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Emanuel Schaffer

Status:
Überlebend
Geschlecht:
männlich
Geburtsname:
Nicht bekannt
Genannt:
-
Alias:
-
Geburtsdatum:
11. Februar 1923
Geburtsort:
Wohnort:
Ort der Schädigung:
Nicht bekannt
Todesdatum:
30. Dezember 2012
Verstorben in:
Signatur LEA:
Ehepartner:
Nicht bekannt
Hochzeit:
Nicht bekannt
Mutter:
Vater:
Geschwister:
Kinder:
Nicht bekannt
*Aufgrund rechtlicher Bestimmungen ausgeblendet

Vita

(Mk Vater)
Kfm., ledig
v. Recklinghausen
03.08.1934 Bahnhofstr. 19
28.08.1934 Wilh. Meyerstr. 1
26.11.1934 Polen (Alle)
(RS) + gesamte Familie bis auf Sohn Emanuel - die haben wohl eine Zeit lang in Recklinghausen gelebt, wo auch die jüngste Tochter Rosa auf die Welt kam. Alle sind 1933 nach Metz, 1934 nach Saarbrücken und Saarlouis und um 1936/37 nach Polen zurück (Ausweisung ?). Der Bruder der Frau hat für alle GB YV ausgefüllt. Der überlebende Sohn wurde später Nationaltrainer von Israel.
(W) Eine Gruppe Jugendlicher, unter denen sich auch Emanuel Schaffer befand, versuchte in den Osten zu fliehen. Schaffer war einer der wenigen, der die Flucht überlebte.[2] Auf der Flucht bekam der Achtzehnjährige Diphtherie und Typhus und kam nach Alma Ata in Kasachstan. Dort wurde er in einem vom Innenministerium der UdSSR (NKWD) kontrolliertem Arbeitslager festgehalten. In diesem schloss er sich der Arbeitslager-Fußballmannschaft an, die gegen andere Arbeitslager und Lokalmannschaften spielte. Er sicherte sich damit zusätzliche Lebensmittel.[1] Später arbeitete er in Alma Ata in einer Schuhfabrik und spielte bei dem Fußballverein Dynamo Alma Ata. 1941 erreichte ihn die Nachricht seiner Tante Lusia über den Tod seiner Familienmitglieder, die wahrscheinlich bei einem Massaker in Stanisławów ermordet wurden. Einen Monat, nachdem der Krieg zu Ende war, kehrte Emanuel nach Polen (Bielawa) zu seiner Tante Lusia und ihrer Familie zurück, die dank einer polnischen Frau, die die jüdische Familie versteckte, überlebt hatten.
Nachdem der Krieg vorbei war, kehrte Schaffer nach Polen zurück. Seine Auswanderung nach Palästina wurde durch fehlende Papiere und ein von der britischen Mandatsmacht verhängtem Einwanderungsstopp vorerst verhindert. Stattdessen begann er eine Karriere als Fußballer. Er spielte bei ZKS Bielawa, einem jüdischen Sportverein, und in der niederschlesischen Fußballauswahl. 1949 endete Schaffers Karriere vorerst, weil das jüdische Vereinswesen und somit auch seine Aktivität im Fußballverein verboten wurden. Als er in die polnische Armee einberufen wurde, floh er über die Tschechoslowakei, Österreich und Italien nach Israel, wo er 1950 mittellos ankam. Schaffer nahm seine Fußballkarriere wieder auf und spielte im Team Hapoel Haifa. Im Jahre 1954 stand er sogar im Kader für die Nationalmannschaft. Aufgrund einer Beinverletzung musste er jedoch das Fußballspielen aufgeben.

Bemerkungen

Vater Moses Schaffer 17.07.1893 Kohorvdszarig [Pohory Ukraine] – 12.10.1941 Stanislawow
Mutter Hella Schaffer geb. Oda 13.06.1898 Drohobycz – 12.10.1941 Stanislawow
Schwester Zellina [Celina] Schaffer 17.01.1920 Drohobycz – 12.10.1941 Stanislawow
Schwester Solomea Schaffer 18.10.1921 Drohobycz – 12.10.1941 Stanislawow
Schwester Rosa Schaffer 18.09.1929 Recklinghausen – 12.10.1941 Stanislawow
[Bio: Lorenz Peiffer, Moshe Zimmermann: Emanuel Schaffer. Zwischen Fußball und Geschichtspolitik – eine jüdische Trainerkarriere. Die Werkstatt, 2021, ISBN 9783730705445]