Martha Levy (Schwarz)
Vita
(W) Emil Schwarz heiratete - offensichtlich sehr schnell nach der Scheidung - ein zweites Mal, am 15. Februar 1921 in Dahn die Hausfrau Martha Levy, Tochter von Regina und Simon Levy I. aus Dahn. Dort war sie am 14. Dezember 1890 geboren.
Die neue Familie bekam drei Kinder. Hans Kurt am 12. April 1925, Rolf Gerhard am 9. August 1928 und schließlich als Nachzügler Bernhard Albert am 17. Mai 1937. (...)
Am 25. Januar 1937 stellte Emil Schwarz einen Passantrag, um seine Schwester Helena in Frankeich in Epinay sur Seine zu besuchen, wo diese lebte, wie er darin anführte. Die Art wie der Antrag formuliert ist, erscheint sehr unterwürfig, was darauf schließen lässt, dass Emil sehr viel daran lag, dass sein Antrag genehmigt würde. Am 28. Januar 1937 wurde der Pass auch ausgestellt, woraufhin Emil nach Frankreich reiste. Von dort kam er nicht zurück, scheint eine zeitlang auch in Strasbourg gelebt zu haben. Seine Frau, die mit dem Nesthäkchen Bernhard Albert schwanger war, und die beiden kleineren Kinder blieben in Karlsruhe, die erwachsenen Kinder aus erster Ehe lebten längst selbstständig. Die Wohnung wurde Martha Schwarz währenddessen gekündigt, sie lebte praktisch mittellos und beantragte ebenfalls einen Pass. Am 21. September 1937 wurde dieser ausgestellt, Hinweis darauf, dass gegen die Familie keine Forderungen von privaten Gläubigern und staatlichen Stellen vorlagen, und Martha folgte Emil mit den drei Kindern nach Frankreich.
Dort konnten sie unbehelligt leben, bis zum Kriegsbeginn 1939. (...)
Gesichert wiederum ist, dass die Familie zuletzt in der Dordogne lebte wie zahlreiche andere französische Flüchtlinge und auch nichtfranzösische Juden. (...)
...Martha Schwarz und ihre drei minderjährigen Kinder Bernhard, Hans und Rolf in Bergerac in der Dordogne. Wie sie ihre letzten Lebensmonate verbrachten ist unklar. Am 31. August 1942 wurden alle vier zusammen mit insgesamt 1.000 Juden vom Durchgangslager Drancy bei Paris nach Auschwitz verbracht. Nur eine einzige Frau sollte diesen Transport am Ende überleben.
Martha Schwarz und die 17, 14 und 5 Jahre alten Kinder starben den Gastod.
Q: https://gedenkbuch.karlsruhe.de/namen/3872
(ML) Martha Schwarz geborene Levy
14.12.1890 in Dahn / Pirmasens / Bayern (Pfalz)
Verfolgungsgrund: rassisch
Gestorben an den Folgen der NS-Verfolgung
Todesdatum: vor 08.05.1945
Für tot erklärt. (Bundesarchiv)
Aufenthalt: Karlsruhe / Karlsruhe / Stkrs. Karlsruhe / Land Baden / Deutsches Reich
Deportation
Zielort der Deportation: Gurs, Internment Camp
Zielort der Deportation: Drancy, Assembly Camp
Deportationsdatum: 31.08.1942
Zielort der Deportation: Auschwitz, Extermination Camp
(GB-BA) Schwarz, Martha geb. Levy
geboren am 14. Dezember 1890
in Dahn/Pirmasens/Bayern (Pfalz)
wohnhaft in Karlsruhe / Karlsruhe
Deportation Gurs, Internierungslager
Drancy, Sammellager
31. August 1942, Auschwitz, Konzentrations- und Vernichtungslager
Todesort Auschwitz, Vernichtungslager
für tot erklärt
Bemerkungen
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