilung des Saarländischen Rundfunks ernannt, wo er vorher schon als Übersetzer gearbeitet hatte. 1956 wechselte Schiff wieder in den Beruf des Pädagogen an eine Saarbrücker Realschule.
Lange Jahre war er Vorsitzender des Landesverbandes Saar des Verbandes Deutscher Schriftsteller. Nach Hans-Bernhard Schiff ist der mit 5000 € dotierte Hans-Bernhard-Schiff-Literaturpreis der Stadt Saarbrücken benannt.
Schiffs Werk ist geprägt von der Auseinandersetzung mit Friedrich Nietzsche und den eigenen leidvollen Erfahrungen von Verfolgung, Exil und Zusammenbruch des europäischen Wertekanons durch die Nationalsozialisten und den Zweiten Weltkrieg.
Q: https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Bernhard_Schiff