Maria Johanna Anna Krämer (Jarosch)
Vita
LEA: Name Jarosch
(Mk-M) JAROSCH Jarosz Maria geb. Krämer 31.10.1888 Morbach, Bernkastel
r.k., verw. 13.03.1944
Sbr. Goethestr. 4
25.03.1937 Desseldorf [sic], Ufer der alten Gardestr. 21/22
01.01.1938 Sbr. Reichsstr. 15
02.11.1939 in Düsseldorf, alte Gardeuferstr. 22 zgz.
19.08.1940 v. Düsseldorf
Sbr. Reichsstr. 15
03.02.1943 Düsseldorf
v. ?
16.07.1945 Sbr. Goethestr. 4
(SFA) Heirat 07.01.1909 Saarbrücken
wh. Saarbrücken 3, Goethestr. 4
verst. Evang. Krankenhaus
(OdN-Akte) StAr SB V43/2-514
1948 wh. Saarbrücken 3, Goethestr. 4
19.01.1950 Anerkennung
Der verstorbene Hotelier Bernhard Jarosch war ein Gegner des NS.-Regime was aus vielen glaubhaften Zeugenaussagen einwandfrei hervorgeht. Auf Grund einer durch die Nationalsozialisten in Szene gesetzten Hetze, Jarosch sei Jude und er lege gegenüber seinen Angestellten ein asoziales Wesen an den Tag, wurde er durch die Gestapo am 11.4.1935 verhaftet und bis August 1935 in Schutzhaft gehalten. Durch diese Inhaftierung und die spätere Einsetzung eines Treuhänders ist Jarosch ein Vermögensschaden zugefügt worden. Das unsoziale Verhalten, das ihm die Nationalsozialisten vorwarfen, ist durch mehrere eidesstattliche
Erklärungen zum Teil von anerkannten Opfern des Nationalsozialismus glaubhaft widerlegt. [sic] Jarosch ist am 13.3.44 verstorben.
Frau Witwe Jarosch, die in der gleichen Zeit inhaftiert war, wird als Angehörige im Sinne des § 1, Abs. des W. G. G. als Opfer des Nationalsozialismus gleichfalls anerkannt.
21.09.1951 Gutachten
zum Entschädigungsantrag der Frau Maria Jarosch, geb. 31.10.1888 Morbach, wohnhaft: Saarbrücken 3, Goethestr. 4.
Die Antragstellerin besitzt die saarl. Staatsangehörigkeit. Sie wurde von der Regierung des Saarlandes - Ministerium des Innern - am 19.1.50 in Gruppe B 2 als OdN. anerkannt.
Der verstorbene Ehemann der Antragstellerin wurde am 11.4.35 verhaftet und bis August 1935 in Schutzhaft gehalten, ebenso die Antragstellerin selbst. Beide waren zusammen 10 Monate inhaftiert.
Bis zur Verhaftung betrieb der verstorbene Ehemann in Saarbrücken eine Schnellgaststätte (Reichsautomat). Nach der Verhaftung wurde das Geschäft 6 Monate kommissarisch verwaltet.
Wie aus beigefügtem Begleitschreiben ersichtlich ist, sind Frau Jarosoh dadurch große finanzielle Schäden entstanden. Da jedoch keine feste Summe angegeben ist, muß es der Kommission überlassen bleiben, nach freiem Ermessen einen Betrag für entgangene Einkünfte festzusetzen.
Ebenso muß die dortige Kommission darüber entscheiden, ob für die gestohlenen Gegenstände eine Entschädigung gezahlt werden kann.
21.09.1951 Ansprüche im Gesamtbetrag von 15.530.000.-- ffrs.
Bemerkungen
Der Antragstellerin und ihrem Ehemann wurde von den Nazis unterstellt, Juden zu sein (evtl selbst oder Vorfahren konvertiert?)
Ehemann Bernhard Jarosch geb. Jarosz 01.08.1883 Güldenau, Obornick – 13.03.1944 Straßburg, Elsaß; Hotelier [TA Stasbourg 938/1944]
[Tochter H. Jarosz, verh. Steinlein]
GA Morbach/Bernkastel 178/1888
HA Saarbrücken 3/1909 J, dort Jarosz, Trauzeugen:
Küfer Karl Krämer, 29 Jahre, wh. St.Johann a/Saar
Gendarmerie Wachtmeister Johann Krämer, 38 Jahre, wh. Marpingen
TA/SFA Saarbrücken 154/1968
(Mk) Tochter Maria Margarete Hildegard Jarosch 31.08.1910 Saarbrücken 3 – 09.07.1997 Saarbrücken-Güdingen, verh. Steinlein [verh. mit Stefan Steinlein 15.12.1909]
Tochter Hedwig Jarosch 16.01.1912 Saarbrücken 3, verh. Degener [verh. am 09.05.1940 St.A. Düsseldorf mit Werner Degener]
(HA) Vater Anton Krämer; Straßenaufseher, gestorben, zuletzt wohnhaft in Neunkirchen
Mutter Anna Margareta Krämder geb. Becker; wh, St. Johann a/Saar