Moses (Moritz) Simon
Vita
(RS) Heirat 6 Mar 1811 Saarbrücken: Nanette May (1791–1862)
(HK) 201-2 I: a) Michael Simon, b) Jacob Simon, beide Kaufleute zu Saarbrücken; II: Saarbrücken; III: Gebrüder Simon
201) 01) Gründer der Firma ist offenbar der spätestens seit seiner Heirat 1811 in Saarbr. ansässige, aus Lixheim b. Saarburg (Moselle) stammende Kaufmann Moritz Simon. Er betrieb nach einem Verzeichnis israelit. Gewerbetreibender von 1829 Geldwechsel u. Spedition, diese wohl mit Kohlen (vgl. StadtA Sbr. AS Nr. 676 fol. 14 f.), u. wird 1850 unter den Aktionären der Dillinger Hütte (vgl. van Ham, Dillinger Hüttenwerke, S. 160) sowie 1843/55 als Banquier bezeichnet (StadtA Sbr. As Nr. 676, 1553). 1857 übergab er die auch in der Nachbarstadt Forbach etablierte Firma (laut Briefkopf: Spedition, Commission u. Incasso) seinen beiden jüngsten Söhnen Michael u. Jakob, die sie als Gebr. Simon weiterführten u. 1863 in Saarbr. unter der Branche "Commiss. u. Wechsler" zu 32 Taler Gewerbesteuer veranlagt wurden. Laut Wohnungsanzeiger 1875 befanden sich das Bankgeschäft in Saarbr., Brückenstraße 2, u. die Kohlenspedition in der Canalstraße 10; ab 1880 waren beide in der Brückenstraße 2.
Zu überprüfen wäre, ob u. welche Beziehungen zu dem Metzer Bankier Henri Simon, der 1837 im Metzer Eisenbahnbaukomitee saß, bestanden. Ein M. Simon aus Metz war noch 1864 Mitglied der Saarbrücker Kranengesellschaft (Mitt. der Westd. Ges. f. Familienkunde 6, 1929, S. 71)
(GJS) In der zukünftigen Metropole des saarländischen Industriereviers zahlte nur eine Person den relativ hohen Betrag von 102 Thalern Einkommensteuer. Alle übrigen Juden Saarbrückens wurden offiziel als ,,unbemittelt" bezeichnet [fn 473].
Den angeführten Steuerangaben entsprechend gering war die Anzahl der sogenannten jüdischen Notabeln, also der Familien, die dank ihres Vermögens und ihrer Assimilationsbereitschaft im regionalen öffentlichen Leben eine gewisse Rolle spielen konnten. An erster Stelle ist hier wohl der Saarbrücker Bankier Moritz Simon zu nennen. Er hatte sich 1795 in der Saarstadt niedergelassen und im Laufe der Zeit ein relativ großes Unternehmen aufgebaut [fn 474]. In allen Fragen seitens der Behörden in bezug auf die jüdische Gemeinde war Simon der erste Adressat [fn 475]. Sein vielfältiges Engagement für seine Religionsgemeinschaft zeigte sich in seinem erfolgreichen
Eintreten für die Einrichtung eines jüdischen Friedhofes in Saarbrücken [fn 476] sowie in seiner Unterstützung der Petition der Saarstädte für die Emanzipation der Juden im Jahre 1843 [fn 477]. Selbstverständlich zählte er auch zu den Mitgliedern der Notabelnversammlung, die 1841 den neuen Trierer Oberrabbiner wählten. Er verließ Saarbrücken 1857, um sich in Metz niederzulassen [fn 478]. (S. 108)
Bemerkungen
(RS) Vater Adam Moses Simon 1737–1812
Mutter Jeannette Hannette Simon geb. Joseph 1751–1821
Geschwister:
Fradel Friederike Frederique Simon 778–1841
Fauchette Feilgen Simon 1782–1814
Babette Barbe Moyse Simon 1785–1817
Adelaide Adeheid Lea Simon 1791–1872
Ehefrau Nanette Simon geb. May 1791–1862
Kinder:
Joseph Simon 1811–1880
Simon Simon 1813–1884
Abraham Simon 1814–
Eugen Simon 1816–1817
Iphigenie Simon 1818–1836
Aaron Benjaf Simon 1820–1901
Samuel Giliad Simon 1821–1882
Karl Simon 1822–1838
Henrietta Simon 1823–1905
Rosa Simon 1825–1894
Michael Simon 1826–1907
Jakob Simon 1827–1904
Benjamine Simon 1830–1900
HA Saarbrücken 20/1811
TA Metz 189/1867