Dagobert (gen. Dago) Meyer
Vita
(PZ) Meybert, Dago; lyr. Tenor
geb. 03.05.1901 in Köln
gest. 25.08.1971 in Köln
beschäftigt am Stadttheater 08/1933 - 07/1935
1934 wh. Feldmannstr. 38
(RS) Residence Abt. 1930 Freiburg im Breisgau, Baden
Residence 1938 Antwerpen, Belgium
(MJ) Kapo im DL Kazerne Dossin, Mechelen, s. Awret, S. 206
Bemerkungen
(RS) Vater Jonas Meyer 1857–1909
Mutter Henriette Meyer geb. Levy
Bruder Walter Meyer 1899–1942
Ehefrau Luise Mueller 1900–
als "Dago Meier, der ehemalige Opernsänger" erwähnt in: Irene Awret: Aber erst müßt ihr mich kriegen. Erinnerungen einer Malerin 1921-1944. Aufbau-Verlag 2005, S. 206, 228-230,232, 255-57, 314-15, 334, Abb. Zeichnung ggü. S. 161
Biografie
Meybert Dago
tenore [ 1901 - 1971 ]
Er erlernte zunächst einen kaufmännischen Beruf, gab diesen jedoch auf und ließ seine Stimme ausbilden. Er begann seine Karriere als lyrischer Tenor in der Spielzeit 1929-30 am Stadttheater von Koblenz. 1930-33 war er am Stadttheater von Freiburg i. Br. engagiert. 1931 sang er dort den Lindoro in Rossinis "Italiana in Algeri", wobei diese Belcanto-Oper für Deutschland wieder entdeckt wurde. Als Jude wurde er 1933 aus seinem Engagement entlassen. 1933-35 war er dann am Theater von Saarbrücken (das Saarland gehörte noch nicht dem Deutschen Reich an!) tätig. In den Jahren 1935-37 trat er am Theater des Jüdischen Kulturbundes in Berlin u.a. als José in "Carmen" und als Graf Almaviva im "Barbier von Sevilla" sowie in Operettenpartien (Graf Zedlau in "Wiener Blut" von J.Strauß, Edwin in der "Czardasfürstin" von E.Kálmán) auf. Er verließ dann Deutschland und ging nach Belgien, wo er an der Oper von Antwerpen sang, u.a. 1939 als Jason in der dortigen Premiere der Oper "Médée" von D.Milhaud. Er überstand die deutsche Besatzungszeit und ist bis zu Beginn der sechziger Jahre in Antwerpen und Brüssel aufgetreten. Am Théâtre de la Monnaie Brüssel übernahm er noch 1964 und 1965 kleine Partien im "Parsifal" (einer der Gralsritter). Von seinen Bühnenpartien seien der Faust von Gounod, der Lohengrin, der Titelheld in "Andrea Chénier" von Giordano und der José in "Carmen" hervorgehoben.
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